Krypto-Börse Kraken verstösst gegen Sanktionen, welche das US-Finanzministerium gegen den Iran verhängt hatte. Infolgedessen fordern US-Behörden nun eine Strafzahlung in Höhe von 362.000 US-Dollar.

Kraken verstösst gegen US-Sanktionen gegen den Iran

Das US-Finanzministerium verhängt eine Strafe in Höhe von 326.158 US-Dollar gegen die Krypto-Börse Kraken mit Sitz im kalifornischen San Francisco. Das geht aus einem Dokument der US-Behörde hervor.

Grund für die Strafe sind Verstösse gegen Sanktionen, welche die OFAC als Zweig des Finanzministeriums gegen den Iran verhängt hatte. Die ältesten US-Sanktionen gegen den Iran gehen auf die 1990er Jahre zurück. Seit 2011 kamen weitere Massnahmen hinzu.

Kraken hatte die geforderten Sanktionen nicht rechtzeitig umgesetzt. Iranische Nutzer konnten den Marktplatz demnach nutzen, obwohl sie sich über eine iranische IP-Adresse mit den Servern des Dienstes in Verbindung setzten.

Laut eigener Aussage der OFAC fällt die Strafe verhältnismässig gering aus, da Kraken die betroffenen Fälle zur Selbstanzeige brachte. Das Finanzministerium glaubt ausserdem an ein Versehen.

Um Geschäfte mit sanktionierten Nutzern zu vermeiden, prüfte Kraken die IP-Adrresse des Nutzers zum Zeitpunkt seiner Registrierung. Ausserdem habe man eine Überprüfung der Person vorgenommen.

Aus dem Dokument gehen weitere Details zu dieser persönlichen Prüfung nicht hervor. Zumindest ein Teil der illegalen Transaktionen fand statt, als KYC im Krypto-Sektor noch nicht existierte.

Vom 14. Oktober 2015 bis zum 29. Juni 2019 habe Kraken 826 illegale Transaktionen abgewickelt. Die verantwortlichen Nutzer hätten sich zum Zeitpunkt im Iran aufgehalten, heisst es. Deshalb war ihnen der Gebrauch von Kraken eigentlich untersagt.

Das Volumen der Transaktionen liegt bei insgesamt 1,7 Millionen US-Dollar. Erst nach dem genannten Zeitraum habe Kraken einen automatischen IP-Block eingeführt.

Kraken investiert 100.000 US-Dollar in Analyse-Software

Um die Einhaltung von Sanktionen in Zukunft klarzustellen, einigen sich die Behörden und Kraken zudem auf eine Investition in Höhe von 100.000 US-Dollar. Dieses Geld fliesst in Analyse-Software, welche die Sanktionen automatisiert durchsetzen soll.

Der Iran selbst setzt verstärkt auf Kryptowährungen, um Sanktionen zu umgehen. Der Bitcoin dient inzwischen sogar im Aussenhandel. Im Inland sind Kryptowährungen jedoch mit Verboten belegt.

Trotz eines Hauptsitzes in den USA gilt Kraken in der Szene als tendenziell freiheitlich gesinnte Krypto-Börse. Ihr Gründer Jesse Powell vertritt immer wieder freiheitliche Positionen.

Schon gewusst? Während politischer Unruhen belegt der Iran den Messengerdienst Session mit einem Geoblock. Es handelt sich um ein Krypto-Projekt.

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