Die Bitcoin-Blockchain erlebt seit Tagen ein stark überhöhtes Aufkommen von Transaktionen. Die Netzwerkgebühren steigen massiv an. Dadurch kommt es im Ökosystem bereits zu einem Ausfall. Das Drama rund um BRC-20 Token legt die Lightning-Börse Boltz lahm.

Boltz geht offline

Boltz ist eine Krypto-Börse, die sich gänzlich ohne Nutzerkonto verwenden lässt. Dienste dieser Art nennt man auch Swapper. Boltz erlaubt den einfachen Tausch von Geldwerten zwischen Lightning Network und Bitcoin Mainnet.

Besonders schützen möchte man dabei die Privatsphäre der eigenen Nutzer. Durch einen Tausch auf der Plattform will man den Kunden vollkommen privatisierte Bitcoin zukommen lassen. Rückverfolgbare Daten speichert der Dienst laut eigenen Aussagen nicht.

Seit Ende April stieg die Nachfrage nach Bitcoin-Transaktionen massiv an. Hauptverantwortlich dafür ist der Aufstieg des BRC-20 Token-Standards auf der Bitcoin-Blockchain.

 So legt das BRC-20-Drama die Lightning-Börse lahm

Während ein Stau von mehreren Hunderttausend Transaktionen entstand, stiegen die Netzwerkgebühren explosionsartig an. Im Zuge dessen verlor Boltz seine Funktionalität. Die Geldmittel des Swappers sammelten sich im Mempool an, der unbestätigte Transaktionen enthält.

Boltz wurde von seinen Betreibern deshalb zwischenzeitlich abgeschaltet. Nutzer konnten die gewünschten Tauschvorgänge nicht mehr durchführen. Um weitere Probleme zu vermeiden, stoppte man den Betrieb kurzerhand.

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“Das tut weh: Tut uns leid, Leute. Wir mussten Boltz erst einmal offline nehmen. ⚠️ Unser gesamtes Arbeitskapital auf der Blockchain ist im Mempool eingeschlossen und die Swaps fielen aus. Ein deaktivierter Swap-Service ist besser als ein ausfallender Swap-Service.” Schreibt der Dienst auf Twitter.

Ist Lightning für Ausfälle durch das Mainnet anfällig?

Einige Stunden, nachdem Boltz offline geht, ist der Dienst bereits wieder online. Boltz meldet, die Funktionsweise der Plattform sei Schuld an der Misere gewesen. Nutzer können selbst wählen, welche Netzwerkgebühren sie bezahlen möchten.

Natürlich wählen die meisten Nutzer dabei möglichst geringe Beträge. Steigen die Netzwerkgebühren jedoch über einen längeren Zeitraum und halten sich dann auf einem hohen Niveau, so werden Sendungen mit geringer Gebühr nicht länger abgewickelt.

Genau das geschah in diesem Moment. Boltz entschied sich schliesslich dazu, viele Transaktionen abzubrechen. So vermied man, die Gebühren zu erhöhen, um die Transaktionen doch noch durchführen zu können. Die nachträglich festgelegten Gebühren hätte Boltz selbst entrichten müssen und somit einen erheblichen finanziellen Schaden erlitten.

“Das Problem liegt auf unserer Seite. Es hat nichts mit Lightning zu tun, das sich weiterhin unglaublich gut entwickelt, besonders in Zeiten wie diesen. Wir könnten nicht optimistischer sein!” Schreibt Boltz auf Twitter.

An dieser Aussage zweifeln einige Stimmen aus der Szene jedoch. Zu Kritikern gehört der Blockchair-Entwickler Nikita Zhavoronkov. Er kommentiert die Problematik von Boltz:

“Sie werden es nicht verstehen. Die Skalierung von Bitcoin mit Lightning ist ein grundlegend kaputter Ansatz. Wie wir sehen können, gibt es überhaupt keine Skalierung: Sobald die Blöcke auf dem Mainnet voll sind, funktioniert auch Lightning nicht mehr.”

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Weil nicht zu erkennen sei, welche Gebühren notwendig sind, um einen Lightning-Channel erfolgreich zu schliessen oder zu öffnen, werde man derartige Probleme immer wieder erleben, so erklärt der Programmierer.

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