Die Zinsen auf DAI steigen stark. Statt den bisher geringen drei Prozent, bietet das Spark Protocol ab sofort acht Prozent Rendite, wenn Nutzer den dezentralen Stablecoin zur Leihe bereitstellen. Die Lending-Plattform ist ein Produkt vom Token-Herausgeber MakerDAO selbst. Die Anwendung setzt ungewöhnliche strenge Vorschriften um.

DAI: So stark steigen die Zinsen auf den Stablecoin

Die möglichen Zinsen auf den dezentralen Stablecoin DAI steigen deutlich. Das Spark Protocol erhöht die Entlohnung auf angelegte DAI von drei auf ganze acht Prozent. Das Lending Protokoll stammt vom DAI-Herausgeber MakerDAO selbst und bezeichnet sich als “dezentrales Liquiditätsmarktprotokoll”.

Die Attraktivität des aktuell grössten dezentralen Stablecoins könnte dadurch mächtig steigen. Bis zum Einsturz von Terra konnte der konkurrierende algorithmische Stablecoin TerraUSD (UST) enorme Popularität erlangen, da er Anlegern über viele Monate hinweg 20 Prozent Zinsen ermöglichte.

Spark wurde erst im Mai 2023 veröffentlicht und war mit anfangs drei Prozent Rendite eher zurückhaltend. Durch die Steigerung auf acht Prozent gehört das Protokoll inzwischen zu den ertragreichsten Anbietern der Branche.

Technisch gesehen handelt es sich bei Spark um eine Kopie der sehr bekannten Lending-Plattform Aave. MakerDAO nutzte den Quellcode der DeFi-Anwendung, um ein eigenes Produkt zu starten.

Die Rendite entsteht, da einerseits Kreditgeber, andererseits Kreditnehmer existieren. Kreditnehmer zahlen eine überschüssige Sicherung ein – etwa mit Ethereum oder einem ERC-20 Token. Im Gegenzug dazu erhalten sie einen Kredit in DAI.

In der Kryptobranche ist dieses Prinzip recht beliebt, da es Nutzern die Option bietet, Liquidität aktiv zu nutzen, während die hinterlegte Kryptowährung nicht verkauft werden muss. So können Nutzer weiterhin von den Marktbewegungen profitieren. Lediglich der zuvor geliehene Betrag, wertstabile muss letztlich wieder zurückgezahlt werden.

Spark Protocol schliesst Nutzer aus USA aus

Das Spark Protocol bleibt jedoch nicht frei von Kritik. Zu den Nutzungsbedingungen gehört die Bestimmung, dass Nutzer, die in den USA leben, keinen Zugang zur Plattform haben. Gleiches gilt für US-amerikanische Staatsbürger.

Darüber hinaus untersagt Spark den Gebrauch von VPN-Diensten oder ähnlichen Systemen, um die Position des Nutzers zu verschleiern. Besonders diese Tatsache sorgt in der Krypto-Szene aktuell für viel Unmut.

Obwohl DAI auf seinen dezentralen Charakter gerade deshalb so viel Wert legt, weil er so staatlichen Massnahmen entgehen soll, will der Betreiber von Spark offenbar mögliche Konflikte mit den US-Behörden verhindern. In den USA befinden sich die Kryptobranche und die Aufsichtsbehörde SEC aktuell in einem ausgedehnten Konflikt.

Hintergrund der Vorsichtsmassnahme ist die Furcht vor der Beschlagnahme von Wertanlagen. DAI nutzt die zwei zentralisierten Stablecoins Gemini Dollar (GUSD) und USD Coin (USDC). Die in der Reserve befindlichen Beträge könnten durch die Herausgeber dieser beiden Währungen eingefroren werden, sollte die US-Regierung intervenieren.

Aktuell liegt der Anteil der beiden Stablecoins an der DAI-Reserve bei 14 Prozent. MakerDAO nutzt die Anlagen, um den DAI an den US-Dollar zu koppeln.

Laut Medienberichten und Twitter-Nutzern ist es unmöglich, die Webseite des Spark Protocols mit eingeschaltetem VPN zu erreichen. In einem Test von CoinPro war das allerdings problemlos möglich.

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