Die Finanzmärkte reiben sich die Augen. Während die US-Notenbank bisher von zwei Zinssenkungen im laufenden Jahr sprach, hält einer der bekanntesten Wall-Street-Analysten drei Schritte für möglich – und verbindet die Aussicht gleich mit einer kühnen Prognose für Bitcoin. Tom Lee, Mitgründer der Analysefirma Fundstrat und Verwaltungsratspräsident des Mining-Unternehmens Bitmine, erklärte im Gespräch mit CNBC, dass die weltgrösste Kryptowährung «leicht auf 200.000 Dollar steigen» könne.

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Die Begründung: Das Zinsumfeld. Neun Monate lang hatte die Fed die Märkte mit ihrer abwartenden Haltung zermürbt. Die Folge: gedrückte Stimmung, lahme Kurse bei Bitcoin und Co. Nun aber deuten schwächere Arbeitsmarktzahlen auf Handlungsdruck hin. «Wenn der Jobmarkt einmal kippt, lässt er sich kaum reparieren», sagte Lee. Deshalb sei es «nur logisch», dass die Notenbank im Herbst entschlossener durchgreife als bisher signalisiert. Schon am 17. September könnte das FOMC, das wichtigste Entscheidungsgremium der Fed, den Ton verschärfen.

Bitcoin: Treibt die Fed-Zinspolitik den Kurs auf 200.000 Dollar?

Lee sieht darin den möglichen Startschuss für eine fulminante Jahresendrallye. Denn traditionell laufen die Kryptomärkte im vierten Quartal besser als im Rest des Jahres. Der Analyst verweist auf historische Muster: Immer dann, wenn die Fed im Schlussviertel mit Zinssenkungen begann, legten Aktien deutlich zu. 1998 war das so, und auch 2024 könnte zu einem dieser Ausnahmejahre werden. «Die Korrelation zwischen Aktien und Kryptos ist bekannt – davon dürfte Bitcoin profitieren», so Lee.

Seine Prognose wirkt atemberaubend. 200.000 Dollar – das wäre eine Verdoppelung gegenüber dem aktuellen Kurs. Für Anleger klingt das nach einer Einladung zur nächsten Spekulationswelle. Doch zwischen Euphorie und Realität liegt ein schmaler Grat. Denn die Geldpolitik der Fed ist nur ein Faktor unter vielen. Geopolitische Spannungen, neue Regulierungen oder schlicht Marktpsychologie können den Kurs jederzeit wieder drücken.

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Trotzdem fasziniert Lees Vorstoss. Er verbindet nüchterne Zinsarithmetik mit einem Hauch Krypto-Magie. Die Vorstellung, dass ein Notenbankentscheid am 17. September über den nächsten Hype entscheidet, hat ihren Reiz – auch, weil sie das klassische Finanzsystem mit der ungezähmten Welt digitaler Währungen verknüpft. Für Investoren ist das ein Nervenkitzel: Während Anleihen und Aktien vergleichsweise träge auf Zinsschritte reagieren, verspricht Bitcoin das schnelle, spektakuläre Ergebnis.

Das könnte die Entscheidung rund um BTC auslösen

Doch Vorsicht ist geboten. Ein Kurssprung auf 200.000 Dollar würde Bitcoin noch stärker ins Rampenlicht rücken – mit allen Konsequenzen. Regulierer weltweit hätten wohl kaum Verständnis für eine Preisexplosion, die vor allem durch spekulative Ströme befeuert wird. Und auch die Volatilität, die viele Anleger bislang abschreckte, dürfte dann neue Rekorde erreichen.

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Ob es so weit kommt, bleibt offen. Sicher ist nur: Der Herbst wird spannend. Drei Zinssenkungen der Fed wären ein Novum in einem Jahr, das ohnehin von Unsicherheiten geprägt ist. Sollte Lee Recht behalten, könnte der September nicht nur ein geldpolitischer Meilenstein, sondern auch ein Wendepunkt für Bitcoin sein. Bis dahin heisst es: warten, spekulieren, träumen. 200.000 Dollar sind möglich – vielleicht sogar schneller, als es viele für denkbar halten. (mck)

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