Die Investmentbank Goldman Sachs investiert in die Kryptobranche. Mehrere Dutzend Millionen US-Dollar hält das Unternehmen für Einkäufe bereit. Die Marktlage nach dem FTX-Crash wertet man als Chance.

Goldman Sachs investiert in Kryptobranche

Mathew McDermott, Vorstand der Abteilung digitale Wertanlagen innerhalb der Investmentbank, erklärt gegenüber Reuters: Goldman Sachs hält mehrere Dutzend Millionen US-Dollar bereit, um in die Kryptobranche zu investieren.

Demnach prüft das Unternehmen aktuell mehrere angeschlagene Krypto-Unternehmen. Dass man diesen Schritt genau jetzt geht, sei kein Zufall. Die Marktlage nach dem FTX-Crash hält man für vielversprechend.

Interessant seien daher Unternehmen, die funktionierende Geschäftsideen haben, aufgrund des Bärenmarktes oder durch einen von FTX ausgelösten Dominoeffekt jedoch in die Illiquidität geraten sind.

Wir sehen einige wirklich interessante Möglichkeiten, die preislich viel vernünftiger sind [als zuvor].

Erklärt McDermott. Der Banker begründet das Investment ganz einfach: Obwohl Kryptowährungen immer noch wie gewohnt funktionieren, schätzt der Kryptomarkt ihren Wert heute deutlich geringer ein als vor dem FTX-Crash.

Für McDermott ist das der eindeutige Beweis, dass sich die Stimmung lediglich durch ein negatives Ereignis veränderte. Der praktische Nutzen, der das Rückgrat einer Bewertung darstellt, bleibt jedoch unbeeinträchtigt.

FTX war in vielen Bereichen des Ökosystems ein Aushängeschild. Aber um es noch einmal zu betonen: Die zugrunde liegende Technologie ist weiterhin erfolgreich. FTX hat den Markt in Bezug auf die Stimmung definitiv zurückgeworfen, daran gibt es keinen Zweifel.

In welche Unternehmen Goldman Sachs investieren möchte, gibt das Unternehmen nicht bekannt. McDermott führe aber gerade die Prüfung mehrerer interessanter Firmen durch.

Goldman Sachs bleibt gegenüber Kryptowährungen kritisch

Erst im November erklärte David Solomon, Geschäftsführer von Goldman Sachs, Kryptowährungen seien zu spekulativ. Dass die Bank nicht allzu überzeugt von den freien Währungen ist, überrascht den geneigten Leser wenig.

Schliesslich stehen Banken und Kryptowährungen in offener Konkurrenz zueinander. Die Investitionen von mehreren Millionen US-Dollar, welche die Investmentbank plant, sind für ein Unternehmen dieser grösse nichts Besonderes.Goldman Sachs machte 2022 rund 60 Milliarden US-Dollar Umsatz, davon beinahe 22 Milliarden US-Dollar Gewinn.

Einige Teile der Krypto-Szene hoffen auf zunehmende institutionelle Investitionen, um weiteres parabolisches Preiswachstum am Kryptomarkt zu forcieren. Andere Teile lehnen eine Involvierung themenfremder Spekulanten ab.

So befürchtet man beispielsweise eine nachteilige Beeinflussung der Kryptobranche, die Banken oder anderen zentralisierten Unternehmen nutzen könnte und währenddessen die Prinzipien der Kryptowährungen entfremdet.

Der Terra-Kollaps im Mai führte zu starken Diskussionen bezüglich institutioneller Investoren. Mehreren Unternehmen der Wall Street warf man vor, Milliarden am Crash der Kryptowährung verdient und diesen gezielt herbeigeführt zu haben.

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