Edward Snowden hielt jüngst eine Rede auf der Bitcoin Amsterdam Konferenz. Darin kritisierte er die grösste Kryptowährung zum wiederholten Mal. Aktuell erkennt der US-amerikanische Whistleblower zwei zentrale Probleme in der Kryptowelt.

Edward Snowden kritisiert Bitcoin

Edward Snowden kritisierte auf der Bitcoin Amsterdam 2023 Konferenz am 13. Oktober den Bitcoin. Über eine Videoübertragung hielt der bekannte US-amerikanische Whistleblower eine Rede.

Darin sprach er vor allem über die enorme Bedeutung, die Kryptowährungen für die Welt und das menschliche Leben haben könnten. Er mahnte Nutzer zu mehr Idealismus. Grosse Teile seiner Kritik äusserte Snowden bereits in der Vergangenheit – etwa als Teil seines Beitrags für die Consensus Konferenz 2022 im vergangenen Jahr.

Seitdem er die internationale Überwachung durch US-Behörden im Jahr 2013 aufdeckte, predigt Snowden öffentlich immer wieder über die Wichtigkeit vertraulicher Informationsübermittlung und genereller Privatsphäre.

Der ehemalige Geheimdienstmitarbeiter ist seit Jahren ein Teil der Krypto-Szene. Im Rahmen seiner Enthüllungen nutzte er selbst Bitcoin, um Server für seine Daten anzumieten. Im Oktober 2016 nahm er ausserdem an der Gründungszeremonie von Zcash teil. Öffentlich tritt er seither als dessen Unterstützer auf.

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Diese zwei Probleme bestehen

In seiner Rede nannte Snowden insbesondere zwei wesentliche Probleme, die er im Umgang mit dem Bitcoin aber auch mit weiteren Kryptowährungen beobachten kann. Ein wesentlicher Fehler vieler Krypto-Nutzer sei es, sich zu sehr mit der Preisentwicklung der Coins zu beschäftigen.

Aktuell locke vor allem Spekulation neue Interessenten an den Kryptomarkt. Abseits dessen wirke die Kryptowelt oft leblos, kritisiert Snowden. Wichtig sei es deshalb, mehr Nutzern ein Verständnis dafür zu vermitteln, warum freie Währungen, die abseits staatlicher Kontrolle existieren, für ein freiheitliches Leben so förderlich sind.

Um neue Euphorie für Kryptowährungen wie den Bitcoin zu entfachen, solle der Fokus auf die zugrundeliegende Technologie und ihr Potenzial gelegt werden.

Zweitens bestünden bei vielen Blockchains Probleme für die Privatsphäre der Nutzer – so auch beim Bitcoin, der ebenfalls transparent ist. Krypto-Mixer oder CoinJoin wertet Snowden nicht als angebrachte Lösung.

Bitcoin sei besonders kritikwürdig, so Snowden. Die grösste Kryptowährung kritisiere er seit Jahren für dieselben Unzulänglichkeiten, ohne dass eine Besserung in Sicht sei.

Bitcoin hat ein Problem mit der Privatsphäre. Jeder weiss es seit vielen Jahren und obwohl ich seit Jahren diese Reden halte, ist das Problem noch immer nicht gelöst.

Die Krypto-Gemeinde solle sich vermehrt mit der Arbeit an dezentralen Systemen beschäftigen, statt auf zentrale Anbieter zu vertrauen, die unnötig viel Macht über fremde Wertanlagen ausüben.

Staatsbehörden machen Snowden Sorge

Staatsbehörden sind es, die Snowden grosse Sorge machen – insbesondere, da sie die schlechte Privatsphäre populärer Blockchains ausnutzen könnten. Aktuell würden immer mehr Regierungen auf unterschiedlichen Wegen versuchen, Einfluss auf Kryptowährungen auszuüben – allen voran durch Regulierung.

Snowden ruft Krypto-Nutzer dazu auf, den Spiess herumzudrehen und die Reaktionen ihres Staates auf Kryptowährungen zu beeinflussen. Trotz aller Widerstände motiviert er Entwickler, weiter an der Blockchain und Kryptowährungen zu arbeiten.

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