Aave stoppt das Lending mit 17 Ethereum Token aus Sicherheitsgründen nach dem gescheiterten Angriff eines berüchtigten Traders. Die dApp will Manipulationen auf diese Weise verhindern.

Aave stoppt Kreditgeschäfte mit Ethereum Token

Das dezentrale Lending-Protokoll Aave stoppt Kreditgeschäfte mit gleich 17 verschiedenen Ethereum Token, wie aus einer Abstimmung innerhalb der Aave Risk DAO hervorgeht. Zwölf volatile Kryptowährungen sind betroffen:

Yearn.finance (YFI), Curve Finance (CRV), 0x (ZRX), Decentraland (MANA), 1inch (1INCH), Basic Attention Token (BAT), Enjin (ENJ), Ampleforth (AMPL), DeFi Pulse Index (DPI), RENFIL, Maker (MKR) und xSUSHI.

Zudem stoppt man das Lending von fünf Stablecoins. Diese lauten: sUSD, Pax Dollar (USDP), Liquidity USD (LUSD), Gemini Dollar (GUSD) und RAI.

Die dApp nutzt eine Einfrier-Funktion, um den Geschäftsbetrieb mit den besagten Anlagen zu unterbinden. Die Abstimmung innerhalb der DAO ist mit einem Ergebnis von nahezu 100 Prozent ziemlich eindeutig.

Warum unterbindet Aave Lending mit bestimmten Token?

Grund für die Unterbrechung sind unklare Marktlagen.

Da die Marktlage für diese Vermögenswerte derzeit volatil ist, empfehlen wir aus Gründen der Vorsicht, die genannten Märkte vorübergehend einzufrieren.

Heisst es in der Begründung des Antrags. Damit sind jedoch keine Kursschwankungen gemeint, sondern die vorhandene Liquidität. Aave fror Anlagen im Aave Ethereum V2 Markt ein, die in zu geringer Anzahl vorhanden sind und/oder eine zu geringe Marktkapitalisierung besitzen.

Dadurch sind sie gegenüber Manipulationen anfällig. Ein etwaiger Angreifer könnte Kredite dann zu einem Profit aufnehmen, der zu Kosten der dApp geht. Die eingefrorenen Token will man zu einem späteren Zeitpunkt womöglich im Aave Ethereum V3 Markt wieder anbieten.

Dieser zeichnet sich durch technische Verbesserungen aus. Höhere Sicherheit soll derartige Manipulation verhindern. Warum unternimmt Aave diesen Schritt aber gerade jetzt? Tatsächlich ist ein bestimmtes Ereignis der Anlass.

Der berüchtigte Trader Avraham Eisenberg veröffentlichte im Oktober eine Idee, wie man das dezentrale Lending-Protokoll ausnutzen könnte. In seinem Kommentar bezeichnet er Aave sarkastisch als “komplett sicher”.

Am 22. November probt Eisenberg seine Idee schliesslich selbst. Dabei verwendet er den Curve Token (CRV) und eine Hinterlegung in Form von USDC. Sein Plan scheitert und die Wallet des Traders (0x57e04786e231af3343562c062e0d058f25dace9e) verbleibt mit einem Verlust von zehn Millionen US-Dollar.

Dennoch wollte Aave diese Option nicht länger offen lassen und startete die besagte Abstimmung, die nun erfolgreich endet. Trotz Liquidierung des Traders verzeichnet die dApp Verluste in Höhe von 1,6 Millionen US-Dollar.

Eisenberg war erst neulich in die Schlagzeilen geraten, nachdem er die auf Solana basierende dApp Mango Markets um 114 Millionen Schweizer Franken erleichterte.

Wie niedrig ist die Liquidität der betroffenen Token?

Im Aave-Forum teilt der Nutzer RasterlyRock eine Tabelle der Anlagen. Daraus geht hervor: Die Liquidität der Token reicht von 300.000 US-Dollar im Fall von RENFIL bis hin zu 87 Millionen US-Dollar im Fall von CRV.

Die DAO schätzt diese Liqudität als zu niedrig ein. Eisenberg nahm CRV-Kredite in Höhe von rund 60 Millionen US-Dollar auf, die in der Statistik vermerkt sind.

Aave eingefrorene Token
Die von Aave eingefrorenen Token und ihre Liquidität

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