Das Bitcoin-Verbot in China haben auch Laien oder diejenigen, die sich gar nicht mit dem Kryptomarkt auseinandersetzen, sicherlich mitbekommen. Dabei ist China nicht der erste Land der Welt, das ein Verbot von Bitcoin und Co. durchgesetzt hat. In diesem Artikel wollen wir Dir alle Staaten vorstellen, in denen Bitcoin und andere Kryptowährungen verboten sind.
Was gilt als Krypto-Verbot?
Die Länder, die wir in diesem Artikel vorstellen, haben ein absolutes Krypto-Verbot erlassen. Wir unterscheiden grundsätzlich zwischen zwei Arten von Verboten.
- En absolutes Krypto-Verbot liegt dann vor, wenn der Staat sämtliche Handlungen mit Kryptowährungen als illegal deklariert hat.
- Ein implizites Krypto-Verbot liegt dann vor, wenn ein Land beispielsweise die Nutzung von Kryptowährungen einschränkt. Das liegt vor, wenn der Staat nicht zulässt, dass Kryptos als Zahlungsmittel genutzt werden dürfen. Erlaubt wäre hingegen dennoch der Besitz und Handel mit Bitcoin und Co.
Länder mit Bitcoin-Verbot
Obwohl Bitcoin in El Salvador und der Zentralafrikanischen Republik bereits zum gesetzlichen Zahlungsmittel deklariert worden ist, gibt es leider auch Staaten gegen Bitcoin. Praktisch täglich kommen Berichte aus diversen Ländern, die ein baldiges Krypto-Verbot prophezeien. So dramatisch ist die Lage dann zum Glück in der Realität nicht. In diesem Abschnitt stellen wir Dir Staaten mit einem offiziellen Bitcoin-Verbot vor.
China
In China sind Kryptowährungen seit 2021 komplett verboten. Der Einfluss auf den Kryptomarkt war tatsächlich grösser als es bei anderen Staaten war. Ein Grossteil der Bitcoin-Mining-Zentren hatte sich in China angesiedelt. Grund hierfür waren die günstigen Bedingungen für die Unternehmen. So brach die Hash-Rate nach dem Verbot der Mining-Zentren zeitweise um mehr als die Hälfte ein. Mittlerweile hat eine Umverteilung der Mining-Zentren stattgefunden, sodass wir bereits neue Höchststände beim Mining gesehen haben.
Seitdem Bitcoin in der Öffentlichkeit ein Thema war, kamen Berichte um ein Krypto-Verbot in China auf die Welt. Letzten Endes waren es bis 2021 nichts anderes, als Drohungen durch die Regierung oder eben einfach Gerüchte.
In China sind jegliche Krypto-Transaktionen illegal. Eine Ausnahme gibt es hingegen für Non-Fungible-Token (NFTs), sodass Unternehmen wie McDonalds China bereits eigene NFT-Kollektionen auf den Markt gebracht haben. NFTs könnten der Schlüssel zum Mainstream für die Blockchain-Technologie sein.
Zudem hatten chinesische Behörden angekündigt, die Blockchain-Technologie selbst weiter untersuchen zu wollen. Das ist ebenfalls ein Punkt, der zeigt, wie wichtig die Blockchain in zukünftigen Systemen sein könnte.
Übrigens: Trotz des Bitcoin-Verbotes in China sind nach ersten Einschätzungen noch immer rund 20 Prozent der Miner in China illegal unterwegs. Krypto-Transaktionen kann die Bevölkerung zudem auch weiter illegal vornehmen. Der Impact auf den Kryptomarkt ist letztendlich natürlich dennoch sehr groß. In China leben mehr als 1,4 Milliarden Menschen. Das bevölkerungsreichste Land der Welt kann also aktuell nicht Teil einer Bitcoin-Bewegung sein.
Staaten in Nordafrika mit Bitcoin-Verbot
Besonders grosses Potenzial besitzt Bitcoin vor allem in Nordafrika. Leider müssen wir mittlerweile festhalten, dass folgende Staaten bereits ein Bitcoin-Verbot erlassen haben:
- Algerien
- Ägypten
- Tunesien
- Marokko
Zusammen kommen diese Staaten auf mehr als 180 Millionen Einwohner. Das Verbot richtet sich in diesem Fall vor allem in Ägypten auf islamischer Grundlage. In Tunesien wurden im vergangenen Jahr die Stimmen zumindest lauter, Bitcoin zu entkriminalisieren. Krypto-Interessenten weichen daher zunehmend wie in Nigeria auf P2P-Plattformen aus.
