Am 09. Juni 2021 hat Präsident Nayib Bukele das „Ley Bitcoin“ durch das Parlament von El Salvador gebracht. Ein Gesetz, welches El Salvador am 07. September 2021 zum ersten Land auf der Welt macht, welches Bitcoin offiziell als Landeswährung einführt und dadurch, zusätzlich zum amerikanischen Dollar, als gesetzliches Zahlungsmittel gilt.

Rückblick: El Salvador setzt auf Bitcoin aus gesetzliches Zahlungsmittel

Nachdem Bitcoin in einer der drei primären Geldfunktionen, der des Wertaufbewahrungsmittels, bereits im Laufe der letzten Jahre weltweit mehr und mehr Anerkennung erhalten hat, wird durch diesen Vorstoss die zweite Funktion – der des Tauschmittels – nach weniger als 13 Jahren seit dem Genesis Block ein grosser Anstoss gegeben.

Diese wohl historisch einmalige Gelegenheit galt es für mich als faszinierter Beobachter und Begleiter von Bitcoin über die Jahre am Schopfe zu packen und als Teil meines Sommerurlaubs einen Abstecher nach El Salvador zu machen.

Die wichtigsten Fragen, die ich während meines Aufenthalts klären wollte, waren

  1. Wie stehen Salvadorianer zu Bitcoin?
  2. Wie verbreitet ist Bitcoin als Zahlungsmittel bereits?
  3. Wie setzen Händler die Akzeptanz von Bitcoin als Zahlungsmittel um?
  4. Wie gehen sie mit der Wertschwankung von Bitcoin um?

Erste Berührungspunkte mit Bitcoin als gesetzliches Zahlungsmittel

Am Flughafen in San Salvador angekommen stand bereits die erste notwendige Transaktion auf dem Plan. Für meine Frau, die aus Mexiko stammt, war eine Einreisegebühr i.H.v. $12 fällig. Am Schalter angekommen fragte ich direkt ob man diese bereits in Bitcoin entrichten kann. Mit einem Lächeln auf den Lippen erklärte mir der Angestellte, dass dies nicht möglich sei und dass er davon noch nichts gehört hätte, dass dies ab dem 07. September möglich sein sollte. Nachdem ich ihm dann einen $20 Dollar Geldschein überreichte, fragte er mich, ob ich denn nicht auch den Betrag passend hätte. Darauf antwortete ich ihm, dass ich das leider nicht hätte und dass dies mit einer Bitcoin Zahlung kein Problem darstellen würde 😊

Mit dem Taxi ging es dann nach El Zonte, einem kleinen Surfer Stranddorf, welches über die letzten zwei Jahre aufgrund des dort ansässigen Bitcoin Beach Projektes weltweit Berühmtheit erlangt hat. Nach einer anonymen Bitcoin Spende haben dort ansässige Salvadorianer zusammen mit einem Bitcoin-begeisterten Surfer aus den USA, Mike Peterson, über mehr als zwei Jahre ein Bitcoin Ökosystem vor Ort aufgebaut in dem über 500 Familien auf täglicher Ebene gelernt haben was Bitcoin ist und wie man es als Wertaufbewahrungsmittel und Zahlungsmittel verwenden kann, welches von einem Grossteil der dort ansässigen Händler akzeptiert wird. Mit der hiesigen „Bitcoin Beach“ App, welche durch das Projekt ins Leben kam, können sich Teilnehmer Bitcoin in Form von Satoshis untereinander austauschen, in dem man entweder einen bekannten Benutzernamen eingibt oder einen QR Code einscannt, wie wir das bereits von anderen Anwendungen kennen. Die Beträge, die man versenden will, können entweder in Satoshi oder in USD angegeben werden, wodurch beim letzteren der Betrag in Satoshi ad-hoc berechnet wird und bei einer Transaktion entsprechend veranschlagt wird. Das Besondere an der App ist, dass es sich um eine Lightning Wallet handelt, d.h. die Transaktionen, die durch die App angestossen werden, werden nicht on-chain bestätigt und müssen deswegen mehr als 10 Minuten warten bis sie finalisiert sind, sondern sie werden instantan, nach ein paar Sekunden auf der Layer-2 Lösung bestätigt, wie wir das von einer kontaktlosen Bezahlung mit der Kreditkarte oder von Pay Apps gewohnt sind. Der grosse Unterschied ist jedoch, dass das Geld welches man auf diese Weise erhält, sofort wieder zur Verfügung steht um es für etwas anderes auszugeben, was im Falle von Kreditkartenzahlungen für Händler nicht immer der Fall ist, da es mehrere Tage dauern kann bis die Beträge unter Berücksichtigung von Gebühren auf dem Bankkonto des Händlers eintreffen. Zudem ist auf der App eine Karte ersichtlich, auf der man ganz einfach sehen kann welche Geschäfte in der Nähe Bitcoin als Zahlungsmittel akzeptieren.

