Erfolgt die Krypto-Wende in Nigeria? Ein neuer Beschluss der nigerianischen Regierung gibt im ersten Moment Hoffnung. Tatsächlich will das Land dank der Blockchain-Technologie wachsen. Gegenüber Krypto bleibt man dennoch streng.

Krypto-Wende in Nigeria?

Nigeria hat sich bereits eine Reputation als eines der kryptofeindlichsten Länder der Welt aufgebaut. Seit 2021 ist der Handel von Bitcoin und Co. in dem afrikanischen Land verboten. Die Landesbewohner konnte die neue Gesetzgebung jedoch nicht verschrecken. Sie handeln weiterhin fleissig Krypto über P2P-Börsen.

Schon zuvor zeichnete sich eine starke Adoption von Kryptowährungen in Nigeria ab. Nun scheint es auf den ersten Blick eine Trendwende zu geben. Doch erfolgt wirklich die Krypto-Wende in Nigeria?

Grund zur Annahme bietet ein Tweet des nigerianischen Ministeriums für Kommunikation und digitale Ökonomie. So verabschiedet das Land jüngst eine Blockchain Policy (Blockchain-Richtlinie). Diese soll die Wirtschaft des Landes fördern, indem die Blockchain-Technologie vermehrt Verwendung findet.

Einen Wehrmutstropfen gibt es jedoch: Das Wort Kryptowährung taucht in der Erklärung des Ministeriums nicht auf. Das ist kein Zufall. Offenbar will man den streng ablehnenden Kurs gegenüber freien Währungen trotz der Hinwendung zur Blockchain weiterhin beibehalten.

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Deshalb soll eine Blockchain-Ökonomie entstehen

Die nigerianische Politik ist gegenüber dem innovativen Charakter von Krypto und Blockchain voller Anerkennung. Weil nahe liege, dass bestehende Systeme verbessert werden könnten, soll die moderne Technologie in Nigeria öfter genutzt werden. So schreibt Behördenmitarbeiter Femi Adeluyi:

Die Vision der Politik ist es, eine von der Blockchain gestützte Wirtschaft zu schaffen, die sichere Transaktionen, die gemeinsame Nutzung von Daten und den Austausch von Werten zwischen Menschen, Unternehmen und Behörden unterstützt und dadurch Innovation, Vertrauen, Wachstum und Wohlstand für alle fördert.

Sowohl der private Sektor als auch der öffentliche Sektor sollen die neue Richtlinie befolgen und die gewünschten Ziele umsetzen. Insgesamt hofft man also auf ein kräftiges Wirtschaftswachstum und mehr Wohlstand.

Nigeria will damit in die Tradition verschiedener Länder treten, die man als Vorreiter der jungen Industrie ausmacht. Die Erklärung des Ministeriums klingt Presseerklärungen von Staaten sehr ähnlich, die das Ziel haben, zum globalen Zentrum der Krypto-Industrie zu werden.

Als Vorbild diene Nigeria beispielsweise die Schweiz, aber auch weitere Staaten wie Grossbritannien, Singapur oder Dänemark. Mehrere staatliche Einrichtungen habe man bereits mit neuen Anweisungen ausgestattet – darunter mehrere Aufsichtsbehörden, aber auch die nationale Hochschulkommission.

Eine Brücke zum eNaira schlägt man zumindest in der Mitteilung nicht. Es handelt sich dabei um die nigerianische CBDC. Die zugrundeliegenden Gesetze, die zur Entstehung der digitalen Zentralbankwährung führten, will man durch die Blockchain-Ökonomie verstärkt ausleben.

Demnach hofft man also schon darauf, dass der eNaira in Nigeria populärer wird und womöglich als Zahlungsmittel neuer Anwendungen implementiert wird.

Laut nigerianischer Experten wächst die globale Blockchain-Ökonomie bis 2030 um 1,76 Billionen US-Dollar. Der westafrikanische Staat will daran einen möglichst grossen Anteil haben.

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