Der erste Bitcoin Spot ETF ist nun in Europa öffentlich und lässt sich auf der niederländischen Börse Euronext Amsterdam handeln. Anbieter Jacobi liess seit der Zulassung des Fonds fast zwei Jahre verstreichen. Das steckt hinter der langen Wartezeit.

Erster Bitcoin Spot ETF in Europa öffentlich

Der erste Bitcoin Spot ETF in Europa ist nun endlich öffentlich. Jacobi Asset Management veröffentlichte den börsengehandelten Fonds an der Börse Euronext Amsterdam, wie das Unternehmen heute in einer Pressemitteilung erklärte.

Das Produkt untersteht der Aufsicht der Guernsey Financial Services Commission (GFSC) und wird unter dem Ticker BCOIN verkauft. Die durch den Fonds erworbenen BTC werden durch Fidelity Digital Assets verwahrt.

“Jacobi hat Europas ersten Bitcoin-Spot-ETF an der Euronext Amsterdam notiert”, schreibt das Unternehmen stolz. Geschäftsführer Martin Bednall freut sich vor allem, grossen US-Unternehmen zuvorgekommen zu sein.

In den USA gibt es bis heute noch keinen Bitcoin Spot ETF. Seit Jahren reichen verschiedene Firmen immer wieder Anträge ein, die bislang alle von der Aufsichtsbehörde SEC abgelehnt wurden. Zuletzt hatte das Thema grosse Aufmerksamkeit erlangt, da BlackRock durch einen eigenen Antrag einen neuen Trend anstiess.

“Es ist spannend zu sehen, dass Europa den USA voraus ist, wenn es darum geht, Bitcoin-Investitionen für institutionelle Anleger zu öffnen, die einen sicheren Zugang zu den Vorteilen digitaler Vermögenswerte über vertraute und regulierte Strukturen wie unseren ETF wünschen”, erklärt Bednall und erklärt damit auch die Vorteile des Fonds.

Institutionen, die viel zu verlieren haben, verlassen sich tendenziell lieber auf erprobte und bekannte Strukturen, die darüber hinaus zusätzliche Sicherheit durch gesetzliche Vorschriften bieten sollen.

Zudem kann der Erwerb von Bitcoin über einen ETF komfortabler ablaufen, sollte der Käufer nicht daran interessiert sein, die Kryptowährungen eigenständig zu verwahren. Diese Aufgabe übernehmen dann die Betreiber des Fonds.

Warum Jacobi zwei Jahre mit BCOIN gewartet hat

Jacobi erhielt die Zulassung für den Bitcoin ETF BCOIN bereits im Oktober 2021. Seitdem sind beinahe zwei Jahre vergangen. Diese Entscheidung traf das Unternehmen bewusst, da man die Zeit als zu schlecht gewertet hat.

Zuvor plante Jacobi einen Start von BCOIN in 2022. Aufgrund mehrerer drastischer Ereignisse am Kryptomarkt entschied man sich schliesslich, den Start zu verschieben. Nach dem Kollaps von Terra im Mai 2022 erfolgten über die weiteren Monate erneut schwere Crashes – etwa die Insolvenz von FTX im November.

Ist BCOIN wirklich der erste Bitcoin Spot ETF in Europa?

Formell gesehen ist BCOIN wirklich der erste Bitcoin Spot ETF in Europa. Tatsächlich unterscheidet sich das Produkt aber nicht wesentlich von ähnlichen Angeboten, die in Europa bereits seit Jahren existieren.

Jacobi darf BCOIN als ETF bezeichnen. Im Jahr 2019 startete der 21Shares Bitcoin ETP in der Schweiz. Er bietet Anlegern ein nahezu identisches Angebot, darf aufgrund gesetzlicher Bestimmungen jedoch nicht als ETF bezeichnet werden, da ein ETF immer ein Kontingent an Anlagen bezeichnet. Eine einzelne Kryptowährung reicht dafür also nicht aus.

Ein Jahr später – 2020 – startete auch in Deutschland der BTCetc Bitcoin Exchange Traded Crypto ETN auf den Markt.

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