Mit dem Taxifahrer Don Francisco, der eigentlich ein Pfarrer von einer Gemeinde mit mehr als 100‘000 Mitgliedern war, kam ich dann vertieft ins Gespräch kam, um über die Geschichte von El Salvador zu erfahren. Die Einführung des US-Dollars als nationale Währung vor 20 Jahren, die 3-Jahre Zeit, die nötig waren um die eigene Währung, den Colón, dadurch zu ersetzen. Die trotz Einführung des US-Dollars herrschende Inflation über die Zeit und die neue Regierung von Nayib Bukele, welche zum ersten Mal in der Geschichte von El Salvador nicht aus der extremen Linken (FMLN) noch der extremen Rechten (ARENA) entstammt. Wie man versucht hat während der Covid-19 Rezession die kleineren Geschäfte mit einer freien Unterstützung zurück auf die Beine zu bringen und viel Geld investiert um die Gewalt und Verbrechen im Land zu dezimieren.

Faszinierend musste ich feststellen, dass dieses Land, welches durch sehr harte Zeiten des Bürgerkriegs in den 1980er Jahren zusammen mit anderen Staaten in Zentralamerika geprägt ist, am Punkt ist zu versuchen eine ganz neue Richtung einzuschlagen. Mit einem Präsidenten, der es geschafft hat nach weniger als zwei Jahren im Amt in allen drei Organen der Staatsführung mit seiner Partei „Nuevas Ideas“ die Oberhand zu gewinnen. Im Sinne der Demokratie und der Gewaltenteilung zur Verhinderung der Machtkonzentration mag das natürlich nicht das optimale Bild abgeben, doch um wirkliche nachhaltige Änderungen durchgesetzt zu bekommen ist ein solcher Ruck wahrscheinlich unabdinglich. Die Zukunft wird es zeigen.

In der Gemeinde von Don Francisco gibt es landesweit Bekannte in der Opposition, die auf gesunde Weise die Arbeit von Präsident Bukele zu kritisieren. Unter anderem wird zum Beispiel kritisiert, dass die nahen Verwandten von ihm dafür zuständig sind den nationalen Bitcoin Fund zum liquiden Wechsel von US-Dollar zu führen sowie die Einführung von Bitcoin Geldautomaten über das ganze Land verteilt. Beides in der Gesamtheit sehr lukrative Geschäftsfelder.

