Ist das Ethereum-Blockchain-Netzwerk dezentraler als Bitcoin? Diese Frage wurde in den letzten Jahren häufig von Insidern und Entwicklern der Kryptoindustrie gestellt. Während Shark Tank-Star Kevin O’Leary zuletzt die Behauptung aufstellte, dass Ethereum-NFT eines Tages grösser als Bitcoin sein wird, gehen die Meinungen im Allgemeinen auch mal weit auseinander. Morgan Stanley zufolge ist zum Beispiel Ethereum derzeit weniger dezentralisiert als Bitcoin. Die US-Investmentbank behauptete auch, dass die Kryptowährung Ether wesentlich risikoreicher als Bitcoin ist, weil sie volatiler ist.

Morgan Stanley erklärt die Gefahren von Ethereum

Die Analysten von Morgan Stanley Wealth Managementeiner stellten in einer Forschungsnotiz mit dem Titel „Cryptocurrency 201: What Is Ethereum?“ (zu Deutsch: „Kryptowährung 201: Was ist Ethereum?“) fest, dass das Ethereum-Netzwerk weniger dezentralisiert ist als Bitcoin. Als Grund nannten sie, dass die Top-100-Adressen 39 Prozent des gesamten Ether-Angebots halten, während Bitcoin mit 14 Prozent viel stärker verteilt ist.

Ethereum unterscheidet sich strukturell und grundlegend von der ursprünglichen Kryptowährung, da sein Netzwerk für den Umgang mit der dezentralen Finanzbranche (DeFi) und der Branche der nicht-fungiblen Token (NFT) optimiert ist. In der Tat sind diese boomenden Sektoren weitgehend auf der Ethereum-Blockchain aufgebaut. Aber es könnte seine Krone in den kommenden Jahren an andere würdige Wettbewerber verlieren, so die Analysten der Bank. Cardano, Solana, die BNB-Kette (früher bekannt als die Binance Smart Chain) und Tezos sind nur einige der bemerkenswerten Herausforderer, um sie beim Namen zu nennen.

DeFi steht für die Idee, dass traditionelle Finanzdienstleistungen durch Blockchain-basierte Protokolle ersetzt werden können. Auf dem NFT-Markt wird die Kryptowährungstechnologie zur Tokenisierung von Vermögenswerten und digitalen Medien eingesetzt, die wie Sammlerstücke in einzigartigem Besitz sind oder gehandelt werden können. Die nach Umsatz viertgrösste Investmentbank der Welt, Morgan Stanley, argumentiert weiter, dass die DeFi- und NFT-Sektoren insbesondere anfällig für sich schnell ändernde Gesetze sind. Aufgrund der strengen Vorschriften könnte sich demnach auch die Nachfrage nach Transaktionen auf Ethereum verringern.

Rasantes Wachstum

Die Anlagestrategen machten auch darauf aufmerksam, dass ETH, die Währung des Ethereum-Smart-Contract-Netzwerks, mit 31 Prozent bei weitem volatiler als die führende Kryptowährung Bitcoin ist. Des Weiteren sind sie auch der felsenfesten Überzeugung, dass Ethereum im Vergleich zu Bitcoin schneller wächst. Das bedeutet, dass seine Speicherkapazität die von Bitcoin um 50 Prozent übertroffen hat.

Die hohen Gasgebühren, was Ethereum seit seiner Gründung schon plagen, Skalierbarkeitsprobleme verursachen. Dies wiederum behindert die Akzeptanz, da die hohen Kosten das Netzwerk selbst für Mini-Transaktionen unangemessen teuer machen.

Im Moment haben Ethereum-Enthusiasten jedoch einen Grund zum Feiern, da die Gasgebühren auf den niedrigsten Stand seit fünf Monaten gefallen sind. (mck)

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