BTC ist klimaschädlich, die Blockchain schlecht für die Umwelt? Falsch, sagen, US-amerikanische Forscher. Sie kommen zu dem Ergebnis, dass die Kritik vieler Umweltschützer am Bitcoin nicht gerechtfertigt ist. Die Kryptowährung könne akute Probleme der Energiebranche sogar lösen. So sei sie für die Entstehung von Kraftwerken, die auf erneuerbare Energien setzen, sogar förderlich.

BTC klimaschädlich? Darum ist Bitcoin erneuerbaren Energien förderlich

Bitcoin ist erneuerbaren Energien förderlich, wie eine Studie des Wissenschaftsmagazins American Chemical Society (ACS) berichtet. Massnahmen, die im Sinne des Klimaschutzes getroffen werden, könnten durch die älteste Kryptowährung unterstützt werden, so heisst es in dem Bericht.

Die ACS widerspricht somit konkret Kritikern, die Bitcoin immer wieder als “klimaschädlich” betiteln und dem Netzwerk Energieverschwendung vorwerfen. Um die Blockchain zu betreiben, ist viel Strom notwendig – Statista rechnet mit rund 700 kWh pro Transaktion. Im Vergleich dazu soll das Zahlungsnetzwerk von VISA 149 kWh pro 100.000 Transaktionen benötigen.

Sogar die Vereinten Nationen warnen deshalb vor Schäden, die Bitcoin angeblich in der Natur anrichten könnte. Zum Vorwurf gehört auch die Behauptung, das Bitcoin-Netzwerk verwende vorrangig fossile Brennstoffe. Studien mehrerer Organisationen wollen jedoch das Gegenteil behaupten. Demnach verwendet das Bitcoin-Netzwerk spätestens seit 2023 mehrheitlich erneuerbare Quellen.

Die ACS kommt in ihrer Studie zu einem eindeutigen Ergebnis: Durch Bitcoin lässt sich die Profitabilität erneuerbarer Stromquellen deutlich steigern. Somit nimmt auch ihre Attraktivität zu und führt zu einer wachsenden Anzahl an Kraftwerken.

In den USA liefern laut ACS besonders Solaranlagen positive Ergebnisse. 64 Prozent der Kraftwerke sind profitabel – eben auch dank des Bitcoin. Da Strom aus erneuerbaren Quellen nur unregelmässig gewonnen wird, schwanken die Ergebnisse auch innerhalb einer Anlage.

Je nach aktueller Mining-Schwierigkeit und der Beständigkeit der Stromproduktion ist ein Kraftwerk mal mehr, mal weniger profitabel.

Forscher schlagen Verwendung von Bitcoin vor

Laut der Forscher Apoorv Lal, Jesse Zhu und Fengqi You, die für den Bericht verantwortlich sind, wäre es sinnvoll, das Bitcoin-Netzwerk weiter zu unterstützen, um die Entstehung neuer Kraftwerke zu fördern, die auf erneuerbare Quellen setzen.

“Die Welt sieht sich derzeit mit einem grossen Problem konfrontiert, nämlich den hohen Emissionen aus fossilen Energieträgern, die zum anhaltenden Problem des Klimawandels beitragen”, erklären die Forscher in ihrem Bericht.

Eine weitere Unterstützung des Bitcoin könne diesen Trend allerdings umkehren. Um sich aktiv am Klimaschutz zu beteiligen, müsse man erneuerbare Energien populärer machen, doch das sei nicht immer so einfach.

“Die Umstellung auf erneuerbare Energien stösst auf Hindernisse wie hohe Kosten und wirtschaftliche Unsicherheit” – Probleme, die Bitcoin mildern könnte.

Das von der ACS vorgeschlagene Prinzip ist simpel: Das Bitcoin-Mining soll nur mit überflüssigem Strom stattfinden. Der restliche Strom fliesst demnach ins Stromnetz und kann von Nutzern an anderer Stelle verwendet werden. Die Kraftwerke bestehen also nicht ausschliesslich, um Bitcoin zu schürfen.

In den USA fällt der ACS besonders Texas als positives Beispiel auf. Der Bundesstaat verfügt über grosse, weite Flächen, auf denen Strom effizient auf erneuerbare Weise erzeugt werden kann.

Lal, Zhu und You schlagen sogar vor, Bitcoin-Miner durch staatliche Zuwendungen zu fördern, die Strom durch ihre eigenen Kraftwerke auf erneuerbare Weise produzieren.

“Wir empfehlen Massnahmen, die Betriebe dazu ermutigen, einen Teil ihrer Gewinne in die Entwicklung der Infrastruktur zurückzugeben. Dies würde dazu beitragen, einen sich selbst erhaltenden Kreislauf für den Ausbau erneuerbarer Energien zu schaffen”, erklärte Lal gegenüber der Universität Cornell.

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