Als die Pläne zu einer eigenen digitalen Währung von Facebook die Runde machten, war das Erstaunen gross, dass die Arbeiten ausserhalb der USA angegangen wurden. Als Hauptsitz setzte man auf die Schweiz. Nun wurde bekannt, dass die Diem Networks GmbH (dem Unternehmen hinter dem Konsortium) den Antrag für ein Zahlungssystem bei der Schweizer Finanzmarktaufsicht Finma zurückzog. Dies wurde von der Behörde bestätigt. Zudem ist Diem eine Partnerschaft mit einer US-Bank Silvergate eingegangen.

Diem: Fokus auf den Kernmarkt USA

Der neue Plan der Verantwortlichen: Das neue Diem Zahlungssystem aus den USA zu steuern. Dies macht Sinn, denn die Währung soll bekanntlich an den US-Dollar gebunden sein. Zudem ist die USA als der primäre Zielmarkt auserkoren wurden. In diesem Zusammenhang macht auch die Zusammenarbeit mit einem US-Finanzdienstleister Sinn.

Stuart Levey, der CEO von Diem liess aber mitteilen, dass man Prozess rund um die Lizenz viel gelernt habe. Der intensive Lizenzierungsprozess hier in der Schweiz und speziell das konstruktiven Feedback der FINMA habe man sehr geschätzt. Die Finma habe mehr als ein Dutzend andere Regulierungsbehörden einberufen, um das Projekt zu prüfen.

Rückblick: Libra – was bisher geschah…

Wie weiter mit Diem?

Die Pläne des Konsortium rund um Facebook haben seinerzeit für viel Aufruhr gesorgt. Damals noch unter dem Namen Libra gestartet. Und man plante, eine rein digitale Weltwährung zu lancieren und im Netzwerk von Facebook und der Partner als Zahlungs- und Transaktionsmittel einzusetzen. Geld senden sollte so einfach werden wie eine SMS zu schicken, sagte CEO Mark Zuckerberg 2019 vor dem US-Kongress. Das Projekt stand aber von Anfang an unter keinem guten Stern, Regulierungsbehörden und Staaten standen Diem bzw. Libra sehr kritisch gegenüber. So unter anderem in den USA, wo die Verantwortlichen mehrmals vor dem US-Kongress aussagen mussten. Die Angst, der Einfluss von einem privatrechtlichen Unternehmen auf die weltweite Geldpolitik werde zu gross, sorgte daher immer wieder für Zwischenstopps des Fahrplans. Ein kompletter Reset, wo unter anderem der Namen und grosse Teile der Führungscrew gewechselt wurden, sollten dem Projekt wieder Leben einhauchen. Nun folgt mit dem Standort-Wechsel der nächste Versuch. Ob das Projekt jemals zum Fliegen kommt, steht in den Sternen. Wir bleiben dran.

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