Koreanische P2E-Spiele führen die Branche an, obwohl sie in Südkorea verboten sind. Second Country: Cross World und Mir 4 waren in der Kategorie Play to Earn die erfolgreichsten Videospiele in 2022, wertet man sie nach den Profiten der Entwicklerstudios.

Die beliebtesten P2E Games 2022

Second Country: Cross World und Mir 4 sind die beliebtesten Play to Earn Games im Kalenderjahr 2022, so stellt Ajunews fest. Beide Spiele stammen aus Südkorea und konnten weltweit Anklang finden.

Beide Spiele sind mit der Kryptowelt verknüpft. Dort ist es möglich, Gegenstände zu sammeln, die sich letztlich gegen Kryptowährungen tauschen lassen. Dadurch können Nutzer ganz einfach Geld verdienen.

Besonders in Asien ist Play to Earn ein lukratives Geschäft. Auf den Philippinen bemühten sich viele Personen darum, das aktive Spielen als Dienstleistung anzubieten. Investoren erwarben NFTs, die für die Spiele nötig sind. Dann stellten sie ihr Konto ihren Geschäftspartnern bereit, die für sie Ingame das Farming übernahmen. Beide Parteien teilen sich dann die Einkünfte.

Sowohl Mir 4 als auch Second Country: Cross World sind MMORPGs und im Vergleich zu den meisten Play to Earn Spielen vergleichsweise komplex. Hier existiert eine dreidimensionale Welt. Das ebenfalls beliebte Axie Infinity erinnert eher an die zweidimensionalen Kämpfe aus Pokemon.

Auch klassisch gestaltete Browserspiele erlebten durch P2E kurzzeitig eine Renaissance. Ein Beispiel hierfür ist CryptoBlades. Der Erfolg der beiden südkoreanischen Projekte zeigt, dass ein breites Interesse an modernen Spielen besteht, die Kryptowährungen integrieren. Ein grosser Anreiz ist gewiss die Aussicht auf Verdienste.

Koreanische Justiz verhängt P2E-Verbot

Die koreanische Justiz setzte erst kürzlich ein geltendes P2E-Verbot um. Betroffen ist das Entwicklerstudio SkyPeople mit seinem Spiel Five Stars. Das Entwicklerstudio integrierte Charaktere und Gegenstände im Spiel als NFTs. Vor Gericht argumentierte man, es gehe dabei nicht um Spekulationen, sondern schlicht und ergreifend um einen Besitznachweis.

Ein Gericht in Seoul lehnte diese Argumentation ab. Sobald ein Gegenstand auf Handelsmarktplätzen gehandelt werden könne, sei dieser kein einfacher spielinterner Inhalt mehr.

Aufgrund der NFTs hatte die südkoreanische Game Rating Administration eine Alterseinstufung von Five Stars abgelehnt. SkyPeople klagte, musste vor Gericht jedoch eine Niederlage hinnehmen.

Die Game Rating Administration forciert seit längerer Zeit ein Verbot von P2E-Spielen im Land. Dabei beruft sich die Einrichtung auf ein Gesetz, das die Förderung spekulativen Verhaltens in Spielen untersagt.

Henry Chang, Geschäftsführer des Studios Wemade Entertainment, das Mir 4 erschuf, äusserte sich schon mehrfach kritisch über das Gesetz, welches er als “absurd” bezeichnet. Er erwartet eine baldige Aufhebung des Verbots.

Der amtierende südkoreanische Präsident, Yoon Suk-yeol, versprach in seinem Wahlkampf im letzten Jahr, das Verbot aufzuheben, sollte er ins Amt gewählt werden. Bislang löste er sein Versprechen noch nicht ein.

Koreanische Spielestudios kündigten bereits die Arbeit an neuen P2E-Spielen an. Sie veröffentlichen ihre Projekte ausserhalb Südkoreas.

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