Als die Blockchain im Zuge der Verbreitung des Bitcoin (BTC) als erste Kryptowährung der Welt allmählich bekannter wurde, glaubte keineswegs jeder Interessent an eine derartige Erfolgsgeschichte. Heute steht fest: Trotz mancher berechtigter Kritik an ICOs und digitalen Währungen ist die Technologie der Blockchain eben nicht nur in der Kryptowelt ein ebenso innovativer wie vielversprechender Ansatz. An dieser Stelle schauen wir uns an, in welchen Wirtschaftszweigen die Begeisterung besonders gross ist. Welche Anwendungsoptionen gibt es? Wo zeichnen sich bereits weitreichende Massnahmen ab und welche Vorzüge zeichnen die Blockchain-Technologie überhaupt aus? Wo ist die Blockchain-Anwendung schon am weitestens fortgeschritten?

Blockchain-Anwendung erlaubt vereinfachte und transparente Prozessabwicklungen

Die Blockchain eignet sich aus der Sicht vieler Experten sowie überzeugter Anwender in nahezu allen Bereichen, in denen es um so wichtige Themen wie die Nachvollziehbarkeit von Produktionsabläufen und umso mehr Transparenz bei allen Schritten vom Rohstoff bis zu fertigen Produkten oder Dienstleistungen geht. Ausserdem bietet sich die die Blockchain in vielerlei Hinsicht an, um Kosten für an Transaktionen beteiligten Privatpersonen, Behörden oder Unternehmen zu reduzieren. Insgesamt können Prozesse übersichtlicher, einfacher und schneller abgewickelt werden. Für den Logistiksektor beispielsweise kann innerhalb von Lieferketten dafür gesorgt werden, dass einzelne Schritte wie der Versand oder das Verpacken für jeden involvierten Lieferanten – etwa Hersteller, Abnehmer, Versanddienstleister oder Speditionen – jederzeit wissen, wie weit die Abwicklung fortgeschritten ist.

Erste Branchen setzen auf Kooperation mit Krypto-Systemen

Zu den Branchen, in denen die Blockchain-Anwendung zunehmend auf Gehör stösst, gehört aber nicht allein die Welt der Logistik. Lebensmittelkonzerne, Automobilhersteller, Modelabels sowie Rohstoffanbieter sind einige der Bereiche, in denen die Blockchain mittlerweile zumindest in Pilotprojekten Verwendung findet. Der Kfz-Hersteller Jaguar etwa teilte vor einiger Zeit mit, IOTAs Tangle testen zu wollen. Zwar handelt es sich hier nicht direkt um die Blockchain; technische Parallelen aber gibt es durchaus. Auch das Modeunternehmen Alyx entschied sich für IOTA als Partner. Ein Sektor, der sich verstärkt mit den Chancen der Blockchain auseinandersetzt, ist die Musikindustrie. Dort könnte die Technologie vielen Befürwortern zufolge eine ähnliche Revolution wie seinerzeit das Medium Mp3 einläuten. Auch hier handelt es sich bisher eher um Ausnahmeerscheinungen, die jedoch vielversprechend klingen.

Zahlungen per Blockchain günstig und vor allem schnell

Weiterhin präsentieren sich digitale Zahlungsdienstleister und Kreditkartengesellschaften als offen für die Innovation. Allein, sieht man von einigen Ausnahmen ab, halten sich viele Vertreter die Bankenbranche eher zurück, wenngleich auch hier immer mehr Interesse aufkommt. Ein prominenter Blockchain-Fan, über den seit Monaten heftig diskutiert wird: der Social-Media-Netzwerk Facebook, der sich mit seinem Format Libra zukünftig auf Blockchain-Basis einen Namen als Finanzdienstleister machen möchte. Das letzte Wort ist von staatlicher Seite zwar noch nicht gesprochen. Trotzdem halten viele Beobachter die Einführung des Facebook-Stablecoins für sehr wahrscheinlich, sofern rechtliche Bedenken aus der Welt geschafft werden können. Last but not least übrigens interessieren sich viele Staaten wie China, Deutschland oder Japan selbst für die Anwendungsmöglichkeiten der Blockchain. In den USA gab es bereits einige Tests zur Anwendung der Technologie für Steuerzahlungen oder den Strassenverkehr.

Immobilienkäufer können in Zukunft bares Geld sparen

Einer der wesentlichen Vorteile, der in vielen Branchen Interesse nach sich zieht, ist die Tatsache, dass die Blockchain manche Instanz überflüssig machen könnte. Vertragsabschlüsse über die Technologie könnten beispielsweise Banken, Notare, Juristen und andere vergleichsweise kostspielige Parteien ausschliessen. Der Immobiliensektor ist aus diesem Grund ebenfalls als Blockchain-affine Sparte von Morgen zu nennen. Hausverkäufe könnten die Nebenkosten betreffend deutlich günstiger werden. Hierzu braucht es freilich klare rechtliche Rahmenbedingungen. Diese aber entstehen vielerorts langsam, aber sicher. Bei genauer Betrachtung, gibt es kaum eine Nische der globalisierten Wirtschaftswelt, die nicht von der Blockchain profitieren könnte. In Deutschland wird mittlerweile über die Emission einer digitalen Staatsanleihe nachgedacht. Insbesondere die Politik könnte durch mehr Offenheit einen wichtigen Beitrag zur Akzeptanz leisten. Aus Verbrauchersicht ist gerade die Transparenz ein wichtiger Beitrag.

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Blockchain-Anwendung kennt kaum Grenzen

So könnten Teilnehmer innerhalb der wirtschaftlich angewendeten Blockchain einsehen, woher Zutaten für die Produktion stammen. Ein wichtiges Stichwort ist am Ende die Nachhaltigkeit. Unternehmen und Konsumenten könnten Produktionsketten genau nachvollziehen. Wer Wert auf faire Bezahlung und nachhaltige Förderung von Rohstoffen legt, kann dank Blockchain jederzeit sehen, wer involviert ist. Last but not least sind es die im Vergleich zu „klassischen“ Prozessen niedrigen Transaktionskosten und schnellen Ausführungsgeschwindigkeiten, die die Blockchain in so vielen Wirtschaftsbereichen zum gleichermassen praktischen wie zukunftsweisenden Tool werden lassen. Es werden somit noch viele Branchen folgen, die bei Namen wie Bitcoin, Ethereum und Litecoin nicht nur an hochspekulative Finanzprodukte denken, sondern mit einer Blockchain-Anwendung innovative Konzepte umsetzen kann.

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