Weitere Länder mit einem Bitcoin-Verbot
Weiterhin verboten ist Bitcoin zudem in Bangladesch, Irak, Katar und Oman. Es zeigt sich jedoch vor allem, dass Industriestaaten bisher keine Krypto-Verbote umgesetzt haben. Daher müssen wir uns prinzipiell keine Sorgen darüber machen, dass wir in der Schweiz, in Deutschland oder der restlichen EU ein Bitcoin-Verbot zu erwarten haben.
Warum wird Bitcoin verboten?
Eine sehr interessante Frage ist, warum Regierungen weltweit überhaupt Kryptowährungen verbieten. In erster Linie warnen viele Zentralbanken und Finanzministerien vor den Risiken, die mit dem Handel von Bitcoin und anderen Kryptowährungen einhergehen. Dies wird mit der hohen Volatilität begründet. Das ist ein Punkt, der durchaus Gefahren birgt. Allerdings sollte man sich hier vor Augen führen, dass jedes Investment mit Risiken verbunden ist. Ein Problem dürfte dennoch sein, dass viele Bereiche im Kryptowährungssektor noch nicht umfassend reguliert sind.
Durch die Nutzung von Bitcoin könnte unter Umständen auch die einheimische Währung weniger genutzt werden. Entwicklungs- und Schwellenländer haben bereits mit den Folgen einer hohen Inflation zu kämpfen. Von einer Hyperinflation sprechen wir, wenn die Inflationsrate über 50 Prozent beträgt. Mit der Nutzung von Kryptowährungen geht zudem auch ein Kontrollverlust einher. Staaten können nicht mehr über Sanktionen auf die Konten der Bevölkerung eingreifen. Hier ist selbstverständlich ein grosser Vorteil von Kryptowährungen, da diese neutral sind. Bedenke jedoch, dass diese Neutralität auch für schlimmere Sachen missbraucht werden kann.
Ein weiterer Grund, der Verbote in Zukunft zum Thema machen könnte, ist die Umweltdebatte rund um Bitcoin. Das liegt in diesem Fall daran, dass Bitcoin als grösste Kryptowährung auf den Proof-of-Work-Konsensmechanismus setzt. Das ist ein sehr energieintensiver Verbrauch. So benötigt das Bitcoin-Netzwerk mehr Strom als einige kleine Länder. Das ist selbstverständlich ein verständlicher Kritikpunkt, wenn wir uns anschauen, welche Bedeutung die Öko-Bilanz von vielen Produkten mittlerweile für uns hat. Hier muss man sich vor Augen führen, dass viele Bitcoin-Mining-Zentren bereits auf Erneuerbare Energien setzen. Zudem: Was ist uns ein zensurresistentes, durchgängig verfügbares, freies Netzwerk zum Transfer von Werten wert?
Fazit: Kann Bitcoin überhaupt verboten werden?
In der Theorie sind Bitcoin-Verbote durchaus möglich. Alle in diesem Artikel genannten Staaten haben bereits Verbote umgesetzt. Allerdings ist es nahezu unmöglich, dass die Blockchain-Technologie davon abgehalten wird. So weichen Nutzer von Krypto-Börsen auf OTC-Plattformen oder P2P-Marktplätze aus. In keinem Land sind Kryptowährungen in Relation zur Bevölkerung so beliebt wie in Nigeria. Während der Krypto-Handel in Nigeria verboten ist, boomen P2P-Marktplätze. Auch das Mining-Beispiel aus China zeigt, dass Verbote nicht zum gewünschten Effekt führen, den sich die jeweiligen Regierungen damit erhoffen würden.
Länder wie El Salvador bringen den Bitcoin zudem weiter voran. Durch die zunehmende Bitcoin-Adoption wächst auch der Druck auf die Staaten, die ein Verbot eingeführt haben. Denn letztendlich will kein Staat den technologischen Fortschritt verpassen.
In Ländern wie Indien wird ein Bitcoin-Verbot noch diskutiert. In der EU steht zumindest regelmäßig ein Mining-Verbot zur Debatte. Es ist nicht unmöglich, dass solche Verbote mittelfristig Realität werden. Betrachten wir dies hingegen aus der langfristigen Perspektive, dürften solche Verbote nicht lange anhalten. Die Nutzerzahlen sind aktuell trotz eines sehr schwachen Jahres 2022 im Vergleich zu den Vorjahren sehr hoch. Einen Grund für ein Ende dieser Entwicklung sehen wir aktuell nicht.