Die UBS gehört zweifelsohne zu den wichtigsten Banken der Schweiz und auch in Europa. So wichtig, dass sie damals während der Finanzkrise von staatlicher Seite unterstützt werden musste. Umso interessanter ist natürlich, was die Verantwortlichen über Kryptowährungen denken. In einem Interview mit Digital Switzerland äusserte sich mit Axel Weber der Chef der UBS Schweiz. Dabei machte er unmissverständlich klar, dass sich die UBS von Kryptowährungen fernhält und weder den Kauf und noch den Handel von Bitcoin und Co. ihren Kunden empfiehlt. Die zugrundeliegende Blockchain-Technologie sei für ihn aber sehr spannend. Daher sind auch verschiedenen Pilotprojekte innerhalb der UBS initiiert. Details nannte A. Weber leider nicht. Bei der Frage zum Vertrauen und Kryptowährungen weicht der UBS Chef leider etwas aus. Dabei wäre hier seine Einschätzung von Interesse gewesen.

Auch zu Facebooks Libra äussert sich der hohe Banker

Neben den kolpotierten Regulierungen, die Libra im Falle eines Starts gegenüberstehen würde, macht sich Weber weniger Sorgen. Denn bei Währungen spiele das Vertrauen eine mindestens genauso wichtige Rolle. Und dieses Vertrauen müsse man sich erst hart erarbeiten (und in diesem Bereich hat sich die Initiator Facebook in den letzten Jahren wahrlich nicht mit Ruhm bekleckert).

Sollte es wirklich dazu kommen, dass Libra an den Markt käme, wäre es aus seiner Sicht eine Parallelwährung. Diese würde in stabilen Industrieländern mit funktionierender Finanzinfrastruktur zu wenig interessant sein. Er merkt aber auch an, dass es in weniger stabilen und weniger entwickelten Volkswirtschaften durchaus Marktchancen gäbe. Zudem nehmen  Banken heute auch andere Funktionen, wie Kredite, Anlagen, Beratung und Vermögensverwaltung wahr. Diese Funktionen sieht der UBS Schweiz Chef nicht bei Libra.

Im Grossen und Ganzen macht der UBS-Lenker den Eindruck, als sei er gegenüber Libra und digitalen Währungen allgemein relativ entspannt. Allerdings hat die Geschichte ja schon mehrmals gezeigt, dass die etablierten Unternehmen mit gut laufenden Geschäftsideen schneller überholt werden, als ihnen lieb ist. Aber grundsätzlich sieht er durchaus Chancen in der momentanen Entwicklung. Es müsse eine Durchlässigkeit zwischen Banken, Techfins und Fintechs geben, denn es könnten alle voneinander lernen. Die Frage wird dann eher sein, wer von wem dann noch etwas lernen kann und will.

Wer dennoch einsteigen möchte: Bitcoin-Guide

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