Bitcoin-Entwickler und Krypto-Veteran Luke Dashjr wird Opfer eines Hacks, durch den er mindestens 3,6 Millionen US-Dollar in Form von BTC verliert. Die genauen Hintergründe zur Tat bleiben unterdessen unklar.

Bitcoin-Entwickler wird Opfer eines Hacks

Luke Dashjr lernte Bitcoin erstmals im Jahr 2011 kennen. Kurze Zeit später entschied sich der Programmierer, selbst an der Entwicklung der ersten Kryptowährung teilzunehmen. Besonders bekannt ist er für die Entdeckung ausserplanmässigen Hard Forks in 2013. Unterschiede der Bitcoin-Versionen 0.7 und 0.8 führten aus Versehen zu einer Spaltung des Netzwerks.

Dashjr und weitere Programmierer konnten das Bitcoin-Netzwerk vor einem Zusammenbruch bewahren. Bekannt ist Dashjr zudem für seine Unterstützung der Implementierung von Segwit, die innerhalb der Bitcoin-Gemeinde für grosse Debatten sorgte.

Nun macht der Entwickler erneut Schlagzeilen. Diesmal handelt es sich jedoch um ein auffällig negatives Ereignis. Wie Dashjr selbst bemerkte und auf Twitter teilte, konnte ein Unbekannter rund 217 Bitcoin zur Jahreswende von seiner Wallet entwenden. Die Coins haben einen Gegenwert von rund 3,6 Millionen US-Dollar.

Wie konnte Bitcoin-Entwickler Luke Dashjr seine Bitcoin verlieren?

Fraglich bleibt, wie Dashjr seine Bitcoin verlieren konnte. Er selbst glaubt, sein PGP-Schlüssel könnte dechiffriert worden sein. Demnach hinterlegte er seine Private Keys auf einem Server und verschlüsselte diese mit PGP. Der unbekannte Angreifer entschlüsselte diese möglicherweise und erlangte so Zugriff auf die digitalen Anlagen.

Tatsächlich bemerkte Dashjr schon im November einen ungewollten Zugriff auf seinen Server. Damals erklärt er:

Die Anwesenheit neuer Malware/Backdoors auf dem System ist bestätigt. Es gibt noch keine Beweise dafür, dass es für irgendetwas verwendet wurde, aber lasst Vorsicht walten.

Möglicherweise erlangte der Hacker auf diese Weise Zugriff auf sensible Daten, die Dashjr auf dem Server verschlüsselt hinterlegte. Yearn Finance-Entwickler Banteg vermutet hingegen einen Supply Chain Angriff. Demnach hätte ein Angreifer eine gebräuchliche Software wie eine Wallet infiziert. Diese hätte Dashjr dann arglos mit sensiblen Daten nutzen müssen.

Auf die Frage hin, wie Dashjr sich die Entwendung seiner Bitcoin erklärt, antwortet dieser nur mit “keine Ahnung.” Einige Personen vermuten: Es könnte sich um einen Angreifer handeln, der einen Glückstreffer erzielte. Möglich ist das beispielsweise durch Vorgänge wie Private Key Mining.

Ein privater Schlüssel ist bloss eine Abfolge numerischer und alphabetischer Zeichen. Durch das sogenannte Private Key Mining bringen Personen Rechenleistung auf, um private Schlüssel zu finden, die ihnen Zugriff auf Kryptowährungen bieten.

Die Webseite Keys.lol macht dieses Prinzip über einen einfachen Browser für die Bitcoin- und Ethereum-Blockchain zugänglich. Die unterschiedlichsten Kombinationen werden dabei von dem System ausgespuckt. Um einen wirklichen Fund zu landen, benötigt man allerdings viel Glück. Transparente Blockchains sind für Angriffe dieser Art besonders empfindlich, da eine rasche Synchronisierung der Blockchain eine enorme Auswahl an Private Keys ermöglicht.

Dashjr versuchte verzweifelt, das FBI und das Internet Crime Complaint Center zu erreichen, konnte aber keinen Kontakt aufbauen. Einige bekannte Personen der Krypto-Szene bieten bereits ihre Unterstützung an. Dazu gehört etwa Binance-Gründer CZ, der die Adresse des Angreifers bereits einer schwarzen Liste hinzufügte.

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