Portugal erhebt seit 2018 in vielen Fällen keine Abgaben auf Kryptowährungen. Ein neuer Finanzminister will diese Steuerfreiheit nun beenden. Durch neue Gesetze möchte er für mehr Gerechtigkeit sorgen.

Portugal bisher ein Krypto-Paradies

Das Land auf der iberischen Halbinsel mauserte sich seit 2018 zu einem der kryptofreundlichsten Länder in Europa. Damals machte der westeuropäische Staat offiziell, keine Abgaben auf Kryptowährungen von Privatpersonen zu fordern.

Es war nur einer der Anreize, die Unternehmer dazu verleiten sollten, nach Portugal auszuwandern. In Kombination mit dem sogenannten Golden Visa Programm, hoffte man auf grosse Geldzuflüsse.

Offenbar glückte der Plan. Erst kürzlich machte Portugal wieder Schlagzeilen. Eine Wohnung in der Stadt Braga wechselte für drei Bitcoin den Eigentümer. Grundlage für den Verkauf, bei dem die Handelspartner auf sämtliche Kryptowährungen verzichteten, ist ein junges Gesetz.

Zuvor verpflichtete man die Käufer, Kryptowährungen in Euro umzuwandeln, damit der Verkauf gesetzlich legitim wurde. Inzwischen ist es erlaubt, Kryptos direkt im Tausch gegen Immobilien zu verwenden.

Staatlicher Überwachung kann man in diesem Prozess jedoch nicht lossagen. Im Vorfeld muss der Käufer nachweisen, von welchem Bankkonto der Gegenwert der Kryptowährung ursprünglich stammt.

Behörden wollen den Weg des Geldes durchleuchten, bis es zur Kryptowährung wurde. Ausserdem muss der Käufer seine Walletadresse angeben, welche man dann ebenfalls durchleuchtet. Die Handelspartner bedürfen konkreter Erwähnung.

Zuletzt muss der Käufer nachweisen, dass die zur Zahlung verwendeten Kryptos seine eigene Wallet verliessen. All diese Schritte dienen offiziell der Bekämpfung der Geldwäsche.

Die niederländische Bitcoin Family konnte sich für Portugal begeistern. Die bislang kryptofreundliche Haltung des Landes war einer der ausschlaggebenden Gründe für die Familie, sich Portugal einmal genauer anzusehen. CoinPro berichtet.

Neuer Finanzminister fokussiert Kryptowährungen

Offenbar könnte die Förderung von Bitcoin und Co. in Portugal ein jähes Ende finden. Immer wieder kommt es beim Thema Kryptowährungen zum plötzlichen Sinneswandel seitens Behörden.

China wandelte sich vom einstigen Mining-Giganten zum erklärten Krypto-Gegner. In Russland erfolgte eine umgekehrte Entwicklung. Dort will man sich nach mehrjähriger Feindschaft nun mit dem Bitcoin versöhnen.

Der portugiesische Finanzminister Fernando Medina ist erst seit März dieses Jahres im Amt. Vor wenigen Tagen gab er erstmals bekannt, die geltenden Gesetze zur Besteuerung von Kryptowährung zu stürzen.

Er hält die Steuerfreiheit für ungerecht und ineffektiv. Medina lernte über Gesetze zur Besteuerung von Kryptowährungen in anderen Ländern und will sich diese nun zum Vorbild nehmen. So sagt er:

Ich möchte mich zum jetzigen Zeitpunkt nicht auf ein Datum festlegen, aber wir werden unsere Rechtsvorschriften und unsere Besteuerung anpassen.

Demnach ist bislang noch nicht klar, wann die neuen Gesetze Gültigkeit erlangen. Die Arbeit habe aber bereits begonnen. Medina möchte Steuerlücken schliessen und deshalb “adäquate” Steuersätze erlassen.

Den Handel mit Kryptowährungen wolle er jedoch nicht nachhaltig bekämpfen. Investoren will er also nicht dazu zwingen, sämtliche Einnahmen wieder abzugeben. Ein genaues Steuermodell bahnt sich bislang noch nicht an.

Die autonome Insel Madeira gehört offiziell zum Staatsgebiet Portugals, geht aufgrund ihrer Autonomie jedoch einen eigenen Weg. Anfang April erklärte die Insel den Bitcoin zum offiziellen Zahlungsmittel und für steuerfrei.

 

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