Vitalik Buterin kritisiert die schlechte Benutzerfreundlichkeit von Krypto-Anwendungen. Vor allem seine eigene Erfindung Ethereum lasse diesbezüglich zu Wünschen übrig. Er fordert die Implementierung neuer Standards.

Vitalik Buterin kritisiert schlechte Benutzerfreundlichkeit

Vitalik Buterin ist der Initiator der ersten Smart Contract Plattform Ethereum. In einem neuen Blogeintrag protokolliert er schlechte Erfahrungen, die er im Umgang mit Kryptowährungen gemacht hat. Dabei erwähnt er ausgerechnet das Ökosystem seiner eigenen Blockchain als auffällig negativ.

So komme es immer wieder vor, dass Transaktionen scheitern – auch aufgrund schlechter Standard-Einstellungen in Wallets. Zudem seien Wallets und Zahlungsdienstleister der Kryptobranche oft nicht responsiv genug. So sei noch Minuten nach einer Transaktion unklar, ob diese überhaupt an die Blockchain übertragen wird, da sie zu oft gar nicht angezeigt wird, sofern sie noch unbestätigt ist.

Buterin fordert unabhängige Entwickler deshalb dazu auf, möglichst simple Anwendungen zu gestalten, die zuverlässig funktionieren. Seiner Erkenntnis nach konzentriere man sich bislang zu sehr auf das Aussehen der Wallets, dafür jedoch weniger auf technische Robustheit.

Einfache und robuste Benutzeroberflächen sind besser als schicke und elegante. Ausserdem wissen die meisten Nutzer nicht einmal, was Gaslimits sind, also brauchen wir wirklich bessere Standardeinstellungen.

Schreibt der Programmierer. Wiederholt seien seine Transaktionen gescheitert, weil die Gasgebühren für den Moment zu gering waren, sodass Buterins Transaktion ständig überboten wurde und keinen Platz in einem neuen Block erhielt.

Noch 2022 sei eine Wallet so fehlerhaft programmiert gewesen, dass ein Glitch in der Benutzeroberfläche die manuelle Anpassung der Gasgebühr verhinderte. Ausserdem seien Wallets bislang nicht in der Lage dazu, Probleme eigenständig darzustellen.

So lassen sich Krypto-Wallets verbessern

Buterin schlägt vor, dass Krypto-Wallets komplexere Funktionen übernehmen. So sollen sie dem Nutzer selbständig anzeigen, wenn eine Transaktion mit einer zu niedrigen Gasgebühr ausgestattet wurde. Zudem soll ein Schieberegler zu deren Anpassung leichter zu finden sein, als es bisher die Norm ist.

Anfänger, die sich mit der Thematik nicht auskennen, sind an diesem Punkt bereits aufgeschmissen. Buterin wünscht sich deshalb eine deutlich angezeigte Warnung in roter Farbe.

Zusätzlich laufen Nutzer während Zeiten starker Netzwerkauslastung Gefahr, zu hohe Gebühren zu zahlen. Auch eine Überlastung soll Nutzern deshalb direkt innerhalb der Wallet angezeigt werden.

Buterin wünscht ausserdem einen verstärkten Fokus auf die Privatsphäre von Nutzern. Er selbst habe versehentlich eine anonyme Blockchain-Adresse mit seinem bekannten Konto in Verbindung gebracht und so die Identität der Ersten offenbart.

Ethereum selbst stellt zur Verbesserung dieses Zustands selbst eine Neuerung in Form der Account Abstraction bereit. Bei der Verwendung eines Mixers lässt sich so die Nutzung eines RPC Nodes vermeiden. Dieser zahlt bisher die Gebühren für die von einem Smart Contract ausgehende Transaktion, sodass die anonyme Empfangsadresse nicht zuvor mit Ether gespeist werden muss.

Bild: TechCrunch via Flickr

Jetzt Beitrag teilen