El Zonte – Der Bitcoin Beach von El Salvador

Im Hotel Palo Verde angekommen ging meine Erkundung weiter. Das Hotel inmitten von El Zonte akzeptiert Bitcoin noch nicht als Zahlungsmittel, jedoch sei dies in der Zukunft geplant. Mit den Hotelangestellten ergaben sich dann sehr interessante Unterhaltungen. Während einige sich mit dem Thema Bitcoin noch überhaupt nicht befasst haben, gab es ein paar, die bereits Erfahrung gesammelt haben. René in seinen jungen 20er Jahren hat für seinen Vater, der ein kleiner Landwirt ist, sein Telefon eingerichtet, damit er die Bitcoin Spende als Händler empfangen konnte und ihm erklärt wie man damit umgeht um Zahlungen zu machen und zu empfangen. René hat das vom Bitcoin Beach Projekt gelernt, wo er mehrere Male in der Woche regelmässig Schulungsveranstaltungen besucht. Neben Bitcoin sind dort ganz normale Themen wie Mathematik, Englischunterricht, Informatik und eben auch Finanzen frei für Salvadorianer zugänglich. Santos, auch in seinen jungen 20ern, verwendet Bitcoin nicht um zu bezahlen, sondern hält es als Spardose vor.

Nach diesen Gesprächen im Hotel wollte ich am nächsten Tag die kleine Ortschaft erkunden um zu erkennen wie stark die Bitcoinisierung fortgeschritten ist und auch einen kleinen Abstecher zum Hauptquartier von Bitcoin Beach, dem „Hope House“ machen. Innerhalb eines Fusswegs von nicht mehr als 30 Minuten hat man das Dorf gut abgelaufen. Bitcoin Schilder und QR-Codes sind an zahlreichen Shops und ein paar Restaurants angebracht um die Akzeptanz zu signalisieren. Selbst konnte ich dann mehrere Male völlig unkompliziert Zahlungen zur Bezahlung von kühlen Getränken oder meinem „Bitcoin Law“ T-Shirt durchführen, entweder durch Scannen des QR Codes oder anhand des Benutzernamens, der von der Bitcoin Beach App erkannt wird. Grössere Restaurants hatten Bitcoin noch nicht als Zahlungsmittel umgesetzt und auf Nachfrage scheinte dies auch noch nicht auf dem Plan zu stehen.

Mein neues T-Shirt (Bitcoin Law, Quelle: Ralph Hofacker)
Mein neues T-Shirt (Bitcoin Law, Quelle: Ralph Hofacker)

Angekommen im „Hope House“, konnte ich ein längeres Gespräch mit Salim Artuega, einem der Mitarbeiter im Bitcoin Beach Projekt, führen. Er gab mir einen guten Überblick über die Entwicklung des Projekts, dem jetzigen Stand und was in der Zukunft noch geplant sei. Über 20 Projekte, die ins Leben gerufen wurden um den 500 Familien in El Zonte und angrenzenden Dörfern das Thema Bitcoin näher zu bringen und weit darüber hinaus Bildungsprogramme anzubieten, sind mit einer grossen Energie im Gange. Darüber hinaus wird in Infrastruktur investiert, gebaut, sodass mehr als 100 Personen dort angestellt sind mit dem Grossteil davon Bauarbeiter. Die grosse Errungenschaft, die man laut Roman Martinez, einer der Hauptgesichter, bereits erreicht hat, ist, dass Leute wieder einen Traum haben können, etwas im Leben zu erreichen. Als bestes Beispiel diente dazu ein 9-jähriger, der laut Salim bereits über $120 in Bitcoin durch seine kleineren Arbeiten für das Projekt über die Zeit verdient hat und nicht daran denkt diese auszugeben.

Alle Mitarbeiter werden wöchentlich bezahlt, entweder in US-Dollar oder in Bitcoin. Interessanterweise haben sich über die Zeit hinweg immer mehr Mitarbeiter dazu entschieden das Gehalt in Bitcoin zu beziehen. Auf meinem Rückweg zum Hotel konnte ich kurz mit einem Bauarbeiter sprechen, der mir bestätigte, dass er sein Gehalt in Bitcoin bezieht.

Auf der anderen Seite sprach ich ebenso kurz mit einem Polizisten, den ich auf dem Weg antraf. Er hatte sich mit dem Thema noch nicht befasst und hat auch noch nichts vernommen, dass es ein Thema für ihn in der Zukunft wäre.

