Es sind beunruhigende Nachrichten vor dem anstehenden Halving Event: Der Bitcoin fällt in weniger als 30 Minuten um über 10 Prozent. Millionenschwere Liquidationen und die Panik der Anleger wirken wie ein Hebel auf die hohe Volatilität im Krypto-Space. Dabei stellt der Einbruch für viele Fachleute keine Überraschung dar, zeigt aber einmal mehr, wie gross die Volatilität nach wie vor ist. Wir werfen einen Blick auf die aktuelle Marktsituation.

Bitcoin-Kurs erleidet herben Rückschlag

Gegen 2 Uhr nachts konnten die Bären die Kontrolle übernehmen und einen heftigen Dump einläutet. In wenigen Minuten rutschte der BTC auf einen Wert von ca. 8.400 CHF. Auf einigen Exchanges dippte die Nr.1-Kryptowährung sogar unter die 8.000 CHF-Marke. Ein Handelsvolumen von ca. 58,3 Mrd. CHF impliziert das starke Interesse der Anleger. Allerdings ist die Verunsicherung nach dem jüngsten Kursrutsch förmlich greifbar.

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Krypto-Markt bleibt hochspekulativ

Die aktuelle Talfahrt zeigt zum wiederholten Male, wie unberechenbar der Krypto-Markt ist. Kurz vor dem Halving rückt der Bitcoin in den Fokus des Mainstreams. Die beeindruckende Performance während der Coronavirus-Pandemie untermalt die Ausnahmestellung der Digitalwährung. Die niedrige Inflationsrate, das limitierte Vorkommen und barrierefreie Transaktionen… All diese Gründe sprechen für einen krisenstabilen Wertspeicher, der sich von herkömmlichen FIAT-Währungen abgrenzt. Jedoch ist diese Rechnung zu einseitig.

Volatilität als Gefahr

Explosionsartige Kurszuwächse und beispiellos ROI-Werte locken viele Investoren auf das glatte Krypto-Parkett. Dass die fundamentale Analyse oftmals in den Hintergrund rückt, wurde bereits während der ICO-Blase im Jahr 2017 deutlich. Im Krypto-Space liegen FOMO (fear of missing out) und FUD (fear, uncertainty and doubt) an der Tagesordnung. Die Angst, den nächsten Bull-Run zu verpassen, überstimmt die Vernunft in unzähligen Fällen. Mit einer Gesamtmarktkapitalisierung von ca. 235 Mrd. CHF ist der Handel mit Kryptowährungen jedoch eine vergleichsweise kleine Spielwiese. Im weitgehend unregulierten Markt diktieren Wale das Tempo. Die hohe Volatilität wirkt wie ein Hebel auf Kursausbrüche – allerdings in beide Richtungen.

Millionenschwere Liquidationen

Apropos Hebel: Durch den aktuellen Kurssturz wurden auf vielen Handelsplätzen Long-Positionen im dreistelligen Millionenbereich liquidiert. Zudem berichteten mehrere Quellen über Probleme bei Coinbase. Bilder von Fehlermeldungen verbreiteten sich im Eiltempo auf Twitter.

Es bleibt abzuwarten, wie sich der Dump auf das anstehende Halving Event auswirkt. Für einige User dürften die Geschehnisse eine eindringliche Erinnerung daran sein, wie spekulativ der Krypto-Markt ist.

Wie geht es nun weiter?

Aktuell steht das „digitale Gold“ bei einem Kurs von 8.596 CHF. Wenn das BTC Halving Event einen weiteren Ausverkauf auslösen sollte, liegen die nächsten Unterstützungsbereiche bei ca. 8.156 CHF und bei ca. 7.767 CHF. Hier befindet sich in etwa der wichtige 200 Tage-Durchschnitt. Sollten die Bullen ein zügiges Comeback feiern, liegen die kommenden Widerstände bei ca. 8.350 CHF, 8.544 CHF und 8.738 CHF. Diese Trendlinien fallen in einen überschaubaren Bereich. Durch die hohe Volatilität und die besonderen Umstände des Halvings wäre ein erneuter Kursausbruch im zweistelligen Prozentbereich durchaus realistisch. Aber auch hier gibt es Meinungen, dass das Halving negative Folgen haben könnte.

Weniger als 250 Blöcke bis zum Halving

Das dritte BTC Halving Event wird für die Nacht auf den kommenden Dienstag erwartet. In der unruhigen Endphase wanken die Prognosen über die Folgen stärker denn je. Bis dato hat sich die Difficulty kaum verändert und die Vielzahl der Miner hortet weiterhin geschürfte BTC-Einheiten. Die Volatilität, unberechenbare Wal-Bewegungen und die Korrelation zu den traditionellen Märkten erschweren stichhaltige Prognosen in diesen Tagen enorm. Fest steht, dass der Bitcoin die alternativen Assets immer weiter verdrängt.

Altcoins machtlos

Mit einem BTC Dominanz Index von 67 % ist die Rollenverteilung vor dem Halving klar geregelt. Über zwei Drittel der Gesamtmarktkapitalisierung liegen in Bitcoin-Investitionen. Ethereum und Co. können dem First Mover lediglich folgen und auf eine schnelle Kurserholung hoffen.

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