Der Bitcoin begründet durch seinen Start 2009 eine komplett neue Industrie, die mit hohen Zielen heranwächst. Doch wie steht es um die Unabhängigkeit der Kryptobranche? Offenbar wird New Finance durch ältere Sparten längst unterminiert.

Alphabet: Grösster öffentlicher Krypto-Investor

Mit Investitionen in Höhe von 1,5 Milliarden US-Dollar in vier Investitionsrunden ist Alphabet der grösste öffentlich gehandelte Krypto-Investor der Erde, so belegen Informationen von Blockdata.

Das Mutterunternehmen der Suchmaschine Google investierte bislang in vier verschiedene Firmen, die im Bereich Krypto aktiv sind. Dazu gehört Dapper Labs. Das bekannte Unternehmen fokussiert den Bereich der NFTs und führt unter anderem die Marke NBA Top Shot.

Ebenso bekannt ist die Risikokapitalgesellschaft Digital Currency Group (DCG), die in sämtliche Bereiche investiert, die mit digitalen Währungen zusammenhängen – wie der Name bereits verrät.

Zu den bekanntesten Investitionen der DGC gehört wiederum der Krypto-Vermögensverwalter Grayscale. Alphabet steckte zudem Gelder in den Softwareentwickler Fireblocks und Voltage als Hersteller von Lösungen für das Lightning Netzwerk.

Blockdata Top 16 öffentlich gehandelte Krypto-Investoren
Die 16 grössten Krypto-Investoren

Banken wollen Verdrängung durch Krypto vorbeugen

Kryptowährungen verfolgen den Ansatz, Banken obsolet zu machen. Bitcoin stellte die Grundlage dafür durch die Einfachheit zur Eigenverwahrung und Zahlungen abseits von Bankennetzwerken bereit.

Durch Ethereum erreichte die Konkurrenz der Banken neue Dimensionen. DeFi gibt Nutzern die Chance, Kredite und Zinsen für angelegte Gelder zu erhalten. Mehrere grosse Banken versuchen einfach, an den neuen digitalen Mitbewerbern zu wachsen.

Grösster Vertreter der traditionellen Finanzwelt ist Vermögensverwalter BlackRock mit Investitionen in Höhe von 1,17 Milliarden US-Dollar in Circle als Herausgeber des USD Coin, die Krypto-Börse FTX und Anchorage Digital als Krypto-Handelsplattform für institutionelle Anleger.

Zu den weiteren Top-Investoren gehören die Banken Morgan Stanley (Figment und Nydig), Goldman Sachs (Certik, Coinmetrics, Elwood, Blockdaemon, Anchorage Digital), die Commonwealth Bank (Palm und Consensys) sowie BNY Mellon (Talos, Coinmetrics, Fireblocks).

Ausserdem ist Citi mit Investitionen in Talos, TRM, Contour Blockdaemon und Amberdata involviert. Die UOB gab Gelder an Kyro, Evrynet, Yield Guild, Assembly, ADDX, Jambo und die Play it Forward DAO.

Wells Fargo erscheint mit Talos und Elliptic ebenfalls auf der Liste. Schlusslicht der Top 16 bildet American Express. Das US-Finanzinstitut setzt auf TRM und Abra.

Unter den 16 grössten öffentlich gehandelten Krypto-Investoren betätigen sich somit ganze 50 Prozent als Banken.

Talos: Bei Institutionen besonders beliebt

Sieht man die Liste der Unternehmen an, in welche die Geldgeber Hoffnung setzen, erscheint ein Name übermässig oft: Talos.

Dabei handelt es sich um eines der weniger spektakulären Investments, denn Talos ist eine Krypto-Handelsplattform für institutionelle Anleger. Gleich vier der Top 16 investieren aktiv in die Börse.

NFTs unter den begehrtesten Produkten

19 der unterstützten Unternehmen bieten Produkte rund um NFTs an. Damit ist die NFT-Nische der eindeutige Gewinner. Weitere zwölf Firmen dienen als Marktplätze für Kryptowährungen. Einige hiervon bieten auch den Handel mit NFTs an.

Zusätzlich sind elf Unternehmen in der Gaming-Branche aktiv. Diese Kategorie überschneidet sich deutlich mit den Anbietern für NFT-Produkte. Grund dafür ist die Systematik von Play to Earn.

Zu den bedeutendsten Finanzspritzen gehört Microsofts Investition in ConsenSys. Der Softwarehersteller ist vor allem für seine Web Wallet MetaMask bekannt. Ganze 450 Millionen US-Dollar setzte Microsoft und den Aufsteiger.

Besonders aktiv ist derzeit der Technologiehersteller Samsung, der bereits in 13 Unternehmen der Kryptobranche investierte.

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