Neue Daten beweisen: Der NFT-Markt implodiert. Ein im Sommer 2021 einsetzender Trend sorgte für explosive Preise. Inzwischen versinken die einzigartigen Token, die bisher vor allem als Spielerei Verwendung finden, in der Bedeutungslosigkeit.

Hype um digitale Kunstwerke nähert sich dem Ende

Während unter Kryptowährungen im November 2021 bereits der Bärenmarkt einsetzte, begann für NFTs erst eine neue Hochphase. Noch vor dem Sommer des letzten Jahres waren NFTs nahezu bedeutungslos. Neue Daten zeigen nun: digitale, unverwechselbare Kunstwerke sind wieder auf dem Abwärtstrend.

Im Sommer 2021 setzte ein regelrechter Wahn um NFTs ein. Während die unverwechselbaren Token als Echtheitszertifikat in verschiedenen Lebensbereichen ein wirklicher Fortschritt sein könnten, erlangten sie hauptsächlich als Spielerei Bekanntheit.

Denn statt als Zertifikat für physische Gegenstände, setzte man sie beinahe ausschliesslich ein, um spezifische Wallet-Adressen auf der Blockchain als Inhaber digitaler Kunstwerke zu kennzeichnen.

Dem Erfolg von Standbildern schlossen sich schliesslich auch Bewegtbilder, Audios und digitale Grundstücke innerhalb verschiedener virtueller Welten an, die man zumeist als Metaversum vermarktet.

Für den Erfolg der Non-Fungiblen Token sind verschiedene Elemente verantwortlich. Einerseits gibt es Kunstliebhaber, die grosse Summen investierten – darunter auch bekannte Personen wie Snoop Dogg (Cozomo de› Medici) oder Eminem.

Daneben nahm die Bedeutung der Token innerhalb von digitalen Welten zu. Andererseits eignen sich NFTs in vielen Jurisdiktionen allerdings auch zur Geldwäscherei. So kann ein und derselbe Nutzer einen NFT an sich selbst für horrende Preise verkaufen, ohne dass dies auffliegt.

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NFT-Preise fallen dramatisch

Insgesamt nehmen die Preise der NFTs mittlerweile deutlich ab. Während das tägliche Handelsvolumen der bekannten Kollektion BAYC im Mai noch bei über 400.000 US-Dollar lag, sind es laut Nomics nun nur noch etwa 94.000 US-Dollar.

Zwar sank der Marktwert der meisten Kryptowährungen in den letzten Monaten bedeutend, doch der NFT-Markt löste sich zunächst vom negativen Sentiment und konnte im Januar 2022 sein Allzeithoch verzeichnen – mit einem monatlichen Handelsvolumen von etwa 5,6 Milliarden US-Dollar.

Diesen Wert wird der NFT-Markt höchstwahrscheinlich nicht so bald wieder erblicken, denn der Hype um NFTs scheint rasch zu verfliegen. Im Februar und März fällt das monatliche Volumen bereits bedeutend. Im April gelingt zwischenzeitlich erneutes Wachstum.

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Die von The Block gesammelten Daten sind vom Wash Trading auf LooksRare bereinigt.

Bis zum Juni sinkt das monatliche Handelsvolumen auf nur mehr 800.000 US-Dollar. Seitdem nimmt dieser Betrag langsam, aber stetig ab. Im August liegt er bisher bei rund 500.000 US-Dollar.

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OpenSea bleibt weiterhin Spitzenreiter

Auch unter den verschiedenen NFT-Marktplätzen gab es einige Entwicklung. Nur eine Konstante zeichnet sich ab: OpenSea ist bereits seit Mai 2021 der grösste Marktplatz. Zuvor gebührte diese Rolle Nifty Gateway. OpenSea erlebte auch die mit Abstand stärkste Zunahme des Handelsvolumens.

Im Sommer 2021 konnte Artblocks zum ärgsten Konkurrenten OpenSeas aufsteigen, verlor aber schnell an Bedeutung. Ab Spätjahr 2021 stieg ein neuer Konkurrent auf: Der auf Solana bauende Magic Eden, der inzwischen auf dem zweiten Platz rangiert.

Zeitweise sorgte LooksRare für enormen Wirbel. Die Handelsplattform setzte auf extrem aggressive Werbung und erzeugte durch die Möglichkeit zum Wash Trading ein ungeheures (aber grösstenteils unechtes) Handelsvolumen.

LooksRare ist inzwischen wieder weitaus weniger populär. OpenSea ist heute für die Abwicklung von etwa 82 Prozent der NFT-Verkäufe verantwortlich. Die mit Abstand beliebteste Blockchain für die digitalen Kunstwerke bleibt Ethereum trotz hoher Gebühren und geringer Skalierbarkeit.

Zuletzt macht GameStop durch einen eigenen NFT-Marktplatz Schlagzeilen, den man bislang als vollen Erfolg wertet.

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