Ethereum implementiert innovative Account Abstraction, wie aus Blockchain-Daten hervorgeht. Die neue Funktion ist seit Monaten Gesprächsthema und wird von einigen Institutionen wie Visa heiss erwartet.

Ethereum implementiert innovative Account Abstraction

Ethereum implementiert die innovative Neuerung der Account Abstraction. Wie der Name bereits nahelegt, wird zwischen verschiedenen Kontotypen, die auf Ethereum möglich sind, dadurch nicht mehr unterschieden.

Bislang gibt es zwischen den sogenannten externen Konten (EOAs) und Vertragskonten (CAs) deutliche Unterschiede. Die Neuerung, die als EIP-4337 eingebracht wurde, führt nun zu grossen Veränderungen. Künftig könnten die Fähigkeiten Ethereums dadurch immens wachsen.

Dass der Verbesserungsvorschlag eingeführt wurde, lässt sich anhand von Blockchain-Daten erkennen. So entstand gestern ein neuer Token-Standard namens ERC-4337.

Aktuell befinden sich nur umgerechnet 1.000 US-Dollar in dem Smart Contract. Künftig könnte dieser Wert jedoch explosiv ansteigen. Die Veröffentlichung kommt unerwartet. Yoav Weiss, Mitarbeiter der Ethereum Stiftung, macht im Gespräch mit CoinDesk klar, dass der Standard bereits in einem fortgeschrittenen Stadium angelangt ist. Umfassende Sicherheits- und Härtetests wurden bereits durchgeführt.

Einige grosse Dienstleister planen bereits, ERC-4337 in ihre Angebote einzufügen. Ethereum-Initiator Vitalik Buterin äusserte bereits im Oktober seine Unterstützung für den EIP. Er wünschte sich die Neuerung schon über lange Zeit.

Aktuell lassen diese sich jedoch nur dank eines Smart Contracts nutzen. Künftig will Ethereum die Veränderung auf die Protokollebene bringen. Diese Veränderung ist deutlich aufwändiger.

Was bringt Account Abstraction?

Zwischen EOAs und CAs bestehen einige technische Unterschiede. CAs agieren nach einem Programmcode, während EOAs den Entscheidungen derjenigen Person unterliegen, welche den Private Key der entsprechenden Blockchain-Adresse hält.

Account Abstraction beseitigt diese Unterschiede und fasst die Funktionen beider Kontensysteme in einem einzigen Konto zusammen. So ist es dem neuen fusionierten Kontotyp möglich, erweiterte Funktionen durch Code zu nutzen – denkbar hierbei sind beispielsweise MultiSig Wallets.

Ausserdem bildet die Neuerung eine Grundlage für komplexere Funktionen wie Daueraufträge. All diese Veränderungen könnten den Nutzerkomfort für Anwender von Ethereum deutlich steigern.

Mit Visa forderte zuletzt ein international bekanntes Finanzunternehmen die Implementierung von EIP-4337. Visa will dadurch Daueraufträge auf Ethereum einführen. Bisher lassen sich derartige Funktionen im Krypto-Bereich nicht finden.

Visa will Nutzern die Option geben, Daueraufträge nach vordefinierten Smart Contracts einrichten zu können. Diese lassen sich bei Bedarf wieder stoppen. Die Ethereum Stiftung glaubt zudem, dass Account Abstraction zu verbesserter Sicherheit führt.

Demnach lassen sich Sicherheitsmechanismen einrichten, die den Eigentümern Zugang zu ihren Kryptowährungen gewähren, auch wenn ein Private Key verloren geht. Dank der Verbesserung sollen auch Netzwerkgebühren künftig mit ERC-20 und ähnlichen Ethereum-Token bezahlt werden können, statt nur wie bisher mit Ether.

Gegenüber Cointelegraph erklärte Weiss zudem, dass Seed Phrasen oder Private Keys in Zukunft keine zentrale Rolle mehr einnehmen sollen. Für normale Nutzer sei das zu aufwändig und riskant. Deshalb hält er die Erweiterung für einen wesentlichen Meilenstein zur Massenadoption von Kryptowährungen.

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