Die Anklageschrift vom Dienstag (28. März) gegen den FTX-Mitbegründer Sam Bankman-Fried (SBF) liest sich wie ein echter Krimi. Die US-Bundesanwaltschaft wirft dem ehemaligen Hedgefunds-Manager vor, Bestechungsgelder in Millionenhöhe an einen oder mehreren chinesischen Regierungsbeamten gezahlt zu haben, um Konten seiner Firma Alameda Research freizuschalten.

FTX-Skandal geht in die nächste Runde

Aber das ist noch nicht alles – Bankman-Fried und seine Komplizen sollen sogar versucht haben, auf illegale Weise Zugriff auf rund eine Milliarde US-Dollar an Kryptowährungen zu erlangen. Doch die Pläne des schillernden Finanzjongleurs wurden durchkreuzt, als die chinesischen Behörden im November 2021 ein Einfrieren der Alameda-Konten veranlassten.

Trotz aller Bemühungen, die Konten zu entsperren, sah sich Bankman-Fried gezwungen, eine hohe Summe an Schmiergeldern zu zahlen, um an sein Geld zu kommen. Und was hat er damit gemacht? Nichts Gutes, das ist sicher. Stattdessen soll er mit dem Geld weitere Verlusttrades ein ganzes Jahr lang finanziert haben. Ein echter Skandal, wie auch übereinstimmend mehrere Medien, darunter «CNBC», berichten.

Hat SBF chinesische Regierungsbeamte bestochen?

Auch die US-Regulierungsbehörden sind auf Bankman-Frieds Machenschaften aufmerksam geworden. Sowohl die Securities and Exchange Commission (SEC), welche für die Kontrolle des Wertpapierhandels in den USA verantwortlich ist als auch die Commodity Futures Trading Commission (CFTC), die die Future- und Optionsmärkte in den Vereinigten Staaten regelt, haben ebenfalls zivilrechtliche Anklagen gegen ihn erhoben. Die Vorwürfe wiegen schwer, denn sie lassen vermuten, dass Bankman-Fried nicht nur Kunden und Investoren betrogen, sondern auch internationale Gesetze gebrochen hat.

Im November 2022 kam es bei FTX und Alameda aufgrund von Bedenken über ihre Bilanz zu einem wahren Bank Run. Dies führte letztendlich zu ihrem Zusammenbruch. Inzwischen steckt das zusammengebrochene FTX von Bankman-Fried in den Konkursverfahren des Delaware Insolvenzgerichts fest. Das alles kommt nur wenige Tage nach den Vorwürfen gegen die Krypto-Börse Binance, die der Terrorismusfinanzierung beschuldigt wird. Scheint, als wäre der Wildwest-Charakter der Krypto-Welt noch lange nicht vorbei. Und was sagt Bankman-Fried dazu? Kein Kommentar – seine Sprecherin hat sich bislang, trotz mehreren Anfragen von verschiedensten Medienanstalten, nicht zu den Vorwürfen geäussert. (mck)

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