Auch der FC Barcelona schliesst sich dem Metaverse-Trend an und wendet sich digitalen Plattformen zu, um direkt mit Fans aus der ganzen Welt in Kontakt zu treten. ​​Joan Laporta, der Präsident des renommierten spanischen Fussballvereins hat angekündigt, dass der Verein seine eigene Sammlung von nicht fungiblen Token (NFT) sowie ein eigenes Metaversum herausbringen wird. Daneben geht es sicherlich auch darum, vom aktuellen Boom-Thema zu profitieren und neue Einnahmequellen zu erschliessen.

Sponsoring-Angebote mehrerer Krypto-Marken abgelehnt

Obwohl der Verein kürzlich nicht mit Krypto-Unternehmen in Verbindung gebracht werden wollte, möchte Barça nun dennoch ein eigenes Metaverse entwickeln.

Hintergrund: Kürzlich lehnte der Verein höhere Gebote von Krypto-Sponsoren ab und entschied sich für ein niedrigeres Angebot vom Audio-Streaming-Dienst Spotify, der nun als offizieller Trikot- und Stadionsponsor fungieren wird.

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Doch der Club hatte tatsächlich eigene Gründe, sich von den Krypto-Plattformen distanzieren zu wollen. Im November musste FC Barcelona einen NFT-Deal mit Ownix kurz nach der Ankündigung stornieren, da Krypto-Betrugsvorwürfe gegen einen Berater der Plattform erhoben wurden, der als Mitglied bei der Organisation des Deals mitgewirkt hatte.

Bei der Erörterung des abgelehnten Krypto-Sponsorings kommentierte der Vorstand des Clubs: „Es ist ein spekulativer, riskanter, sehr variabler und unethischer Sektor.“

Anscheinend dauerte es aber nicht lange, bis sich der Vorstand erneut dem Krypto-Sektor zuwandte und neue Chancen darin sah.

Was verbirgt sich hinter dem neuen Krypto-Vorhaben des Clubs?

Der eigentliche Grund und die Motivation von FC Barcelona, eine eigene Kryptowährung einzuführen, besteht darin, gegenüber anderen Clubs mit milliardenschweren Eigentümern finanziell wettbewerbsfähiger zu werden. Der Verein hat es wegen der hohen Verschuldung seit einigen Saisons nämlich mit finanziellen Problemen zu kämpfen.

Laut neuen LaLiga-Regelungen müssen die Vereine die Transfergebühren und Gehälter der Spieler finanzieren, ohne sich dabei zu sehr zu verschulden. Infolgedessen musste Barça im vergangenen Sommer seinen legendären Spieler Messi gehen lassen. Laporta erklärte, dass hinter dem FC Barcelona keine grossen Konzerne oder Aktionäre stehen, weshalb der Club gezwungen sei, einfallsreich und innovativ zu handeln, um der Sportindustrie einen Schritt voraus zu sein.

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Der Präsident war jedoch vorsichtig, Details vorab bekannt zu geben. Daher wird es interessant sein zu sehen, ob Laporta tatsächlich von einer reinen Kryptowährung spricht oder eher von einem sogenannten Security-Token. Der Unterschied besteht darin, dass ein Security Token eine Art Aktie mit tatsächlichen Eigentumsanteilen am Club ist. Im Gegensatz dazu bieten Fan-Token kein Eigentum am Verein.

Blockchain-Technologie als Wachstumschance

Laporta enthüllte aber, dass der Club die Blockchain-Technologie im Allgemeinen als ein Schlüsselinstrument sehe, um Wachstumschancen zu schaffen und Nachhaltigkeit voranzutreiben. Daher soll der FC Barcelona als der erste grosse Sportverein seinen eigenen dedizierten Krypto-Token herausgeben.

Der Verein hat bereits Barca Studios für die Produktion seiner eigenen Inhalte und den Barca Innovation Hub für neue Technologien eingerichtet. Darüber hinaus beabsichtigt FC Barcelona, alle Arten von Esports- und Unterhaltungsgeschäftszweigen zu diversifizieren und zu integrieren, um neue Wachstumschancen zu generieren, so Laporta.

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Der FC Barcelona, ​​eine Institution mit über 120-jähriger Geschichte und im Besitz seiner 300 Millionen Mitglieder, ist aktuell dabei, sein Camp Nou-Stadion umzubauen. Der Club hat auch entsprechende Virtual- und Augmented-Reality-Technologie (VR/AR) vorbereitet, um seine Fans bei einem Rundgang durch das Camp Nou-Stadion zu verwöhnen.

Laporta fügte hinzu: „Unser Ziel ist es, Titel zu gewinnen und unsere Fans glücklich zu machen, aber wir müssen auch von den Möglichkeiten in der Sportbranche profitieren. Es ist eine Frage des Überlebens.“

Was passiert mit dem Socios-Fan-Token?

Noch vor Laportas Amtszeit hatte FC Barcelona eine Partnerschaft mit der Fan-Token-Plattform Socios unterzeichnet, die immer noch läuft. Die Token der Socios-Plattform sind gegen mit dem Club verbundene Prämien eintauschbar und können ähnlich wie Wertpapiere gehandelt werden.

Nachdem Barcelona nun seine eigene Kryptowährung einführt, ist unklar, was mit den Token von Socios passieren wird. Der Preis des Tokens ist seit seinem Höchststand im März letzten Jahres bereits um 85 % gefallen. Zwar besteht die Möglichkeit, dass der Socios-Deal noch weiterhin parallel läuft, doch in diesem Fall könnte die Einführung eines weiteren Fan-Tokens verwirrend sein.

Binance Coin (BNB) im Aufschwung: Partnerschaft mit dem FC Porto

In Bezug auf das Metaverse kündigte Socios neulich eine Partnerschaft mit The Sandbox an, in der es um Multisport-Fanzonen geht, was der Barcelonas Vision für das Metaverse entsprechen könnte.

In der Zwischenzeit hat LaLiga, zu der auch der FC Barcelona gehört, einen NFT-Deal mit der Fantasy-Football-Plattform Sorare abgeschlossen. Darüber hinaus kämpfen aktuell vier NFT-Plattformen um die Fussballrechte der Premier League, in einem Deal im Wert von bis zu 590 Millionen US-Dollar. Die interessantesten Geschehnisse in diesem Bereich werden demnach erst noch folgen.

 

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