San Salvador – Bitcoin Hauptstadt der Zukunft?

Am nächsten Tag stand ein Ausflug in die Hauptstadt San Salvador auf dem Programm. Neben den hiesigen Sehenswürdigkeiten wollte ich besser die Beweggründe des Präsidenten zur Einführung des Bitcoin Gesetzes kennenlernen. Leider konnte ich nach mehreren vergeblichen Versuchen auf der offiziellen Hotline der Regierung anzurufen nicht herauszufinden ob es zufälligerweise einen Auftritt des Präsidenten in der Öffentlichkeit an dem Tag gibt.

Auf der Fahrt wurde mir von Daniel, unserem jungen Fahrer und Tourguide aus El Zonte erklärt, dass Bukele der erste Präsident sei, der nicht im staatlichen Präsidentensitz im Zentrum der Stadt, sondern in seiner Privatresidenz mit Frau und kleiner Tochter verweilt. Der Weg zur Stadt führte uns zufälligerweise daran vorbei welches man aufgrund der umfassenden Präsenz von bewaffnetem Schutzpersonal leicht feststellen konnte. Über die Beweggründe wird viel spekuliert, zur Bewahrung der Unabhängigkeit seiner Entscheidungen, zur Vermeidung von Ausspionierung und Revolten gegen ihn und seine Partei etc. Laut seinen eigenen Aussagen dient es als Sparmassnahme um die hohen Kosten der Staatsresidenz zu umgehen, auch um während der Coronavirus-Krise ein ganz neues Krankenhaus ins Leben rufen zu können.

In der lebendigen Hauptstadt angekommen ging es zunächst in den Palacio Nacional, welcher heutzutage zum Empfang von Staatsgästen sowie hauptsächlicherweise als Museum zur Geschichte von El Salvador, insbesondere zur Erinnerung an die Bürgerkriegszeiten, dient. Die junge Museumsführerin, die zugleich Studentin war, gab mir auf Nachfrage ob sie sich bereits mit dem Thema Bitcoin befasst hat, bekannt, dass sie sich noch nicht damit vertraut gemacht hat und dass sie sehr besorgt ist, dass viele insbesondere ältere Leute in El Salvador mit dem Thema nicht zurechtkommen würden.
Im weiteren Verlauf des Tages im Restaurant und in einzelnen Shops um Souvenirs zu kaufen, war Bitcoin dann ebenso noch kein Thema.

Bevor es dann zurück nach El Zonte ging machten wir noch einen Abstecher auf den Boquerón, einer der vielen Vulkane in El Salvador. Dabei konnte ich einen kleinen Eindruck davon gewinnen, was der Präsident in Zukunft vorhat, um die geothermale Energie aus den Vulkanen zum Schürfen von Bitcoin zu verwenden. Alleinig die energiereiche Atmosphäre, die der Vulkan ausgestrahlt hat, lässt hoffen, dass diese natürlichen Ressourcen in Zukunft dazu beitragen können, dass das Narrativ zur Energieverschwendung von Bitcoin gemildert werden kann.

Abends zurück im Hotel angekommen erklärte mir dann Daniel, dass er selbst als Zahlungsmittel bereits seit Jahren über seine Lightning „Wallet of Satoshi“ Bitcoin akzeptiert, jedoch sein Chef noch nicht, dem er dann aus seiner privaten Kasse in US-Dollar bezahlt.

Umgang mit der Wertschwankung von Bitcoin

Dem letzten Thema, dem ich mich am letzten Tag vor Abreise widmen mochte war der Umgang von Salvadorianern mit der hohen Wertschwankung von Bitcoin. Wie wir uns einfach vorstellen können, solange sich die Adoption von Bitcoin noch in so einem minimalen Prozentteil der Weltbevölkerung bewegt, untersteht eine digitale Währung, die man 24 Stunden am Tag, 365 Tage im Jahr weltweit auf unzähligen Märkten handeln kann, noch einer erheblichen Wertschwankung.

