Wegen wirtschaftlicher Probleme wenden sich immer mehr Bolivianer den Kryptowährungen zu. Bolivien erfährt eine Krypto-Explosion, die dazu führt, dass digitale Anlagen immer öfter als Zahlungsmittel dienen – zum Ärger der Zentralbank.
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Krypto-Explosion in Bolivien: Darum sind BTC und Co. stark gefragt
Laut Angaben von Reuters vollzieht sich in Bolivien gerade eine Krypto-Explosion. Das Ereignis stellt einmal mehr klar, welchen Zweck Kryptowährungen erfüllen können und warum sie den heute dominanten Fiatwährungen als potenter Ersatz dienen.
Reuters berichtet, dass Kryptowährungen aktuell eine enorme Nachfrage aus Bolivien erhalten. Das südamerikanische Land sei von wirtschaftlichen Problemen geplagt. So löse sich die US-Dollar-Reserve der heimischen Währung auf.
Hinzu kommt eine Inflation, welche den Wert des Boliviano weiter erodiert. Um sich vor den Folgen einer schlechten Finanzpolitik in Sicherheit zu bringen, wählen die Bewohner des Landes immer öfter Kryptowährungen als Zahlungsmittel.
Inzwischen seien viele Dienste im Land auf ein Geschäft mit Krypto ausgelegt. Viele Bankautomaten geben Nutzern die Option, Krypto zu erwerben. Ladengeschäfte vergünstigen ihre Preise für all jene, die mit Bitcoin oder einer anderen Kryptowährung zahlen.
Die Entwicklung erinnert an ähnliche Ereignisse, die sich zuvor in weiteren südamerikanischen Ländern abgespielt haben – etwa in Argentinien. Auch im Nahen Osten wuchs Krypto bereits zu einem beliebten Zahlungsmittel heran.
“Die Bolivianer sehen sich mit einer zunehmenden Wirtschaftskrise konfrontiert: Die Dollarreserven liegen nahe null, die Inflation ist so hoch wie seit 40 Jahren nicht mehr und der Treibstoffmangel führt zu langen Schlangen an den Zapfsäulen”, erläutert Reuters.
Darum beklagen Zentralbanker die Krypto-Adoption
Unter bolivianischen Zentralbankern trifft die Verwendung von Krypto auf wenig Gegenliebe. Dass die Landesbewohner ihre Kaufkraft durch unabhängige Währungen zu erhalten versuchen, wird von ihnen negativ kommentiert, statt dankbar aufgenommen.
“Das ist kein Zeichen der Stabilität. Es ist ein Zeichen der sinkenden Kaufkraft in den Haushalten”, sagte David Espinoza, früherer Chef der bolivianischen Zentralbank.
Peter Howson, Assistenzprofessor der englischen Northumbria Universität, warnte die Südamerikaner vor der weiteren Verwendung von Kryptowährungen.
“Was wir in Bolivien und in Lateinamerika sehen, nennen wir ‚Krypto-Kolonialismus‘. Krypto-Firmen versuchen, die arme Landbevölkerung davon zu überzeugen, das wenige reale Geld, das sie haben, in eine Kryptowährung zu investieren”, meint Howson.
Die Krypto-Firmen handeln demnach aber nicht aus Mitgefühl oder Pragmatismus, sondern lediglich aus Eigennützigkeit. Laut Howson sei die Unterstützung der Südamerikaner nun halbherzig. Sobald die gewählte Kryptowährung Kursverluste verzeichnet, werde sie von Geschäften nicht länger akzeptiert.
Wie aus einem Beitrag hervorgeht, den Tether-Chef Paolo Ardoino Anfang Juni auf X veröffentlichte, denominieren manche Läden ihre Produkte in Bolivien zuweilen im US-Dollar-Stablecoin USDT.
“In Bolivien werden die realen Preise in den Geschäften in USD₮ angegeben”, schrieb Ardoino und veröffentlichte dazu Bilder aus bolivianischen Läden.
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Auch abseits der Industrie gibt es Stimmen, die sich deutlich positiver über die neue Entwicklung äussern, als es Zentralbanker Espinoza tut. So erklärte der Krypto-Enthusiast Andree Canelas seine Unterstützung für den neuen Krypto-Boom.
“Immer mehr Menschen haben verstanden, dass sie an Kaufkraft verlieren, wenn sie Bolivianos sparen und diese zu lange anlegen. Kurz- oder mittelfristig kann es zu einer gewissen Volatilität kommen, aber langfristig ist Krypto eine gute Kapitalanlage”, argumentiert Canelas.