Als Pavel Durov 2013 zum ersten Mal Bitcoin kaufte, war er für viele einfach nur der exzentrische Tech-Gründer mit zu viel Spielgeld. Heute klingt seine Geschichte wie ein Lehrstück über Durchhaltewillen im Kryptouniversum – und über Menschen, die zu früh lachen. Der Unternehmer, bekannt als Gründer des Messenger-Giganten Telegram, sprach im Podcast des US-Informatikers Lex Fridman «Fridman-Podcast» erstaunlich offen über seine frühe Krypto-Entscheidung. Damals, sagt er, habe er «mehrere Millionen Dollar» in Bitcoin gesteckt – bei einem Kurs von rund 700 Dollar. Kurz darauf rauschte der Preis auf 300, teils sogar 200 Dollar ab. Und dann kamen die Sprüche.

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«Bitcoin ist neu und riskant, du kannst doch nicht so viel reinstecken», sollen Bekannte gespottet haben. Manche legten nach: «Das war ein Fehler.» Durov erinnert sich laut Fridman-Interview an hämisches Gelächter – und daran, dass er nicht eine Sekunde daran gedacht habe, zu verkaufen. Sein Kommentar damals: «Ist mir egal, ich behalte es.» Für ihn war nicht der Hype entscheidend, sondern ein Prinzip: Dezentralität. Niemand sollte sein digitales Vermögen konfiszieren können. Das sei für ihn, sagt er, der Kern von Freiheit im digitalen Zeitalter.

Wie Telegram-Gründer Durov zum Bitcoin-Millionär wurde

Besonders bemerkenswert ist, wie wenig Pathos der 39-Jährige seinem Bitcoin-Bekenntnis beimischt. Er inszeniert sich nicht als Visionär, sondern als jemand, der ein logisches Risiko einging – und dafür belächelt wurde. Gerade deshalb wirkt seine Haltung heute fast trotzig entspannt. Denn Durov behauptet, Bitcoin habe ihm geholfen, sich finanziell unabhängig zu halten – nicht etwa Telegram. Der Messenger, so sagt er im Gespräch, sei für ihn eher ein Zuschussgeschäft: «Die Leute denken, ich habe mit Telegram viel Geld verdient. In Wirklichkeit kostet mich Telegram nur.»

Seine Kryptobestände hingegen seien ein sicheres Fundament, um sein Leben ohne Investoren oder staatliche Gelder zu finanzieren. Und er legt sich fest: Der Bitcoin stehe seiner Ansicht nach noch lange nicht am Ende seiner Entwicklung. Ein Kursziel nennt er ohne Zögern: «Eine Million Dollar – irgendwann wird das kommen.» Begründet ist diese Überzeugung für ihn nicht romantisch, sondern monetär. Während Regierungen Geld «drucken als gäbe es kein Morgen», bleibe Bitcoin begrenzt – und damit glaubwürdiger als Fiatwährungen. Das klassische Geldsystem, sagt er, habe langfristig keine Chance gegen Technologie, Mathematik und Knappheit.

Pavel Durov: «Alle haben gelacht»

Durov sagt das nicht als Missionar, sondern als jemand, der sich mit Skepsis arrangiert hat. Dass er wegen seiner Überzeugungen schon in Frankreich festgenommen wurde – ein anderes Thema im Podcast – macht seine Gelassenheit nur auffälliger. Interessant: Weder gibt er sich als Händler noch als Spekulant. Verkaufen? Kein Thema. «Ich habe immer getan, was sich richtig angefühlt hat», erklärt er nüchtern. Dass andere damals den Kopf schüttelten, scheint für ihn inzwischen eher amüsant als ärgerlich.

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In der Schweizer Kryptoszene, wo Technologieoffenheit inzwischen fast zum Standortfaktor geworden ist, dürfte Durovs Statement unterschiedlich aufgenommen werden: als Bestätigung, als Warnung oder als Paradebeispiel für visionäre Sturheit. Eines aber zeigt seine Geschichte deutlich: Wer früh einsteigt, zahlt nicht immer nur mit Geld – oft auch mit Spott. Und manchmal ist genau das der Preis für ein Vermögen, das noch gar nicht existiert. (mck)

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