Die in China gegründete Krypto-Börse Huobi entfernt Privacy Coins vom Marktplatz, nachdem südkoreanische Behörden das Einschreiten durch das Unternehmen gefordert haben.

Huobi: Delisting von Privacy Coins erfolgt

Bald seit einem Jahrzehnt gehört Huobi zu den grossen Namen der Kryptobranche. Die 2013 in China gegründete Krypto-Börse verlagerte einen Grossteil seines Geschäftsbetriebs nach dem umfänglichen Krypto-Verbot in China seit Sommer 2021 nach Südkorea.

Im November 2020 erklärte Südkorea Privacy Coins für verboten. Seit dem 21. März 2021 ist ein diesbezügliches Gesetz in Kraft. Da Huobi eine Vielzahl von Angestellten in Südkorea unterhält, vermutet der südkoreanische Staat wohl eine Zuständigkeit, obwohl der Hauptsitz des Unternehmens offiziell auf den Seychellen liegt.

Laut Informationen eines Reddit-Nutzers kommt es jedenfalls deshalb zu einer neuen Massnahme, durch die Huobi gleich sieben Privacy Coins auf einmal von seinem Marktplatz entfernt.

Bislang konnten südkoreanische und australische Nutzer nicht mit vertraulichen Kryptowährungen auf Huobi handeln. Fortan betrifft diese Einschränkungen sämtliche Nutzer weltweit.

Welche Kryptowährungen entfernt Huobi?

In Übereinstimmung mit den neuesten Finanzvorschriften und mit Artikel 17(16) der globalen Huobi Token-Regeln, hat Huobi Global den Handelsservice für die folgenden Privacy-Token eingestellt: DASH, FIRO, DCR, XMR, XVG, ZEC, und ZEN.

Schreibt das Unternehmen heute in einer Erklärung. Hinter den fünf letzten Tickern verbergen sich die Kryptowährungen Decred, Monero, Verge, Zcash und Horizen, die alle hohen Wert auf vertrauliche Transaktionen auf Protokollebene legen.

Der Handel mit diesen digitalen Anlagen ist bereits seit dem 6. September unterbrochen. Ab dem 19. September um 8.00 Uhr koordinierter Weltzeit werden die Coins dann gänzlich vom Handelsplatz verschwinden. Nutzer, die jetzt noch Gelder in den genannten Währungen auf Huobi besitzen, sollten daher eine baldige Auszahlung vornehmen.

Litecoin bleibt auf Huobi erhältlich

Im Februar führte Litecoin ein Upgrade durch, das Nutzern dank des Mimblewimble Protokolls die Chance gibt, vertrauliche Transaktionen auf der sonst transparenten Blockchain durchzuführen.

Südkoreas Behörden reagierten möglicherweise auf diese Veränderung. Bekannt ist jedenfalls, dass Litecoin seit Juni von jeglichen südkoreanischen Krypto-Börsen verschwand. Erstaunlicherweise bleibt LTC auf Huobi jedoch weiterhin erhältlich.

Können Südkoreaner noch Privacy Coins kaufen?

Südkoreaner oder andere Personen, die der südkoreanischen Gesetzgebung unterliegen, können auf zentralisierten Krypto-Börsen keine Privacy Coins mehr erwerben. Nutzern aus anderen Ländern, die für deren Handel bislang Huobi nutzten, haben einen einfachen Ausweg.

Sie können einfach zu einer neuen Plattform wechseln. Südkoreaner müssen hingegen Umwege gehen. Um die verbotenen Coins weiterhin zu erwerben, bieten sich beispielsweise P2P-Börsen wie Agoradesk an.

Ausserdem haben sie die Option, eine legale Kryptowährung auf einer zentralisierten Krypto-Börse mit Fiatgeld zu erwerben und anschliessend einen reinen Krypto-Tausch auf einer weiteren Börse oder auf einem Swapper durchzuführen. So ist eine Umgehung des staatlichen Verbots denkbar.

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