Eine Pupusa (Tortilla mit eingebackener Füllung und ein Nationalgericht in El Salvador), die 2 bis 3 US-Dollar kostet, kann für den Verkäufer nach Empfang in Bitcoin innerhalb von einer Woche einer 20-30%-igen Wertschwankung unterliegen. Klar ist, so lange sich die Wertentwicklung von Bitcoin positiv verhält gibt es keinen, der sich darüber aufregt. Jedoch in Situationen, wie wir sie z.B. Mitte Mai diesen Jahres erlebt haben, in der Bitcoin innerhalb einer Woche um die 40% Wertverlust erlitten hat, kann das an keinem so einfach vorbeigehen.

Zu diesem Punkt führte ich dann ein längeres Gespräch mit Roman Martínez, einem der OGs des Bitcoin Beach Projekts. Er hat mir klar gemacht, dass sich die Leute in El Zonte und Umgebung über die Jahre mit der Volatilität von Bitcoin sehr vertraut gemacht haben. Sie sehen das Risiko aber auch die Chance darin. Sollte es notwendig sein einen Teil der eingenommenen Bitcoin zu weniger Schwankung zu verleiten, dann gibt es dazu mittlerweile die Strike App als Lösung. Diese von Jack Mallers aus den USA entwickelte App erlaubt es Benutzern einen QR Code zu scannen und einen Betrag festzulegen, der dann mit Hilfe des Lightning Netzwerks auf die Strike App als Dollar geladen wird. Genauso schnell und bequem wie es sich um Zahlungen in Satoshi dreht. Dadurch haben Salvadorianer die Möglichkeit einen Teil ihres Vermögens und Einnahmen in Bitcoin und einen Teil in US-Dollar vorzuhalten, jeder so wie er oder sie es als adäquat für sein persönliches Risikoempfinden hält. Darüber hinaus wird durch diese App der riesige Anwendungsfall von Geldüberweisungen aus der Diaspora, welche gemäss der Weltbank fast ein Fünftel des Bruttoinlandsprodukts von El Salvador ausmachen, abgedeckt.

Schön wenn man seine digitalen Dollar auf einer App hat, jedoch ist bisher in El Salvador Cash der König. Dafür wurde mir erklärt gibt es bereits jetzt neben dem Hope House des Bitcoin Beach Projekts ein paar sogenannte Cash Points, welche erlauben, digitale Dollars auf der Strike App, oder Satoshis auf einer Bitcoin Wallet in Bargeld umzuwechseln. Nach einem Telefonat mit Orlando, einem jungen Mitarbeiter des Strike Teams in El Salvador, verstand ich, dass Jack Mallers einen Deal mit dem Präsidenten zur Erschliessung des gesamten Kommerzmarktes von El Salvador geschlossen hat um das Strike Netzwerk und dazugehörende Cash Points grossflächig auszubauen. Zukünftig sollen Salvadorianer an jeglicher Tankstelle oder grösserem Supermarkt nicht nur die Möglichkeit haben in Bitcoin zu bezahlen, sondern auch digitale Dollar oder Bitcoin in Fiat Dollar umzuwandeln.

Darüber hinaus gibt es die Möglichkeit Bitcoin gegen US-Dollar an sogenannten „Bitcoin ATMs“ zu kaufen oder verkaufen. In El Zonte und El Tunco gibt es bereits solche ATMs, die aber leider nicht immer funktionieren, je nach Verwendung einer Bitcoin oder Lightning Wallet im Schnitt 10 bis 20 Minuten benötigen um US-Dollar auszugeben und mit erheblichen Gebühren verbunden sind. Im folgenden Video dazu ein Beispiel:

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Dies ist natürlich immer noch besser als die hiesigen Anbieter von internationalen Geldüberweisungen wie Moneygram oder Western Union zu verwenden, welche neben hohen Gebühren auch noch erheblich Zeit in Anspruch nehmen von Sender und Empfänger um Geld effektiv zu versenden, jedoch definitiv nicht optimal.

