Terra-Gründer Do Kwon soll nun doch frei kommen. Dafür fordern die zuständigen Behörden eine sechsstellige Kautionszahlung. Die Sachlage und das bisher kooperative Verhalten des Angeklagten erlaube eine vorläufige Freilassung.

Terra-Gründer Do Kwon kommt nun doch frei

Terra-Gründer Do Kwon kommt nun doch frei – diese Entscheidung geht von einem Gericht des Staates Montenegro aus. Der berüchtigte Südkoreaner war zunächst aus seinem Heimatland verschwunden und nach Singapur gereist.

Südkoreanische Behörden vermuteten, Kwon sei auf der Flucht. Dieser dementierte die Vermutung jedoch. Auch in Singapur war der Programmierer letztlich nicht anzufinden. Tatsächlich reiste er quer um die Welt.

Einer Reise nach Dubai schloss er einen Flug nach Serbien an. Dort gründete er unter Klarnamen eine Firma namens Codokoj22 d.o.o. Beograd. Warum er das tat und was das Ziel des Unternehmens ist, bleibt bis heute ungeklärt.

Anschliessend verliess er auch Serbien und reiste offenbar mit einem gefälschten costa-ricanischen Pass ins Nachbarland Montenegro. Dort wurde er im März von den Strafbehörden erkannt und aufgrund eines internationalen Haftbefehls festgenommen.

Do Kwon soll im Beisein seines Kollegen Han Chang-joon versucht haben, mit einem Privatjet nach Dubai zu fliegen. Im Gepäck der beiden soll sich währenddessen jeweils ein weiterer Pass belgischer Herkunft befunden haben.

Seitdem wirft ihm Montenegro die Einreise unter falschen Angaben vor. Ihm droht eine Haftstrafe in Höhe von bis zu fünf Jahren. Kwon beantragte mehrfach die Freilassung auf Kaution, die bereits Anfang Mai abgewiesen wurde, da ein zuständiges Gericht den Fall noch nicht abgeschlossen hätte.

Inzwischen scheint sich die Lage geändert zu haben. Do Kwon soll nach der Zahlung von 400.000 Euro schon bald freikommen, wie ein montenegrinisches Gericht in einer Pressemitteilung darlegt.

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Kwon droht Auslieferung

Sämtliche in Montenegro erhobenen Vorwürfe weist Kwon bislang von sich. Der Reisepass, der seine Staatsangehörigkeit zu Costa Rica belegt, soll demnach authentisch sein. Lediglich die im Gepäck befindlichen belgischen Pässe waren angeblich gefälscht, von ihm jedoch nicht zur Einreise genutzt worden.

Weitaus schlimmer als die montenegrinische Anklage sind hingegen die Vorwürfe seines Heimatlandes Südkorea. Auch die USA fühlen sich juristisch zuständig. Beide Länder erbitten Montenegro um eine Auslieferung des Beschuldigten. Sie beschuldigen Do Kwon der Marktmanipulation und des Betruges.

Bis heute gibt es immer wieder Vorwürfe gegenüber Do Kwon, nachdem die von ihm ins Leben gerufene Kryptowährung Terra (LUNA) im Mai 2022 kollabierte. Ob der Programmierer Schuld daran trägt, ist umstritten.

Von Montenegros Anklage ist auch Han Chang-joon betroffen. Für ihn gelten die gleichen Bedingungen. Er kann ebenfalls gegen eine Kautionszahlung von 400.000 Euro zumindest vorerst freikommen. Beim Terra-Entwickler Terraform Labs übernahm er die Funktion des Finanzvorstands.

Beide Angeklagte mussten eine Aussage über ihr Vermögen abgeben. Sollten sie die Kaution zahlen, müssen sie sich weiterhin in Montenegro aufhalten, bis das Gerichtsverfahren beendet ist. Währenddessen stehen sie unter Hausarrest.

Das Gericht erwägte eine Freilassung auf Kaution, da die mögliche Haftstrafe bei lediglich drei Monaten bis fünf Jahren liegt. Bisher hätten sich die Angeklagten kooperativ verhalten. Ihre Anwesenheit bei der Auswertung der Sachlage sei nicht notwendig. Weitere Gerichtstermine müssen sie hingegen besuchen. Bei Verstössen droht eine erneute Festnahme.

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