Während Bitcoin-Investoren auf einen Kehrtwende hoffen und viele Analysten einen Kursrückfall auf deutlich unter 20.000 US-Dollar erwarten, weicht das Unternehmen Microstrategy von seiner Bitcoin-Strategie nicht ab.

Microstrategy kauft 480 BTC

Den jüngsten Kursrücksetzer am Kryptomarkt hat das Softwareunternehmen aus den USA genutzt und insgesamt 480 Bitcoins für rund 10 Millionen Dollar gekauft. Damit besitzt das Unternehmen nun 129.698 Bitcoins. Kein anderes Unternehmen besitzt so viele Bitcoins wie Microstrategy.

Der nicht realisierte Verlust aus den Käufen beläuft sich allerdings auf stolze 1,378 Milliarden US-Dollar. Microstrategy hat dabei gerade einmal einen Umsatz von knapp über 510 Millionen Dollar. Den Grossteil der Käufe hat das Unternehmen daher mit Krediten finanziert. Ein Verkauf der Bitcoins steht trotz der aktuellen Marktlage damit nicht zur Debatte.

Welche Gefahren kommen auf?

Prinzipiell ist es ein gutes Zeichen, wenn Unternehmen ihre Rücklagen in Bitcoin halten wollen. Das zeigt vor allem, dass immer mehr Instanzen Bitcoin als Wertaufbewahrungsmittel nutzen wollen. Gefahren für die Dezentralität des Netzwerkes gibt es zudem nicht dadurch, dass eine Gruppe oder eine Person besonders viele Bitcoins besitzt.

Um die Gefahren, die durch den Kauf grosser Mengen von Bitcoin eingehen, einschätzen zu können, ist es vor allem wichtig, die investierte Summe in Relation zu setzen. So hatte erst vor wenigen Monaten die LUNA Foundation rund 80.000 Bitcoins als Sicherheit für den Wert des Stablecoins TerraUSD (UST, jetzt TerraClassicUSD USCT) gekauft. Am Ende musste die LUNA Foundation die Bitcoins innerhalb eines sehr kurzen Zeitraums verkaufen. Das hat den Kurssturz von Bitcoin weiter begünstigt.

Dass Microstrategy rund 0,7 Prozent aller Bitcoins besitzt, ist nicht das zwingende Problem. Allerdings arbeitet das Unternehmen hier deutlich über seinen Verhältnissen. Bei einem Umsatz von 500 Millionen US-Dollar ist es als börsennotiertes Unternehmen mehr als nur gewagt, mehrere Milliarden auf Pump in Bitcoin zu investieren. Auch wenn Saylor erklärt hat, dass die Bitcoins erst bei einem Kurs von deutlich unter 4.000 Dollar verkauft werden müssten, stellt dieser Umstand eine Gefahr dar, wenn Microstrategy in Zahlungsschwierigkeiten gerät.

Sollte das Unternehmen ernsthaft in Bredouille geraten, könnte ein Verkauf der 130.000 Bitcoins einen weiteren Kurssturz beflügeln. Die Gefahr wäre nicht ansatzweise so gross, wenn Microstrategy selbst Umsätze und Gewinne in Milliardenhöhe erzielen würde.

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