Die schweizerische PostFinance verkauft ihren Kunden schon bald Bitcoin und Co. Dass die fünftgrösste Bank des Landes nun in die junge Branche einsteigt, dürfte ein gutes Zeichen für den Kryptomarkt sein. Nachfragen der eigenen Nutzer will das Unternehmen so gerecht werden.

PostFinance verkauft Bitcoin

PostFinance ist eine Tochter der Schweizerischen Post und gehört damit vollständig der Eidgenossenschaft. Schon bald will die Bank Bitcoin und weitere Kryptowährungen verkaufen, wie Sprecher jüngst mit der Gazette CoinDesk teilten.

Eigene Strukturen will das Bankenhaus dafür jedoch nicht aufbauen. Stattdessen plant man eine Partnerschaft mit der in Zürich ansässigen Sygnum Bank, die sich auf die Kryptobranche spezialisiert und bereits mit verschiedenen Institutionen zusammenarbeitet.

Ganze 2,5 Millionen Kunden könnten durch das neue Angebot den Zutritt zum Kryptomarkt erhalten. Zunächst will man Bitcoin und Ethereum anbieten. Im weiteren Verlauf sollen zusätzliche Coins folgen.

Laut Fritz Jost von der Sygnum Bank, sei die PostFinance auf das wachsende Angebot der Konkurrenz aufmerksam geworden. Immer mehr Banken etablieren sich in der Kryptobranche. In Deutschland gaben grosse Namen wie die Sparkasse und die Commerzbank bereits ähnliche Pläne bekannt.

Darum bietet die Postfinance Bitcoin und Co. an

Wegweisend für die Adoption von Kryptowährungen seien aber die eigenen Kunden gewesen. Offenbar gab es im Hinblick auf Kryptowährungen immer mehr Anfragen. Nutzer vertrauen augenscheinlich lieber auf ihre Hausbank, als ein Konto bei einer Krypto-Börse zu erstellen.

Digitale Assets sind aus der Finanzwelt nicht mehr wegzudenken. Unsere Kunden wünschen sich den Zugang zu diesem Markt bei PostFinance, ihrer vertrauten Hausbank. Ein seriöser und etablierter Partner wie die Sygnum Bank mit einem ausgezeichneten Dienstleistungsangebot ist wichtiger denn je.

Erklärt Philipp Merkt, Leiter der Investitionsabteilung der PostFinance. Auffällig seien zudem Hunderte Millionen Schweizer Franken pro Jahr gewesen, welche die PostFinance im Auftrag ihrer Kunden an Krypto-Börsen überwies.

Die immensen Summen hätten das Unternehmen darauf aufmerksam gemacht, dass man diese Chance nutzen könnte, um weitere Einnahmequellen zu eröffnen.

PostFinance wurde auf eine beträchtliche Zahl von Abflüssen in dreistelliger Millionenhöhe pro Jahr an Krypto-Börsen und dergleichen aufmerksam. Sie sahen darin nicht nur eine Möglichkeit, eine neue Einnahmequelle zu erschliessen, sondern erkannten auch, dass dies viel mit der Kundenbindung zu tun hat.

Erklärt Jost. Welche Kryptowährungen letztlich genau zum Angebot der PostFinance gehören, sei bislang noch ungewiss. Die Verantwortlichen hätten diesbezüglich noch keine finale Entscheidung getroffen.

Denkbar sei laut Jost auch, dass im Laufe der Zeit noch weitere Angebote hinzukommen – etwa Staking als Dienstleistungen oder Ähnliches. Bestehende Geschäftsstrukturen sind für weiteren Ausbau stets interessant. Die PostFinance verfüge bereits über ein Strategiepapier.

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