Krypto-Verbot in Indien? – „Systematisches Risiko“ für die Volkswirtschaft

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Indien erlebte im vergangenen Monat alle Arten von FUD (englisch für Furcht, Ungewissheit und Zweifel). Grund hierfür waren Gerüchte um ein komplettes Verbot privater Kryptowährungen. Die parlamentarische Diskussion über das vorgeschlagene Gesetz über Kryptowährungen wurde Berichten zufolge auf Eis gelegt. Dennoch hat die Zentralbank des Landes ihren Kreuzzug gegen die Branche der digitalen Vermögenswerte fortgesetzt.

Die indische Zentralbank hat kürzlich neue Bedenken bezüglich der Kryptowährungsbranche geäussert. Diesmal richtete sich ihre Skepsis gegen Stablecoins. Man ist nämlich der Ansicht, dass Stablecoins, die an den US-Dollar oder andere ausländische Währungen gekoppelt sind, die indische Rupie untergraben könnten, so lokale Medien.

RBI befürchtet Wertverlust der Rupie

Die Zentralbank Indiens habe diese Bedenken Berichten zufolge bereits gegenüber der Regierung geäussert. Die grösste Sorge der RBI (Reserve Bank of India) ist die Verwendung von Stablecoins durch Unternehmen oder Händler in naher Zukunft. Selbst für inländische Zahlungen, bei denen sonst die Rupie verwendet würde.

Darüber hinaus hat die Zentralbank noch etwas festgestellt: Die zunehmende Nutzung und Akzeptanz von Stablecoins im Land könnte die Fähigkeit der RBI beeinträchtigen, Währungsschwankungen und Volatilität zu kontrollieren. In den lokalen Medien wurde auch auf die Bedenken der RBI hinsichtlich der hohen Zinssätze für Stablecoin-Einlagen an den Börsen hingewiesen. Diese lagen zuletzt bei zehn bis zwölf Prozent. Da dieser Wert über denen für Festgeldanlagen liegt und die Anleger zusätzlich locke.

Erneutes Krypto-Verbot oder Regulierung in Indien?

Erstaunlicherweise führt die indische Regierung derzeit Gespräche mit Interessengruppen darüber, ob sie Kryptowährungen verbieten soll. Eine Alternative stellt die Regulierung durch die indische Zentralbank dar. Diese digitalen Vermögenswerte werden von vielen als „systematisches Risiko“ für die Volkswirtschaft angesehen.

Darüber hinaus hat sich die RBI seit Jahren vehement gegen Bitcoin ausgesprochen. 2018 führte dies sogar einmal zu einem erfolglosen Komplettverbot. Die Zentralbank treibt stattdessen die Idee einer indischen CBDC (Digitales Zentralbankgeld) voran, da sie als wirksame Antwort auf die Fallstricke privater Kryptowährungen angesehen wird.

Zusätzlich hat die Bank der Regierung vor kurzem auch einen Vorschlag unterbreitet, um den Geltungsbereich der „Banknote“ auf die CBDC auszuweiten. Es ist erwähnenswert, dass die Entwicklung der CBDC in Indien derzeit im Gange ist. (mck)

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