Krypto-Lender BlockFi meldet Insolvenz an, nachdem die Krypto-Börse FTX crasht. Schon vor zwei Wochen gab man bekannt, einen Insolvenzantrag einreichen zu wollen. Nun ist es soweit. Damit gehen dem New Yorker Unternehmen dieses Jahr bereits zum zweiten Mal die Finanzmittel aus.

BlockFi meldet Insolvenz an

Im Sommer äussern sich erstmals schwerwiegende Probleme im System des New Yorker Krypto-Lenders BlockFi. Das Unternehmen rutscht in die Illiquidität und findet Hilfe bei der investitionsfreudigen Krypto-Börse FTX.

Damals erklärt FTX-Gründer Sam Bankman-Fried noch: Sein Unternehmen hält mehrere Milliarden US-Dollar für weitere Akquisen bereit. Inzwischen brach die FTX-Gruppe zusammen. Zwar erfolgte eine Übernahme von BlockFi noch nicht, doch ein Abhängigkeitsverhältnis bestand bereits.

So stattete FTX den Krypto-Lender mit ganzen 400 Millionen US-Dollar aus. Für eine etwaige Übernahme wollte FTX 15 bis 240 Millionen US-Dollar investieren. Die Verkettung zwischen den zwei Betrieben ist offenbar so stark, dass BlockFi nicht ohne die Obhut der Krypto-Börse überleben kann.

Das Unternehmen verkündet heute daher, einen Insolvenzantrag gestellt zu haben. Bereits am 11. November stellte der Lender seinen Geschäftsbetrieb ein. Kunden ist es seitdem nicht mehr möglich, Kryptowährungen auszuzahlen.

FTX beschert BlockFi zweite Insolvenz

FTX verwandelte sich für BlockFi innerhalb weniger Monate vom Retter zum Bestatter. Erst lieh man Kapital an den Krypto-Lender, erhielt dann aber umgekehrt wieder Leihgaben des Lenders, die Alameda durch Trades und Insidergeschäfte in Kombination mit FTX mehren sollte.

Eigenen Aussagen zufolge hat BlockFi rund 100.000 Kreditgeber. Mehrere Milliarden US-Dollar an digitalen Anlagen legten sie in die Obhut des Lenders. Nach dem FTX-Crash gerät nun auch dieses Vermögen in Gefahr.

Besonders brisant: Auch die US-amerikanische Börsenaufsichtsbehörde SEC hat bei BlockFi noch etwas gut. Immerhin 30 Millionen US-Dollar Schulden bestehen seitens BlockFi gegenüber der Behörde, wie aus dem Insolvenzantrag hervorgeht.

Am 11. November meldet FTX Insolvenz an. Gründer und bis dahin Geschäftsführer des Unternehmens, Sam Bankman-Fried, tritt in der Folge von seinem Posten zurück. Der Niedergang der Handelsplattform erschüttert auch weitere Unternehmen direkt oder indirekt – etwa Krypto-Lender Genesis Capital.

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