Indien und Krypto ist mittlerweile schon fast mit einer Zwangsheirat gleichzusetzen. Aufgrund der Tatsache, dass die Republik das Land mit der zweithöchsten Anzahl an Krypto-Nutzern ist, wie aus einem Chainanalysis-Bericht hervorgeht, kann die indische Regierung nicht wegschauen, obwohl sie es gerne wollen würde. Stattdessen versuchen sie mit Einführungen von Mega-Steuern, die Bürger abzuschrecken – bisher vergeblich.

Überraschung in Indien: Krypto-Regulierung sei «sehr schwierig»

Wie dem auch sei: Die indische Wertpapier- und Börsenaufsichtsbehörde (SEBI) hat ihre Besorgnis über den Aufstieg der Kryptoindustrie im Land zum Ausdruck gebracht. Laut SEBI wäre demnach die Regulierung von Kryptowährungen sehr schwierig. Der dezentrale Charakter der Branche macht das ganze nicht so einfach, weil die Knotenpunkte in verschiedenen Teilen der Welt verstreut sind.

Allerdings hätte man einen Vorschlag parat, um die Sache etwas besser in den Griff zu bekommen. Diesen präsentierten sie zuletzt dem Ausschuss des Repräsentantenhauses. Der Ausweg laute eine separate Krypto-Regulierungsbehörde für, die noch junge Kryptowährung-Regulierungsbehörde.

Doch dieser Gedankenblitz kommt für vieler Beobachter der Szene überraschend, wie «News18» berichtet. Ganz kurios ist zudem die Tatsache, dass der Vorschlag von SEBI selbst kommt. Da ja gerade sie im Grunde für die Überwachung des Sektors verantwortlich sind. Bereits 1992 wurde SEBI von der indischen Regierung gegründet. Schliesslich spiegelt dieses Vorhaben am Ende des Tages die Bedenken der Reserve Bank of India (RBI) wider, die behaupten, dass Kryptowährungen erhebliche Risiken für die indische Wirtschaft darstellen würde.

SEBI schlägt den «USA-Weg» vor

Falls trotz dieses Vorschlags das Landesparlament keine neue Aufsichtsbehörde auf die Reise schicken sollte, hat SEBI einen weiteren Vorschlag an der Tagesordnung. Auch hier würden sie eine untergeordnete Rolle spielen. Viel mehr soll sich die RBI um alle Krypto-Verfahren kümmern, in denen es um Geldwäsche und Know-Your-Customer-Prozesse geht. Mit der Idee dahinter, dass dieser zweigleisige Ansatz die Kontrolle des Ökosystems erleichtern könnte.

Dieser Vorschlag der SEBI wiederum erinnert ein wenig an die Regulierungsversuche in den USA. Dort versuchen die Securities and Exchange Commission (SEC) und die Commodities Futures Trading Commission (CFTC) die Strippen im Ökosystem zu ziehen. Der neue Gesetzentwurf von Cynthia Lummis und Kirsten Gillibrand, der einen umfassenden Rahmen bietet, unterstreicht die Aufgabenteilung zwischen zwei Regulierungsbehörden. (mck)

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