Seit kurzem ebnet eine neue Verordnung in Deutschland den Weg für die Ausgabe von tokenisierten digitalen Aktien. Das neue Gesetz, das vom deutschen Finanzministerium als Zukunftsfinanzierungsgesetz bezeichnet wird, hat das Ziel, die private Vermögensbildung zu fördern und mehr privates Kapital für Zukunftsinvestitionen zu mobilisieren.

Die Verabschiedung dieses Gesetzes ermöglicht Unternehmen, entweder elektronische oder herkömmliche Aktien auszugeben. Die elektronischen Wertpapiere können im Zentralregister oder auf der Blockchain registriert werden, was dazu führt, dass sie auch als Krypto-Aktien bezeichnet werden.

Deutschland: Neues Gesetz ebnet Weg für tokenisierte digitale Aktien

Eine bemerkenswerte Verbesserung, die mit dem Zukunftsfinanzierungsgesetz eingeführt wurde, ist die Senkung des Mindestkapitals für Börsengänge auf eine Million Euro. Diese Änderung sieht vor, Investitionen in kleine Unternehmen und Start-ups zu fördern. Es ist jedoch unklar, ob Kryptobörsen tokenisierte Aktien handeln dürfen. In der Vergangenheit vertrieb die im November 2022 kollabierte Handelsplattform FTX diese Aktien erfolgreich.

Bundesfinanzminister Christian Lindner äusserte sich zum Gesetz und betonte, dass das Ziel darin bestehe, Deutschland zum führenden Standort für Start-ups und Wachstumsunternehmen zu machen. Durch die Verbesserung des Zugangs zum Kapitalmarkt soll die Aufnahme von Eigenkapital erleichtert werden.

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Dieses Gesetz setzt den Trend des Landes fort, ein günstiges regulatorisches Umfeld für Kryptowährungen zu schaffen. Deutschland wurde letztes Jahr von CoinCub als das kryptofreundlichste Land der Welt eingestuft. Das Ranking berücksichtigte bei seiner Entscheidung die regulatorische Klarheit und den starken Rechtsrahmen des Landes.

Weitere Fortschritte in Deutschland

Es ist wichtig zu erwähnen, dass das deutsche Recht bereits die Ausgabe von tokenisierten Anleihen und Fonds erlaubt. Das hinzugekommene Gesetz erweitert nun die legalen Anwendungsbereiche für die Tokenisierung auf Aktien. Unternehmen werden somit in der Lage sein, digitale Token auszugeben, um Investitionen zu sammeln und ihr Eigenkapital zu erhöhen.

Die Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht (BaFin) hat kürzlich der Börse Stuttgart Digital, der zweitgrössten Börse des Landes, die Lizenz zur Angebotserweiterung auf Krypto-Depots erteilt. Im Februar dieses Jahres emittierte das drittgrösste börsennotierte Unternehmen in Deutschland, Siemens, seine erste digitale Anleihe im Wert von 60 Mio. EUR (64 Mio. USD) auf der Polygon-Blockchain (MATIC). Mit der Einführung von Kryptoaktien können Unternehmen nun auch ihre Aktien tokenisieren und Investitionen auf der Blockchain aufnehmen. (mck)

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