Findet Zensur im Solana-Netzwerk statt? Um die Blockchain brach über die letzten Tage ein Streit aus. Im Zentrum dessen befinden sich Bot-Aktivitäten, Sandwich-Attacks und die zentrale Kontrolle der Solana Stiftung über das Netzwerk.
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Zensur bei Solana? Darum bricht Streit um die Blockchain aus
Findet eine Zensur der Solana-Blockchain statt? In der Nutzergemeinde brach jüngst ein Streit um die Hoheit über das Netzwerk aus. Stein des Anstosses war eine Entscheidung der Solana Stiftung, eine Gruppe von Validatoren aus dem Netzwerk zu entfernen.
Timothy Garcia, der auf Discord den Nutzernamen tigarcia nutzt, verkündete die Mitteilung kürzlich über den offiziellen Discord Server der Blockchain.
“Eine Gruppe Mitwirkender des Solana Foundation Delegation Programms wurde aufgrund von Regelverstössen aus dem Programm entfernt”, gab Garcia bekannt.
In seinem weiteren Beitrag erklärte er, dass sich einige der Validatoren an Sandwich-Angriffen beteiligen. Bei einem solchen Angriff wird der Kauf einer grossen Menge an Token auf einem dezentralen Marktplatz ausgenutzt.
Die transparente Blockchain lässt die Auswertung entsprechender Daten zu. Der Angreifer kauft dazu kurz vor dem grossen Trade eine möglichst grosse Menge des entsprechenden Tokens. Anschliessend findet die Transaktion des Opfers mit einem grossen Einkauf statt.
Zuletzt folgt der Verkauf der just erworbenen Token durch den Täter. Das Ziel dieser Massnahme sind Gewinne innerhalb kurzer Zeit durch schnell schwankende Kurse. Der Täter nimmt dabei sowohl Frontrunning als auch Backrunning vor. Die Transaktion des Opfers wird sozusagen von beiden Seiten eingeschlossen – deshalb spricht man von einem Sandwich-Angriff.
“Die Entscheidungen in diesem Fall sind endgültig”, erklärte Garcia. Der US-Amerikaner ist innerhalb der Solana Stiftung für die Beziehungen mit den Validatoren verantwortlich. Die Stiftung sei stets auf der Suche nach Validatoren, die sich an Mempools beteiligen, welche diese Art der Angriffe erst erlauben.
Was heisst das für Solana?
Die Nutzergemeinschaft ist sich über die Massnahmen der in Zug ansässigen Solana Stiftung uneinig. Einige Nutzer befürworten die Entscheidung, während andere Personen Kritik am Vorgang äussern.
Laut Garcias Mitteilung dürfte eine tatsächliche Zensur der kritisierten Validatoren nicht stattfinden. In seiner Erklärung sprach der US-Amerikaner lediglich davon, die Gruppe der Nutzer aus dem Solana Foundation Delegation Programm zu entfernen.
Dieses Programm unterstützt teilnehmende Validatoren finanziell, damit der kostenaufwändige Betrieb der Netzknoten gewährleistet wird. Gleichzeitig will man so Validatoren unterstützen, die ihre Nodes eigenständig betriebne, um das Netzwerk besser zu dezentralisieren.
Solana-Nutzer JC beschwerte sich über X über die Entscheidung der Stiftung. Sein Beitrag erzielte mittlerweile grosse Aufmerksamkeit.
“Das ist doch lächerlich! Erlaubnisfrei? Dezentralisiert? Das ist doch ein Witz! Das sind alles Lügner und Betrüger”, schrieb er über den Vorfall. Seine Kritik richtete sich gegen die Solana Stiftung.
Laut des Nutzers Stake With Pride verloren die betroffenen Validatoren rund 99 Prozent ihrer gestakten SOL. Für diese Nutzer entstand also praktisch ein Totalverlust. Kritik äussert er am generellen System.
“Die geprellten Solana-Validatoren haben 99 Prozent ihres Stakes verloren! 90 Prozent der Solana-Validatoren werden von der Solana Stiftung auf dauerhaft subventioniert. Sowas ist kein Bootstrapping. Sie werden alle identifiziert und müssen Regeln befolgen. Ist das nur ein Schauspiel der Dezentralisierung?”
JCs Argumente dürften sich daher bewahrheiten. Es ist wahrscheinlich, dass sich diese Validatoren nicht länger am Netzwerk beteiligen, da es für sie unprofitabel ist.
Stake With Pride fordert ein reformiertes, freies System. Validatoren wie bisher einem KYC-Prozess zu unterziehen, hält er für falsch.
Darum beschwerten sich Nutzer bereits im Vorfeld
Im Solana Subreddit lässt sich ein Beitrag finden, der bereits vor zwei Wochen entstanden ist. Nutzer beschweren sich dort über die extreme Zunahme von Bots, die ihnen Verluste durch hohe Slippage einbringen.
Mehrere Nutzer äusserten die Vermutung, dass bösartige Mempools mit Validatoren zusammenarbeiten und sich die Beute teilen. Auch die Tatsache, dass es zur Lösung des Problems Slashing geben wird, prophezeiten Nutzer dort.