In Zukunft ist der Plan seitens Bukele das ganze Land mit Bitcoin ATMs auszustatten (dazu habe ich mehrere Versionen mit unterschiedlichen Unternehmen gehört, die aus den USA von einem von Bukeles Brüdern dafür beauftragt wurden). Hoffentlich wären das dann direkt ATMs basierend auf dem Lightning Netzwerk, damit es nicht so lange dauert bis die Salvadorianer an ihre Dollar kommen.

Fazit zu meinen Ferien in El Salvador

Insgesamt stellte ich fest, dass die Gemeinschaft im Surferdorf El Zonte aufgrund des Bitcoin Beach Projekts bereits sehr viel Umgang und Erkenntnisse mit Bitcoin als Wertaufbewahrungs- und Zahlungsmittel gesammelt hat. Im Rest des Landes scheint dies noch überhaupt nicht der Fall zu sein. Die staatliche geförderte Chivo Wallet, die jedem Salvadorianer $30 in Bitcoin nach Eingabe seiner DUI (Documento Único de Identidad) in der App verspricht, hat die Absicht seitens Bukele die Akzeptanz stark voranbringen. Ob dies gelingt ist und wie lange es dauert im Vergleich zur Abschaffung des Colón als Nationalwährung bleibt eine Frage der Zukunft.

Details zum Bitcoin-Förderprogramm der Regierung in El Salvador

70% der Salvadorianer haben kein Bankkonto mit e-banking, Debit- oder Kreditkarte, und mit Einführung von Bitcoin und damit einhergehenden digitalen Zahlungen wird eine grosse Veränderung in der Gesellschaft hervorgerufen. Menschen haben ganz allgemein Angst vor solchen Veränderungen, und speziell für den älteren Teil der Bevölkerung wird dies eine grosse Herausforderung darstellen. Es gilt für jeden Salvadorianer, der sich mit dem Thema auskennt, seine Mitbürger zu unterrichten. Klar ist, was bereits jetzt erreicht wurde ist meines Erachtens signifikant, und ich werde sicherlich nicht der letzte Interessierte sein, der aufgrund des Bitcoin Gesetzes seinen Weg nach El Salvador macht.
Was ich etwas schade finde ist, dass gemäss der Bitcoin Beach Mitarbeiter bisher kein Kontakt zum Präsidenten besteht, um die Erkenntnisse, die über die letzten Jahre vom Team im Umgang mit dem Thema und mit dem Schulen der Familien gesammelt wurden, in die landesweite Strategie zur Umsetzung von Bitcoin als Zahlungs- aber auch Wertaufbewahrungsmittel aufzunehmen.

Der Punkt, den ich insgesamt am Beeindruckendsten fand, war die Aussage im Gespräch mit Roman: Bitcoin hat für viel positive Veränderung gesorgt. Jedoch das Wichtigste von allem ist, dass er von seinen Mitbürgern hört, dass sie seit vielen Jahren zum ersten Mal wieder das Gefühl haben träumen zu können. Von einer besseren Zukunft mit Möglichkeiten für sich selbst und ihre Familien, die sie bisher überhaupt nicht hatten. Allein diese Aussage war es für mich wert diese Reise unternommen zu haben.

Meine letzte „gute“ Tat vor Abreise sollte dann nach Ankunft am Flughafen sein, Don Francisco die Bitcoin Beach App auf sein Telefon herunterzuladen, ihm die grundsätzliche Funktionsweise zu erklären, und ihm mein Trinkgeld direkt auf seine neue App via QR Code zu senden.
Ich werde mit ihm Kontakt halten um zu erfahren inwiefern er sich der Sache angenommen hat. 😊

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