Die US-Börsenaufsichtsbehörde setzt ihre Kampagne gegen Krypto fort. Die SEC erhebt Anklage gegen den Terra (LUNA)-Erfinder Terraform Labs (TFL). Deren Mitgründer Do Kwon sieht sich seit Mai 2022 Anfeindungen ausgesetzt, nachdem die Kryptowährung kollabierte. Er gilt als Galionsfigur des Projekts.

SEC erhebt Anklage gegen Terra (LUNA) Erfinder Terraform Labs

Die US-amerikanische Börsenaufsichtsbehörde SEC macht über die letzten Tage wiederholt Schlagzeilen. Aktuell setzt sie eine Kampagne gegen die Kryptobranche durch. Zuerst traf es die Krypto-Börse Kraken, weil sie ihren Kunden Staking als Dienstleistung angeboten hatte. Danach nahm die Behörde Branchenführer Binance wegen eines Stablecoins in den Fokus.

Jetzt erhebt die SEC auch noch Anklage gegen den Terra (LUNA)-Erfinder Terraform Labs (oft als TFL abgekürzt), wie sie selbst auf Twitter mitteilt. Das 2018 gegründete Unternehmen verantwortete den Grossteil der Entwicklung der eigenen Kryptowährung. Einst in Südkoreas Hauptstadt Seoul ansässig, befindet sich das Hauptquartier von TFL nun in Singapur.

“Heute haben wir die in Singapur ansässige Terraform Labs PTE Ltd und Do Hyeong Kwon angeklagt, einen milliardenschweren Betrug mit Krypto-Wertpapieren im Zusammenhang mit einem algorithmischen Stablecoin und anderen Krypto-Wertpapieren inszeniert zu haben.”

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Schreibt die SEC. Kwon sieht sich bereits mehreren Anklagen ausgesetzt. Südkoreanische Behörden ermitteln auch nach Monaten immer noch gegen den südkoreanischen Staatsbürger, der sich zwischenzeitlich in Singapur aufhielt. Mittlerweile wird er in Serbien vermutet.

Die Rolle von Kwon und Terraform Labs ist nach wie vor höchst umstritten. Gerüchte besagen, dass Kwon Geld aus der Stiftung LFG entwendete, die als Deckung für Terra (LUNA) vorgesehen waren. Einige Personen vermuten, Do Kwon habe sogar beim Kollaps des Ökosystems eine zentrale Rolle gespielt. Stichfeste Beweise für all diese Behauptungen gibt es nicht.

Die Angeklagten hätten es versäumt, Anlegern notwendige Informationen über LUNA und den TerraUSD (UST) bereitzustellen. Stattdessen habe man absichtlich Falschinformationen verbreitet, um unter potenziellen Investoren Vertrauen aufzubauen.

“Wir werfen ihnen auch vor, dass sie Betrug begangen haben, indem sie falsche und irreführende Aussagen wiederholten, um Vertrauen aufzubauen, bevor sie den Anlegern verheerende Verluste zufügten.”

SEC stuft Anlagen beliebig als Wertpapiere ein?

Einigen Medienberichten zufolge wirft die SEC Terraform Labs auch die Entwicklung des Mirror Protocol vor. Dieses ermöglichte es Nutzern, Aktien-Derivate ohne Identifizierung zu erwerben. So konnten Investoren von den Kursentwicklungen der Aktien profitieren – auch dann, wenn sie die spezifischen Aktien nach geltendem Recht sonst nicht hätten erwerben dürfen.

Aus einer Anklageschrift, welche die SEC jüngst veröffentlicht, geht dieses Detail jedoch nicht hervor. Darin wird Mirror nicht erwähnt.

Szene-Anwalt Mike Wawszczak glaubt, das aktuelle Vorgehen der SEC habe weder Hand noch Fuss. Derzeit stufe die Behörde unliebsame Anlagen beliebig als Wertpapiere ein, um sie Regulationen unterziehen zu können.

Anwalt Justin Bowder stimmt der Einschätzung seines Kollegens zu. Er stuft das Verhalten der SEC als “verrückt” ein.

Terra gelang im September vier Monate nach dem Absturz der Wiederaufstieg in die Top 100 der Kryptowährungen. Auch eine Abspaltung des Projekts liegt gehört zu den 100 grössten Kryptowährungen.

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