Bereits im Sommer hat BlockFi mit einer Insolvenz zu kämpfen. Die damals zweitgrösste Krypto-Börse wird auf das Unternehmen aufmerksam und bietet eine Übernahme an. Im Gegensatz dazu liefert man Kapital. Nun crasht auch FTX und bringt den Lender erneut an den Abgrund.

Die aktuellsten Informationen zum FTX-Drama findest du hier.

BlockFi stellt Geschäftsbetrieb ein

Im Sommer geraten mehrere Krypto-Lending-Dienste ins Wanken. Dazu gehört auch BlockFi. Im Vergleich zum grösseren Konkurrenten Celsius, kommt man vor wenigen Monaten glimpflich davon.

Die Krypto-Börse FTX engagiert sich als Retter und stattet das illiquide Unternehmen mit frischem Kapital aus. Es floss ein Kredit vom amerikanischen Ableger FTX.US in Höhe von 400 Millionen US-Dollar.

Dafür wollte FTX BlockFi in den kommenden Monaten für einen Höchstbetrag von 240 Millionen US-Dollar übernehmen. Wie es nun weitergeht, ist allerdings unklar. Jüngst meldet BlockFi: Der Geschäftsbetrieb ist fortan grösstenteils eingestellt. Auszahlungen sind für Kunden demnach nicht mehr möglich.

Bis wir mehr Klarheit haben, schränken wir die Aktivitäten auf der Plattform ein und pausieren die Auszahlungen an unsere Kunden, wie laut unseren Geschäftsbedingungen erlaubt. (…) Wir bitten unsere Kunden, zu diesem Zeitpunkt keine Einzahlungen auf BlockFi mehr vorzunehmen.

BlockFi beschuldigt FTX und Alameda

Zwar sind Details bislang nicht öffentlich, doch bekannt ist bereits, dass BlockFi den insolventen Unternehmen FTX und Alameda die Schuld für den Stopp des Geschäftsbetriebs gibt. Auch das Fortbestehen dieser beiden Firmen ist aktuell fraglich.

Angesichts der Unklarheit über den Status von FTX.com, FTX.US und Alameda sind wir nicht in der Lage, unser Geschäft wie gewohnt zu betreiben.

Eine kurzzeitig vorgesehen Übernahme durch Binance wird es nun nicht mehr geben. Tron-Gründer Justin Sun setzte sich ein und ermöglicht den Investoren seiner Krypto-Projekte nun wieder Auszahlungen über FTX.

Viele weitere FTX-Kunden gehen nach wie vor leer aus. Auch BlockFi-Nutzer zeigen sich auf Twitter entzürnt. Vorwurfsvoll reagiert man vor allem auf Aussagen der Mitgründerin Flori Marquez, die noch vor zwei Tagen Entwarnung gab. Alle Nutzer seien sicher und eine Gefahr bestehe nicht, heisst es damals noch.

Die Situation sei unproblematisch, da nur geschäftliche Verbindungen zum US-Ableger von FTX bestehen und jener nicht vom Crash betroffen ist.

Transparenzberichten des Unternehmens nach, geraten mehrere Milliarden US-Dollar in Gefahr. Nutzer der Plattform können sämtliche Investitionen verlieren.

Die Branche vermutete bereits, dass es durch den FTX-Crash zu einem Kaskadeneffekt kommt. BlockFi ist das erste Unternehmen, welches durch die Vorgänge in Mitleidenschaft gerät.

+++ Update 11.11. +++

Der US-Staat Kalifornien setzt die Lizenz von BlockFi für die Kreditvergabe im Bundesstaat aus. Das kalifornische Ministerium für Finanzschutz und Innovation hat die Lizenz des Krypto-Kreditgebers BlockFi in diesem Bundesstaat für 30 Tage ausgesetzt, bis eine Untersuchung abgeschlossen ist.

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