James Dimon, Geschäftsführer der grössten US-amerikanischen Bank JPMorgan, zweifelt an der Bitcoin-Maximalversorgung. Der 66-Jährige äusserte sich immer wieder negativ über Krypto. Inzwischen lehnt er es ab, weitere Zeit mit dem Thema zu verschwenden.

James Dimon: Bitcoin ist hochgejubelter Betrug

Der Bitcoin ist die grösste Kryptowährung nach Marktkapitalisierung. Mit ein paar simplen Eigenschaften konnte die digitale Währung weltweit Millionen von Menschen begeistern. Dazu gehört auch die Knappheit durch eine Maximalversorgung von nur 21 Millionen.

Aktuell existieren über 19 Millionen Coins. Bis der letzte Bitcoin geschürft wird, vergehen noch einige Jahre. Dieses Ereignis tritt voraussichtlich 2140 ein. Das ist so genau voraussagbar, da diese Eigenschaften im quelloffenen Programmcode der Kryptowährung niedergeschrieben sind. Jede Person, die die Programmiersprache C++ versteht, kann selbst überprüfen, ob dieses Versprechen tatsächlich wahr ist.

James “Jamie” Dimon glaubt daran allerdings nicht. Das geht aus einem Gespräch hervor, das er kürzlich mit CNBC während des Weltwirtschaftsforums in Davos führt. Als die Journalisten Jamie zu Krypto-Themen befragen wollen, bricht dieser die Unterhaltung frühzeitig ab.

Das ist reine Zeitverschwendung und warum ihr darauf überhaupt eingeht, ist mir total schleierhaft.

Erklärt Dimon. Auf die Frage hin, ob er BTC für einen Betrug hält, dessen Wert auf null fällt, sagt er:

“Bitcoin selbst ist ein hochgejubelter Betrug.” Woraufhin CNBC entgegnet “Wirklich? Wir sind schon wieder an dem Punkt?”, doch Jamie ist überzeugt: “Ja, sicher.”

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Jamie Dimon ist von der Blockchain überzeugt

Anders wertet Dimon die Blockchain. Die Distributed Ledger Technologie sei eine potente Möglichkeit, um Zahlungen abzuwickeln, so erklärt er. Er glaubt, grosse Finanzunternehmen wie BlackRock und NASDAQ unterstützen wohl die Blockchain, nicht aber den Bitcoin.

Recherchen von CoinPro beweisen allerdings: damit liegt Dimon nicht ganz richtig. Zwar investieren die beiden Unternehmen nicht selbst in BTC, allerdings stellen sie bereits Angebote für ihre Kunden zur Verfügung, damit diese mit Bitcoin und weiteren Kryptowährungen handeln können. BlackRock integrierte dafür eine Schnittstelle von Coinbase in die eigene Trading-Plattform.

Ausserdem bietet BlackRock einen Blockchain-ETF an. NASDAQ gründete im September 2022 eine Krypto-Abteilung, die aufgrund stark steigender Nachfrage nach der neuen Anlageklasse entstand.

Bitcoin-Maximalversorgung: Gibt es wirklich höchstens 21 Mio. BTC?

Die Zahl 21 hat unter Bitcoinern längst Kultstatus. Dimon allerdings glaubt nicht, dass die Bitcoin-Maximalversorgung wirklich bei 21 Millionen liegt.

Ach ja, wirklich? Woher wisst ihr, dass es bei 21 Millionen stoppt?

Fragt Dimon die Journalisten von CNBC. Seiner Meinung nach sei nicht eindeutig erkennbar, dass höchstens 21 Millionen BTC entstehen können.

Jeder sagt das. Vielleicht geht es bis zu den 21 Millionen, dann ploppt Satoshis Bild auf und lacht euch alle aus.

Da diese Eigenschaft im Programmcode des Bitcoin niedergeschrieben ist, wirkt sie innerhalb der Blockchain als Gesetz, das sich nicht brechen lässt – jedenfalls nicht, sofern der Programmcode nicht abgeändert wird.

Kryptowährungen sind nicht statisch wie Papiergeld, das seine Form ewig behält, sofern es einmal gedruckt ist. Stattdessen lassen sich Kryptowährungen fortwährend weiterentwickeln und verändern. Denkbar ist auch, dass es eines Tages tatsächlich mehr als 21 Millionen BTC gibt. Dafür müsste jedoch ein Hardfork entstehen, dem sich die Mehrheit des Netzwerks anschliesst.

Aktuell ist so eine Entwicklung absolut nicht denkbar. Die Maximalversorgung ist ein wesentlicher Teil der Anschauung des Bitcoin. Was in vielen Jahrzehnten passiert, ist allerdings weniger sicher.

Schon heute gibt es immer wieder Diskussionen, in denen ein alternatives Modell besprochen wird – vor allem deshalb, weil ungeklärt ist, ob das Protokoll in seinem aktuellen Zustand reif für die Maximalversorgung wäre. Ist der letzte Bitcoin geschürft, könnte es zu unerträglich hohen Netzwerkgebühren kommen.

Bild: Steve Jurvetson via Flickr

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