Wiederholt behaupten Persönlichkeiten der Krypto-Szene, es komme seitens Grossinvestoren zu Angriffen auf Kryptowährungen. Wie begründen sie diese Thesen? Attackiert die Wall Street die Kryptobranche?

Terra: Beginn der Auseinandersetzungen der Finanzwelten?

Frühzeitig vermutete Terra-Mitgründer Do Kwon, dass der Terra-Crash durch einen gezielten Angriff hervorgerufen wurde. Weitere Persönlichkeiten der Szene teilen seine Ansichten. Cardano-Gründer Charles Hoskinson adressierte eigens ein Video an den Vorfall und erklärte im weiteren Rahmen, was genau geschehen war.

Hoskinson kritisierte Grossinvestoren. Seiner Meinung nach forcierten sie den Zusammenbruch, um durch Shortselling Einkünfte zu machen. Diese Gewinne gehen auf Kosten der Kleinanleger, die zu jedem Zeitpunkt einen systematischen Nachteil erfahren.

Nun schliesst sich mit Alex Mashinsky der Geschäftsführer des Krypto-Lendingportals Celsius dieser Aussage an. Er vermutet, dass sein Unternehmen im Fokus einflussreicher Institutionen der klassischen Finanzwelt steht.

Der Terra-Crash ist laut Mashinsky aber keinesfalls die erste Auseinandersetzung zwischen klassischer und neuer Finanzwelt. Stattdessen handelt es sich dabei nur um eines vieler Beispiele, so sagt er.

Der Vorfall um Terra weist auf ein veränderte Marktsituation hin, so der Geschäfsführer. Mashinsky erklärt in einer Livesendung auf Twitter:

Die Haie der Wall Street schwimmen jetzt in Krypto-Gewässern.

Celsius-Geschäftsführer vermutet Wall Street hinter Angriffen auf Kryptomarkt

Der Zusammenbruch des Terra-Ökosystems sucht in der Geschichte der Kryptowährungen bislang seinesgleichen. Viele Krypto-Enthusiasten fragten sich, wie es zu dem Vorfall kommen konnte.

Schnell traten grosse Bitcoin-Transaktionen ins Licht. Die Luna Foundation Guard (LFG), welche zur Stabilität des TerraUSD (UST) beitragen sollte, versendete enorme Summen an BTC auf verschiedene Krypto-Börsen.

Durch Verkäufe und Leihgeschäfte wolle man die Stabilisierung des UST vollziehen, so äussert die LFG im Vorfeld. Rasch tat sich das Gerücht auf, BlackRock und Citadel seien Geschäfte mit der LFG eingegangen und hätten dann den Markt mit Bitcoin und UST geflutet, um Gewinne durch Shortselling zu erzielen. Citadel und BlackRock dementieren die Gerüchte.

Alex Mashinsky vertritt eine ähnliche Position. In einem Video gibt er eine Kurzfassung der Vorgänge ab – so wie er sie vermutet. Mashinsky, der selbst in New York City lebt, vermutet Angriffe von Personen der New Yorker Wall Street.

Ich nenne sie TradFi Wallstreet-Börsenhaie.

Sie seien für den Crash verantwortlich, der auch Celsius erfasste und den Kurs dessen CEL Token von 1,90 US-Dollar auf knapp 80 Cent mehr als halbierte.

Durch Shortselling sei es den Schuldigen hinter dem Angriff gelungen, 900 Millionen US-Dollar zu gewinnen, während am Kryptomarkt ein Schaden von 60 Milliarden US-Dollar entstand. Dann fährt Mashinsky fort:

Die Haie kommen mit dem Gewinn davon, die Gemeinschaft leidet und diejenigen, welche die Protokolle entwickelten, haben wahrscheinlich jahrelangen Rechtsstreit statt derjenigen, die wirklich schuld sind.

Finanzmogule suchen Schwachstellen der Kryptowelt

Mashinsky beobachtet, dass es wiederholt zu Angriffen der gekommen sei und folglich auch weitere Aktionen dergleichen in Zukunft stattfinden. Finanzmogulen der klassischen Finanzbranche gehe es darum, Schwachstellen in der Kryptowelt zu finden und diese zur Realisierung einfacher Gewinne einzusetzen.

Sie haben LUNA kaputt gemacht. Sie haben es mit Tether versucht, mit Maker und vielen weiteren Firmen.

Ähnliche Entwicklungen habe er also bereits bei Tether und dem Herausgeber des DAI-Stablecoins Maker beobachtet. Jüngst habe sein eigenes Unternehmen im Fokus gestanden.

 

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