Die in Portugal vorgesehene Krypto-Steuer ist abgewendet. Der Vorschlag des portugiesischen Finanzministers Fernando Medina wird nicht gültig – zumindest vorerst. Bei einer gestrigen Sitzung scheitert der Vorschlag im Parlament.

Abgeordnete lehnen Krypto-Abgaben in Portugal ab

Seit 2018 ist es Investoren in Portugal erlaubt, Kryptowährungen zu handeln, ohne dabei Kapitalertragssteuern entrichten zu müssen. Damit soll nun aber Schluss sein, so verkündete der aktuelle Finanzminister Fernando Medina am 13. Mai.

Medina hält die aktuelle Steuerfreiheit für ungerecht und ineffektiv. Laut der lissabonner Anwaltskanzlei FS Legal sind Kryptowährungen in Portugal bisher nur dann besteuerbar, sofern eine professionelle Tätigkeit als Trader vorliegt.

Aktuell findet in Portugal die Staatshaushaltssitzung 2022 statt. Teil der Debatten des Parlaments sind Entscheidungen für oder gegen neue Gesetzesvorschläge. Gestern stimmten die Abgeordneten über die neue Krypto-Steuer ab und entschieden sich gegen deren Implementierung.

Wie das portugiesische Nachrichtenportal Sapo berichtet, scheitert die Krypto-Abgabe trotz absoluter Mehrheit der Regierungspartei PS im portugiesischen Parlament. Allerdings ist davon auszugehen, dass eine ähnliche Version des Gesetzes langfristig dennoch bestätigt wird.

Wie soll Portugals Krypto-Steuer aussehen?

Als Medina die Veränderung der steuerlichen Bedeutung von Kryptowährungen ankündigte, berichtete CoinPro bereits über die Entwicklung. Zum damaligen Zeitpunkt gab es wenige Informationen zum Gesetzestext.

Durch die gestrige Debatte im Parlament kommen nun erste genauere Informationen ans Licht. Demnach plant Medina, sämtliche Gewinne, die einen Wert von 5.000 Euro übersteigen, zu besteuern, sofern diese aus dem Handel mit Kryptowährungen stammen.

Gestern verliest er vor den Abgeordneten:

Im Jahr 2022 ergreift die Regierung die notwendigen Initiativen, um eine Steuererklärungspflicht für Kryptowährungen einzuführen und deren Kapitalgewinne ab einem Mindestbetrag von 5.000 Euro zu besteuern.

Ist die Taxierung damit vom Tisch?

Das Scheitern des Gesetzes bedeutet höchstwahrscheinlich keine prinzipielle Ablehnung, sodass eine oder mehrere neue Versionen entstehen, die sich in Details unterscheiden. Langfristig ist davon auszugehen, dass Finanzminister Medina Erfolg hat.

Von Beginn an meldete sich der portugiesische Twitter-Nutzer nftjorge zu Wort. Er beobachtet die Entstehung der Krypto-Steuer und beruhigte bereits vor über einer Woche.

Die portugiesische Bürokratie bewegt sich extrem langsam. Eine solche Gesetzgebung braucht ewig. Sie wird meiner Meinung nach niemals in weniger als zwei Jahren implementiert.

Diese Äusserung bestätigt Jorge nach der neuesten Meldung. Selbst eine Verabschiedung im nächsten Jahr führt laut seiner Einschätzung zu keiner praktischen Einführung vor 2024.

Dann könnte jedoch bereits eine neue EU-Regulierung gelten, welche staatliche Steuerregelungen über Bord wirft und durch eine einheitliche Gesetzgebung ersetzt.

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