Auch Kryptowährungen sind den Schwankungen am Markt ausgesetzt. Die digitalen Coins zeigen sich zwar äusserst vielversprechend, wenn es um das Thema Sicherheit geht, doch sobald die Wirtschaft schrumpft, sind die Anleger weniger investitionsfreudig. Wie dürfte sich Bitcoin bei einer möglichen Rezession schlagen? Eine Analyse.

Bär und Bulle

Kryptowährungen sind nur eines von vielen Finanzprodukten, die Tradern in den vergangenen Jahren dank des Internets leichter zugänglich gemacht wurden: Heute können Anleger nicht nur mit wenigen Klicks Aktien kaufen, sondern auch (dank Short-Trading) über das Internet ganz einfach auf das Fallen von Märkten setzen. So kann auch während einer Rezession Gewinn erzielt werden – ein wichtiges Instrument in wirtschaftlich schwierigen Zeiten. Auch Optionen eignen sich in einem „Bear Market“, also einem fallenden Markt: Optionen sind Finanzprodukte, mit denen Trader den prognostizierten, zukünftigen Wert eines Marktes handeln können. Wenn ein Anleger eine Option handelt, zahlt er einen Aufschlag, kann dann allerdings bis zu einem festgelegten Laufzeitende der Option, diese zu einem fixen Kurs handeln. Den Aufschlag zahlen Anleger, da bei Optionen keine Handelspflicht besteht – steigt also beispielsweise der Kurs von Gold nicht auf den erwarteten Wert, so kann auf den Kauf verzichtet werden. Beim Trading bewahrheitet sich dabei immer wieder: Während der Bulle gemächlich die Treppe emporsteigt, springt der Bär aus dem Fenster. Bedeutet: Während ein steigender Markt („Bull Market“) langsam und über einen längeren Zeitraum wächst, fallen im sinkenden „Bear Market“ die Preise sehr plötzlich. Den potenziellen Abschwung im Blick zu haben, kann sich daher für Anleger lohnen.

Bitcoin im Fokus

Kryptowährungen wie Bitcoin gelten dabei prinzipiell als krisensichere Anlage, die Schwankungen am Markt gut überstehen können. Während der Börsenturbulenzen Anfang 2020 beispielsweise sank der Bitcoin-Kurs zunächst lediglich um fünf Prozent, und damit deutlich weniger als beispielsweise der S&P 500 (minus 14 Prozent) oder der DAX. Durch das Bitcoin Halving im Mai 2020, bei dem die Anzahl an Coins, die durch Mining errechnet werden können, um die Hälfte gesenkt wurde, dürfte Bitcoin zudem in Zukunft robuster für Schwankungen sein. Denn seitdem ist die Hälfte der neuen Bitcoins am Markt stark gesunken, was auf Dauer einer Inflation vorbeugt und gleichzeitig die Nachfrage nach der Währung erhöht. Der Bitcoin-Kurs stieg daher auch auf über 9.000 US-Dollar. Zwar fluktuiert der Preis von BTC Coins insgesamt stark – beispielsweise schwankte der Preis für eine Coin in den vergangenen Monaten zwischen 7.000 und 10.000 US-Dollar. Doch das liegt eher an der unregulierten Natur der Kryptowährungen, die gleichzeitig die grösste Stärke der digitalen Münzen ist, und weniger an allgemeinen Marktschwankungen. Bitcoin zeigt sich damit krisenrobust, kann aber dennoch keinesfalls als hundertprozentig sichere Wertanlage bezeichnet werden und bleibt daher ein Produkt für risikofreudigere Anleger. Wie Bitcoin sich in einer Rezession wirklich schlägt, werden die kommenden Jahre zeigen müssen.

  • bitcoin
  • Bitcoin
    (BTC)
  • Preis
    $63,131.00
  • Marktkapitalisierung
    $1.24 T

Bitcoin in der Rezession: Fazit

Rezessionen gehören zum Wirtschaftszyklus dazu. Deswegen sollten alle Anleger für sie gewappnet sein. Bitcoin gilt nicht umsonst als relativ krisenfest: Immerhin werden Kryptowährungen nicht staatlich kontrolliert und zählen laut vielen Tradern zu den Zahlungsmitteln der Zukunft. Wie sicher sich die Kurse in einem langfristig fallenden Markt entwickeln, muss jedoch zunächst abgewartet werden. Es lohnt sich daher, ebenso nach Alternativen Ausschau zu halten und einen Finanzplan auch für einen fallenden Markt immer parat zu haben.

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