FTX-Hack: Coins im Wert von 600 Millionen US-Dollar betroffen

FTX Symbolbild

Die insolvente Krypto-Börse FTX berichtet über unbefugte Zugriffe. Der FTX-Hack soll verantwortlich für den Verlust von Kryptowährungen im Wert von 600 Millionen US-Dollar sein. Kunden sollen von der weiteren Nutzung der Dienste absehen.

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FTX-Hack: Börse meldet unbefugte Zugriffe

Nachdem die vormals zweigrösste Krypto-Börse FTX über die vergangen Tage bereits in die Insolvenz rutschte, verliert sie nun weitere Gelder. Analysten sprechen derzeit von Gesamtverlusten in Höhe von 600 Millionen US-Dollar.

Schuld daran sei ein Angreifer, der unbefugten Zugriff auf die Wallets des Unternehmens erlangt habe. Betroffen sind mehrere Vertreter der FTX Group: Neben dem internationalen Zweig FTX auch FTX.US.

Die Meldung über den FTX-Hack verbreitet das Unternehmen selbst in seinem offiziellen Telegram-Kanal. Dort warnt ein Administrator namens Rey explizit vor der Verwendung sämtlicher FTX-Dienste. Tun Nutzer dies doch, drohe der Verlust sensibler Daten.

FTX ist gehackt worden. FTX-Anwendungen sind Malware. Löscht sie. (…) Geht nicht auf die FTX-Website, da dort Trojaner heruntergeladen werden könnten.

Gibt er bekannt. FTX-Justiziar Ryne Miller bestätigt diese Aussage. Wenige Stunden später äussert Miller aber auch, dass FTX seine Kryptowährungen derzeit von Hot Wallets an Cold Wallets überträgt. Zwar vermuten einige Nutzer Zusammenhänge, diese sind aber nicht naheliegend.

Hauptsächlich Ethereum, BNB und Solana durch FTX-Hack betroffen

Der Unbefugte erlangt Zugriff auf verschiedene Coins und Tokens der Blockchains Ethereum, BNB und Solana. SlowMist stell jüngst eine Tabelle der entwendeten Token zusammen und listet die verantwortlichen Zieladressen. Zur Beute gehören ausserdem 3871,69 Bitcoin im Wert von rund 65 Millionen US-Dollar.

ftx hack gestohlene Kryptos
Einige der beim FTX-Hack entwendeten Kryptos in entsprechender Anzahl und den mutmasslichen Zieladressen des sogenannten Hackers.

Daraus geht hervor, dass hauptsächlich die Smart Contract Plattformen Ethereum, BNB und Solana vom Hack betroffen sind. Auch USDT auf Avalanche sind betroffen, die vom Herausgeber Tether jedoch mittlerweile eingefroren wurden – genau wie die betroffenen USDT auf Solana.. Die Gelder stammen sowohl von FTX als auch von FTX.US.

Um seine Spuren zu verwischen, nutzte der Verantwortliche verschiedene dezentrale Krypto-Börsen wie 1inch, Curve Finance oder PancakeSwap. Ausserdem verbrachte er einen Teil des Geldes auf Polygon.

Kraken identifiziert FTX-Hacker: Wer ist es?

Der mutmassliche Hacker soll auch die Krypto-Börse Kraken verwendet haben, um Kryptowährungen in Fiatgeld zu tauschen. Das jedenfalls behaupten Sicherheitsexperten des Unternehmens IT-Prüfungsunternehmens Hacken.

Tatsächlich bestätigt der Sicherheitschef von Kraken diese These. Auf Twitter gibt er bekannt:

Wir kennen die Identität dieses Nutzers.

Demnach nutzte jener wahrscheinlich ein durch KYC identifiziertes Konto. Fraglich ist allerdings, ob der Hacker in einem solchen Fall seine eigene Identität nutzen würde. Ob es sich also um die Personalien des Täters handelt, bleibt erst einmal weiter offen.

Inzwischen erhärten sich die Gerüchte, dass es sich bei dem Hacker um einen aktiven oder ehemaligen Mitarbeiter von FTX handelt. In diesem Fall kam es zu keinem Hack. Der verantwortliche erlangte dann nach gewohntem Muster Zugriff auf die Wallets der Krypto-Börse.

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