Der insolvente Krypto-Lender Celsius lehnt Verhandlungen zur Übernahme ab. Im Juli stellte das New Yorker Unternehmen einen Insolvenzantrag. Inzwischen haben verschiedene Firmen eine Akquise oder den Ankauf bestimmter Anlagen angeboten.

Celsius lehnt Verhandlungen zur Übernahme ab

Vor dem Zusammenbruch von Celsius im Sommer 2022, handelte es sich bei dem Unternehmen um einen der grössten Krypto-Lender der Branche. Grosse Teile der Leihgaben, die man von hunderttausenden Kunden erhielt, nutzte die Firma selbst, um damit auf die Kurse von Kryptowährungen zu spekulieren.

Nachdem die Kurse während des Bärenmarktes immer weiter sanken, wurde das Celsius Network schliesslich illiquide und der Geschäftsbetrieb kollabierte. Im Juli stellte Celsius dann einen Insolvenzantrag. Seither brachte die Unternehmensführung verschiedene Rettungspläne ein.

In einem der Pläne sprach man von einer Umbenennung zu Kelvin und einer anschliessenden Fortsetzung des Geschäfts. Zuletzt gelangen verschiedene Übernahmepläne an die Öffentlichkeit, die Celsius allesamt ablehnt.

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Binance, Galaxy Digital und Weitere bieten auf Celsius

Zu den Bietern gehört mit Binance auch ein sehr bekannter Name der Industrie. Die Krypto-Börse wollte sämtliche verbleibende Kryptowährungen erwerben, über die Celsius aktuell noch verfügt. Das Angebot lag bei zwölf Millionen US-Dollar. Weitere drei Millionen US-Dollar wollte man bereitstellen, um Kunden von Celsius davon zu überzeugen, zu Binance zu wechseln.

Das Angebote umfasste bestimmte illiquide Anlagen nicht. Gemeint sind unter anderem Celsius’ eigener Token CEL sowie der Token der ebenfalls insolventen Krypto-Börse FTX namens FTT, aber auch zusätzliche Investments, die Celsius ins Mining steckte.

Umfassendere Offerten, etwa von Galaxy Digital, lehnte Celsius ebenso ab. Für einen Preis von 66,8 Millionen US-Dollar hätte Galaxy Digital sämtliche Anlagen von Celsius übernommen.

Laut Celsius lassen all die Angebote keine Wertmaximierung zu. Es handele sich bei den Geboten um Ausverkaufspreise. Celsius sieht daher keinen Grund, diese anzunehmen.

“Zum Nutzen aller Beteiligten, verfolgten die Schuldner aktiv einen zweigleisigen Prozess der Vermarktung aller ihrer Vermögenswerte zum Verkauf und gleichzeitig einen Weg zu einer eigenständigen Reorganisation.”

Heisst es in einer Erklärung seitens Celsius.

Celsius will durch Restrukturierung überleben

Über die vergangenen Monate stellte Celsius bereits mehrfach Pläne einer Restrukturierung vor. Der neueste Plan sieht vor, Celsius in ein öffentlich gehandeltes Unternehmen umzuwandeln. Anteilseigner erhalten Token, durch die man zum Empfang von Dividenden berechtigt ist.

Kunden, denen Celsius noch Geld schuldet, würden der ausstehenden Einlagen entsprechend diese Asset Share Tokens (Vermögensanteilstoken) erhalten. Diese sollen frei handelbar sein.

Als Grundlage dafür will man eine Verwertungsgesellschaft gründen, die entweder eigenständig oder in Kooperation mit einem Partner entsteht. Die Gesellschaft strebt den Erwerb staatlicher Lizenzen zur Verwahrung von Fiat- und Kryptowährungen an.

Schon gewusst? Die berüchtigten Gründer des Hedge-Funds 3AC wollen mit einem neuen Unternehmen mächtig von den Krisensituationen rund um Celsius und FTX profitieren.

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