Marktreport: Am 21. September erklärte Jerome Powell den Medien, dass im Kampf gegen die grassierende Inflation der Leitzins um weitere 75 Basispunkte angehoben wird. Wenn man in Betracht zieht, dass die Inflation des Monats August um 0.2% über den Erwartungen lag, ist dieser Schritt keine Überraschung und wurde von Experten so antizipiert. Zum dritten Mal in Folge wird eine Erhöhung um 0.75% vorgenommen und mit aktuell 3.25% wurde der höchste Wert seit 15 Jahren erreicht.

Es geht aktuell die Hoffnung um, dass Ripple den bald zweijährigen Prozess gegen die US-Börsenaufsicht (SEC) gewinnen wird, da ein sogenanntes «Summary Judgment» – das Gericht wird eine Entscheidung auf Basis der bisher gesammelten Fakten treffen – eingereicht wurde. Geklärt wird die Frage, ob Ripple Labs unerlaubten Wertpapierhandel betrieben hat. Ein Erfolg von Ripple Labs wäre für die gesamte Krypto-Branche eminent wichtig, da somit ein Präzedenzfall abgewendet und ähnliche Projekte regulatorisch gestärkt würden.

In der Nacht vom 22. September wurde der Prozess der Implementierung der neuen Hardfork «Vasil» der Cardano-Blockchain gestartet. Das Update soll am 27. September abgeschlossen sein und höhere Skalierbarkeit und tiefere Gas-Fees mit sich bringen. In einem nächsten Schritt zur Massenadaption soll die Interoperabilität mit anderen Netzwerken verbessert werden.

Market Movers Top 30

Kalenderwoche 38

Marktreport im Detail

FED bleibt standhaft – Märkte nicht: Die US-Aktienfutures fielen am Montagmorgen, nachdem steigende Zinssätze und Währungsturbulenzen die wichtigsten Durchschnittswerte in die Nähe ihrer Jahrestiefs gedrückt hatten. Am Freitag beendeten die Aktienmärkte eine brutale Woche, in der der Dow ein neues Jahrestief erreichte und um 486 Punkte niedriger schloss. Der marktbreite S&P 500 brach vorübergehend unter sein Schlusstief vom Juni und schloss mit einem Minus von 1,7%. Der technologielastige Nasdaq Composite verlor 1,8%. Die Anleger reagierten auf das Festhalten der US-Notenbank an ihrem Zinserhöhungsplan, mit dem sie die Inflation eindämmen will. Zum Abschluss der FOMC-Sitzung sagte der Vorsitzende Jerome Powell, dass die Zentralbank die Zinssätze bis auf 4,6% anheben könnte, bevor sie sich zurückzieht. Die Prognose zeigt auch, dass die Fed plant, in diesem Jahr aggressiv zu bleiben und die Zinsen bis Ende 2022 auf 4,4% anzuheben. Die Wahrnehmung vieler Händler, welche in Jackson Hole oder auf der FOMC-Sitzung im September Hinweise auf einen Schwenk der Fed erwarteten, ist nicht eingetreten. Eine «harte Landung» wird für viele zum Basisszenario, und das bedeutet, dass noch mehr wirtschaftlicher Schmerz zusammen mit einem viel schwächeren Aktienmarkt kommen wird. Die Anleiherenditen schnellten unterdessen in die Höhe. Die 2-Jahres- und 10-Jahres-Treasury-Zinsen erreichten Höchststände, welche seit über einem Jahrzehnt nicht mehr beobachtet wurden. Letzten Freitag senkte Goldman Sachs zudem ihr Jahresendziel für den S&P 500 von 4.300 auf 3.600. Es sieht unter den jetzigen Umständen nicht so aus, als könnten die Märkte durch die Veröffentlichung von Wirtschaftsdaten oder die Äußerungen der Fed davon überzeugt werden, dass eine Abkehr von dieser aggressiven Straffungskampagne in absehbarer Zeit erfolgen wird. Mit Blick auf die Zukunft erwarten die Händler am Freitag die Veröffentlichung der Daten zu den persönlichen Konsumausgaben, dem bevorzugten Inflationsindikator der Fed. In dieser Woche werden auch Zahlen zu langlebigen Gütern und zur Verbraucherstimmung veröffentlicht.

Britischer Pfund mit dem Rücken zur Wand: Der Kurssturz des Pfund Sterling erfolgte nach der Ankündigung der neuen britischen Regierung in der vergangenen Woche, Steuersenkungen und Investitionsanreize zur Ankurbelung des Wachstums einzuführen. Kritiker sind der Meinung, dass diese wirtschaftlichen Maßnahmen unverhältnismäßig den Wohlhabenden zugute kommen und dazu führen könnten, dass das Vereinigte Königreich in einer Zeit steigender Zinssätze hohe Schulden aufnimmt.

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