Visa testet ein neues System, mit dem Banken Kryptofunktionen nahtlos integrieren können. Mithilfe der neuen Application Programming Interfaces (APIs) von Visa können Banken ihren Kunden eine Reihe von Kryptowährungsdiensten anbieten, darunter den Kauf, die Verwahrung und Handel von Bitcoin.

Der Visa-CEO Alfred Kelly hatte sich vor kurzem über Bitcoin geäussert und die Nr.1-Kryptowährung als Safe-Haven-Investition bezeichnet. Das Zahlungsabwicklungsunternehmen kündigte kurz danach die Integration von Kryptowährungen im eigenen Zahlungsnetzwerk an.

Dazu hat Visa eine Partnerschaft mit der Bank First Boulevard geschlossen, wodurch die Bankkunden digitale Assets über neue Krypto-APIs von Visa kaufen und handeln werden können.

Wichtiger Schritt zur Masseneinführung von API-Funktionen

Die Zusammenarbeit mit der First Boulevard Bank ist ein Pilotprojekt und ein wichtiger Schritt zur Masseneinführung von API-Funktionen, die es Visa-Kunden ermöglichen sollen, im Laufe des Jahres auf diverse Krypto-Funktionen zuzugreifen. Die Banken werden diese Funktionen in ihr Produktangebot integrieren, wodurch ihre Kunden Kryptowährungen kaufen und verkaufen können.

Der zweite Partner im API-Pilotprojekt des Zahlungsdienstleisters ist die Digitalbank Anchorage, die die Rolle des Verwahrers von Kryptowährungen übernimmt. Das Unternehmen bezeichnet die Kooperation als „die nächste Phase“ in der lang geplanten Strategie zur Einbindung von Krypto-Assets.

Der Mitbegründer von Anchorage, Diogo Monica, kommentierte die Zusammenarbeit mit Visa als Brücke zwischen Kryptowährungen und dem unternehmenseigenen Netzwerk, das aus 70 Millionen globalen Händlern besteht. Laut seiner Aussage ist Anchorage das führende Netzwerk für Krypto-Wallets und umfasst 35 Krypto-Plattformen.

Mit dem Pilotprogramm soll der Wert von Visa auch für die Kunden aus Finanzinstituten und Neobanken erweitert werden, indem eine Brücke zwischen Blockchain-Netzwerken und Krypto-Assets geboten wird.

Brücke zwischen Krypto und Millionen von Händlern

Die Partnerbank von Visa wird sich in der ersten Phase des Pilotprogramms über ihr Netzwerk mit Anchorage verbinden, wodurch die Kunden in der Lage sein werden, Bitcoin direkt zu handeln. Der Zahlungsabwickler erhofft sich durch den Aufbau der Infrastruktur das Finanzsystem sicherer zu machen.

Über das Pilotprogramm äusserte sich auch Jack Forestell, Visa’s Chief Product Officer, der das Krypto-APIs-Pilotprogramm als einen bedeutenden Schritt nach vorne bezeichnete – sowohl für die Zugänglichkeit von Krypto bei Finanzdienstleistungen als auch seine Verbreitung als Anlageklasse.

Für Institutionen, die an der Erprobung der neuen Krypto-Handelsfunktionen teilnehmen möchten, hat Visa eine Warteliste eingerichtet. Das Programm könnte sich zu einer seriösen Konkurrenz zu den Krypto-Diensten von PayPal entwickeln, denn auch dieser Zahlungsriese hatte angekündigt, im Laufe des Jahres seinen internationalen Kunden den Kauf von Kryptowährungen zu ermöglichen, nachdem das Pilotprojekt in den USA erfolgreich verlief.

Institutionen können Krypto nicht mehr ignorieren

Der CEO, Alfred Kelly, sprach Anfang 2018 noch skeptisch bezüglich Kryptowährungen und nannte sie als eine spekulative Handelsware, die durch nichts gestützt wird. Nach einem Sinneswandel im gleichen Jahr räumte er jedoch ein, dass Kryptos in Bezug auf die Legitimität auf dem Vormarsch sind und dass Visa den Trend notfalls aufgreifen wird.

Heute gehört Visa zu den Tech-Giganten, die den Krypto-Aufschwung auch selbst vorantreiben. Aus dem API-Pilotprojekt von Visa könnte sich durchaus eine ausgewachsene Revolution entwickeln.

Mehr Crypto-News

Jetzt Beitrag teilen