Wurde der Privacy Coin Monero geknackt? Das behauptet ein finnisches Nachrichtenmagazin und beruft sich auf Ermittlungen der Kriminalpolizei KRP. Dieser sei es gelungen, einen Erpresser ausfindig zu machen, obwohl er XMR verwendete. Viele Details um den Fall bleiben ungewiss, doch die eingefleischte Nutzergemeinde der Kryptowährung bleibt der Behauptung gegenüber kritisch.

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Monero geknackt? Finnische Behörden identifizieren Erpresser

Wurde Monero, der beliebteste Privacy Coin, erfolgreich geknackt? Bislang gilt die Kryptowährung als neuester Stand der Technik und als unverfolgbar. Dafür verwendet die Blockchain verschiedene Funktionen, um eine Verschlüsselung zu erreichen.

Diese Herangehensweise unterscheidet das Projekt stark von den meisten Blockchains, die transparent sind. Das finnische Nachrichtenmagazin MTV Uutiset behauptet in einer Meldung vom Mittwoch allerdings, dass mit der Privatsphäre von Monero Schluss sei.

“Das KRP hat eine Kryptowährung geknackt, die als unverfolgbar gilt”, titelt das Magazin. Das KRP ist die Kriminalpolizei des Landes. Ihr sei die Verfolgung einer Transaktion gelungen, um einen Erpresser ausfindig zu machen, der Kunden des Psychotherapie-Dienstleisters Vastaamo prellen wollte.

Der Erpresser, der schliesslich als Julius Aleksanteri Kivimäki identifiziert werden konnte, drohte rund 30.000 Personen mit der Veröffentlichung empfindlicher Daten, sollte das geforderte Lösegeld nicht gezahlt werden.

Von jeder Person wollte Kivimäki so 200 bis 500 Euro in Bitcoin ergattern. Das KRP liess sich auf die Forderung ein und sendete 0,1 BTC an die persönliche Wallet-Adresse des damals unbekannten Erpressers, um eine Spur zu seiner Identität herzustellen.

Dieser sendete das erhaltene Geld an einen Swapper – eine Krypto-Börse, die lediglich Kryptowährungen gegeneinander tauscht und keine Klarnamen ihrer Nutzer erfasst. Als Endpunkt gab er eine Wallet-Adresse der Monero-Blockchain an.

So knackten finnische Behörden XMR

Marko Leponen, der innerhalb des KRP für die Ermittlungen verantwortlich war, wollte gegenüber MTV Uutiset keine Details über die Nachverfolgung von XMR preisgeben. Es handele sich um geheime polizeiliche Methoden.

Das ursprünglich gesendete Geld wurde vom Erpresser nur sehr kurzzeitig in seiner persönlichen Wallet gehalten, bevor er es an die Krypto-Börse Binance weitersendete. Um diese Informationen zu erhalten, die Monero normalerweise zu verschlüsseln versucht, müssen die Behörden mehrere Daten ausgewertet haben.

So sendete der Verdächtige möglicherweise eine Sammlung mehrerer UTXOs an Binance, die zuvor mit der Erpressung in Zusammenhang standen. Deren gemeinsame Nutzung durch den Verschlüsselungsmechanismus der Ring Signatures könnte dadurch als so unwahrscheinlich gegolten haben, dass Ermittler von einer reellen Transaktionen ausgegangen sind.

Einige Nutzer empfehlen in einem Forum daher die Konsolidierung der Outputs. Auch eine zeitliche Nähe zwischen den Transaktionen vom Swapper und zu Binance könnte als Spur gedient haben.

Das Konto auf Binance besteht angeblich nicht unter dem Klarnamen von Kivimäki. Dieser wurde aber von der Polizei ermittelt, da die Eingabe seiner persönlichen Daten im Konto versucht wurde, letztlich aus unbekannten Gründen jedoch scheiterte.

Eine E-Mail-Adresse, über die das Konto registriert war, führte ebenfalls zu Kivimäki. Der verbundene Server wurde von dem 25-Jährigen persönlich gemietet. Der Verdächtige hielt sich zum Tatzeitpunkt in Estland auf und wurde anschliessend von Ermittlungsbehörden zum Vorfall befragt.

Ob Kivimäki der Drahtzieher der Erpressung ist, sei laut finnischen Behörden aktuell unklar. Denkbar wäre demnach auch eine Rolle als Mittelsmann, der die erbeuteten Gelder erhält und für deren Umwandlung in Fiatwährungen zuständig ist.

Die Verteidigung des Verdächtigen beruft sich auf die Unverfolgbarkeit von Monero. Die Arbeit der Behörden habe demnach zu falschen Schlüssen geführt. Kivimäki beteuert seine Unschuld.

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