Mit Haveno startet heute ein Atomic Swap ins Testnet. Vertreter dieser Art sind bisher überaus selten und zielen darauf ab, weitere Schwächen der Kryptobranche zu beheben. Auf Mittelsmänner möchte man verzichten.

So helfen Multisig-Adressen

Die Idee, leicht kontrollierbare Instanzen wie zentralisierte Krypto-Börsen zu ersetzen, ist nicht neu. Bislang wendeten sich Krypto-Nutzer vor allem dezentralisierten Börsen und P2P-Börsen zu.

Beide haben ihre Vor- und Nachteile. Bisq erschuf eine P2P-Börse mit einem hohen Level der Dezentralisierung. Dennoch müssen Nutzer nicht auf den Schutz eines Treuhänders verzichten. Möglich ist dieses System durch Multisignatur-Adressen. Auch auf dem ehemaligen Darknet-Marktplatz Whitehouse Market bewies die Idee ihre Effektivität.

Bisq ist jedoch noch längst kein perfekter Marktplatz. Die auserkorene Handelswährung ist mit dem Bitcoin zwar die populärste, zugleich aber auch eine sehr langsame und teure Kryptowährung.

Ausserdem sorgen sich Nutzer wegen der transparenten BTC-Blockchain um ihre Privatsphäre, obwohl Bisq seine Nutzer über das Tor-Netzwerk verbindet. Am 8. April 2021 riefen zwei Entwickler einen Bisq-Fork namens Haveno ins Leben. Dieser soll auch die letzten Wünsche der Nutzer erfüllen.

Das soll der Bisq-Fork einmal können

Haveno verwendet als Handelswährung Monero statt Bitcoin. Neben gesteigerter Anonymität kommen dadurch deutlich geringere Gebühren und schnellere Transaktionen zum Tragen.

Im Gegensatz zu Bisq will Haveno teilweise sogar als echter Atomic Swap auftreten. Der Tausch zwischen XMR und BTC wäre dann in Windeseile realisierbar und benötigt keinen Mittelsmann mehr. Alles basiert auf Programmcode, der eine Automatisierung ermöglicht.

Bisher ist das Angebot an Atomic Swaps sehr gering. Im Mai 2021 startete mit dem Comit Network der erste Atomic Swap zwischen Monero und Bitcoin. Obwohl das Prinzip seit 2013 bekannt ist, blieb es bislang immer eine Randerscheinung.

Nur wenige Monate nach der Veröffentlichung erfolgte die Einstellung der Entwicklung. Diese Lücke versucht Haveno schon bald zu schliessen. Der Handel zwischen Monero und weiteren Währungen im klassischen P2P-Prinzip soll zusätzlich möglich sein.

Kunden können so beispielsweise Krypto mit Banküberweisungen oder auch Geschenkkarten erwerben, ohne sich dafür identifizieren zu müssen.

Haveno startet ins Testnet

Wie die Entwickler des unabhängigen Projekts heute melden, startet Haveno endlich ins Testnet. Von einer Finalisierung scheint man jedoch noch weit entfernt. Wirklich nutzerfreundlich ist der Gebrauch der Testphase bisher nicht.

Wir freuen uns, mitteilen zu können, dass es nun möglich ist, Haveno zu starten und XMR/Krypto und XMR/Fiat Trades mit anderen Nutzern im Netzwerk zu testen.

Erklärt Haveno. Bis zur Vollversion gebe es jedoch noch sehr viel zu tun, so heisst es. Währenddessen schläft die Konkurrenz (zumindest im Krypto/Krypto-Handel) nicht. THORChain verfügt bereits über eine brauchbare grafische Benutzeroberfläche.

An der Integration von Monero arbeitet man. Bisher fehlt der Privacy Coin dort. THORChain ist eine Cross-Chain-Bridge und verfolgt daher ein ähnliches Ziel wie Atomic Swaps. Aufgrund von Schwierigkeiten bei der kryptografischen Umsetzung, halten THORChain-Entwickler Atomic Swaps für unterlegen gegenüber Bridges.

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