Ein notorischer Krypto-Betrüger namens Elliot brachte es zum Millionär. Schaffen konnte er das durch die fehlende Vorsicht der Krypto-Nutzer, zumeist durch die Hoffnung auf enorme Profite verursacht. CoinPro erzählt seine Geschichte und richtet einen Appell an die Szene.

Crazy Lemur Club: Der Betrug beginnt

Am 10. Oktober 2021 beginnt die Geschichte Elliots im Krypte-Space, oder zumindest dessen bekannter Teil. Unter dem Namen Crazy Lemur Club veröffentlicht er zusammen mit einem Partner eine NFT Kollektion, die oft als CLC abgekürzt wurde.

Das Projekt orientiert sich ganz offensichtlich am Kassenschlager Bored Ape Yacht Club. Die NFT-Kollektion gehört zu den beliebtesten Bildersammlungen des NFT-Marktes.

Der Crazy Lemur Club zeigt deutliche Parallelen in der Darstellungsweise. Auch das versprochene Angebot ähnelt dem bekannteren BAYC deutlich. Statt Schimpansen stellt der CLC bloss Lemuren dar.

Crazy Lemur Club
So sehen die verrückten Lemuren aus.

Elliot gibt sich damals als Cat aus. Sein Partner nennt sich Dog. Zu den Versprechungen gehören eine DAO für die NFT-Halter und ein Metaverse – so weit eine exakte Kopie vom BAYC, bloss löste man diese Versprechungen niemals ein.

Am 5. November tauchen die Gründer des Projekts plötzlich ab. Nicht einmal einen Monat war der Crazy Lemur Club präsent. Dennoch konnte er 82 Ethereum einnehmen – damals noch 320.000 US-Dollar.

Zwei Tage später tauscht Mitgründer Dog den Pfad einiger CLC-NFTs aus, sodass statt der Lemuren ein warnender Text angezeigt wird.

Cat, auch bekannt als Chinese und Elliot, ist ein Betrüger. Macht mit ihm keine Geschäfte, er hintergeht euch und behauptet, er wäre ein Millionär.

Heisst es dort. Demnach gab es zwischen den Gründern Konflikte. Cat verschwand mit dem Geld. Von Nutzern konfrontiert, erklärt er wiederum, sein Partner Dog wäre schuld.

Cat verwischte seine Spuren durch die Nutzung von Tornado.Cash und blieb so unbescholten.

Krypto-Betrüger wird durch Phishing zum Millionär

Nach dem Crazy Lemur Club setzte Elliot sein Geschäft im Bereich der NFTs fort. Statt neue NFT-Kollektionen zu erschaffen, konzentrierte er sich lieber darauf, die digitalen Kunstwerke argloser Nutzer zu klauen.

Dafür setzte er die Strategie des Phishings um. So erschuf er Abbilder der Webseiten von Sudoswap, OpenSea oder weiterer bekannter NFT-Marktplätze. Gelang es ihm, Nutzer erfolgreich auf die Seiten zu locken und mit jenen zu interagieren, resultierte das im Diebstahl von NFTs.

Elliot fokussierte absichtlich Nutzer, von denen er wusste, dass sie ihm Besitz wertvoller NFTs sind. Ein Nutzer namens Cryptanosaurus verlor die BAYCs #3655 und #7115, die zusammen einen Wert von rund 150.000 US-Dollar haben.

Gestohlene Bored Apes
Zwei der von Elliot gestohlenen Bored Apes.

Zwar war es einer seiner grössten Erfolge, aber bei weitem nicht sein letzter. Auf Telegram berichtete Elliot selbst über seine Betrugsmaschen und prahlte mit seinem Erfolg. Viele weitere Nutzer gingen ihm ins Netz.

Auf verschiedenen sozialen Netzwerken berichtet Elliot über ein luxuriöses Leben, das er durch seine Betrügereien finanziert. Er sendet Bilder von Urlaubsorten wie Teneriffa, während seine Lebenspartnerin luxuriöse Kleider und Taschen auf Instagram präsentiert, so beweisen Recherchen von ZachXBT.

 

Wie lässt sich Krypto-Betrug vermeiden?

Unglücklicherweise werden die Verluste argloser Nutzer oft durch die eigene Gier verursacht. Der Crazy Lemur Club konnte keine Historie aufweisen und versprach Produkte, für deren Entwicklung es nicht einmal Anhaltspunkte gab.

Investoren glaubten mehrheitlich an das Projekt, das versprochene Metaverse und eine künftige DAO. Die NFTs kauften sie im Glauben an steigende Bekanntheit und explodierende Preise.

Krypto-Nutzer sollten niemals in Projekte investieren, bei denen ungewiss ist, ob die angeblichen Zukunftspläne jemals eintreten. NFT-Bilder sollten nur erworben werden, wenn der Nutzer das Kunstwerk für angemessen bewertet hält.

NFT-Phishing basiert auf zwei Schwachstellen: Einerseits sind Nutzer unvorsichtig, lassen sich auf eine falsche Domain locken und signieren dort einen bösartigen Eintrag, wodurch sie ihre NFTs in fremde Obhut geben.

Andererseits ist für die meisten Nutzer bei der Signatur nicht ersichtlich, welche Rechte sie damit weitergeben. Die Kryptobranche hat diesbezüglich mehrfach Kritik geäussert und will Zugriffe auf Web Wallets künftig eindeutiger und somit sicherer gestalten. Nutzer sollen die Vorgänge klar erkennen können.

Es ist widerlich zu sehen, wie ein Phishing-Betrüger innerhalb weniger Monate Millionenbeträge stiehlt, um damit Designerkleidung und NFTs zu kaufen und um die Welt zu reisen und verschwenderisch zu leben.

Schreibt ZachXBT. Elliot verdiente in einem Jahr über fünf Millionen US-Dollar.

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